Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Versuchung der Zeit: Hourglass 2 - Roman (German Edition)

Die Versuchung der Zeit: Hourglass 2 - Roman (German Edition)

Titel: Die Versuchung der Zeit: Hourglass 2 - Roman (German Edition)
Autoren: Myra McEntire
Vom Netzwerk:
Es war besser, mich an ihre Furcht zu erinnern, da sie dieses Gefühl momentan empfand. Der Abend, an dem sie ihren ersten Zeitriss gesehen hatte, den mit dem Gehenkten. Und ihre Empfindungen, als sie auf dem Gehsteig landete, nachdem sie Em und Mike zurückgelassen hatte.
    Ich öffnete die Augen.
    Sie war im Stadtzentrum.
    Ich bahnte mir den Weg durch die Menge und versuchte, keine kleinen Kinder umzurennen. Aufgebrachte Eltern hätten mich aufhalten können, und ich hatte keine Zeit zu vergeuden. Um ein Haar wäre ich über einen kleinen Jungen mit weißblondem Haar gestolpert. Ich streckte die Hand aus, um mich auf seinen Kopf zu stützen, und stieß stattdessen mit der Schulter gegen einen Baum, während er sich auflöste.
    Er hatte mich davor bewahrt, in einen ausgewachsenen Zeitriss zu geraten.
    Ich beschleunigte meine Schritte.
    Die Hauptbühne befand sich direkt vor der Handelskammer, wo die Menschenmenge immer dichter wurde. Ich zwängte mich am linken Rand des Podiums vorbei und fand vor einem der riesigen Lautsprecher eine freie Stelle. Freiwillige Helfer mit orangefarbenen PUMPKIN - DAZE -T-Shirts liefen mit Leuchtstäben und Wasserflaschen zwischen Bühne und Amtsgebäude hin und her.
    Lily war hier. Im Uhrenturm.
    Ich spürte ihre Angst.
    Die Gefühle dessen, der sie verursachte, konnte ich nicht spüren.
    Jack.

51. KAPITEL
    H inter einem Helfer mit einem Tablett voller Karamelläpfel schlüpfte ich ins Gebäude, steuerte den Konferenzsaal im oberen Bereich des Uhrenturms an und folgte Lilys Gefühlen. Ich lauschte und spähte über die halbhohe Wand, die das Treppenhaus abschirmte. Ich konnte nur Jack sehen.
    »Ich suche so lange weiter, wie Sie wollen.« Lilys Stimme klang gequält. Dennoch war ich erleichtert, sie zu hören. »Aber ich weiß nicht, wonach ich suchen soll. Hat das Objekt eine bestimmte Größe, irgendwelche besonderen Merkmale? Können Sie mir nicht irgendetwas darüber sagen? Es sind zu viele Karten. Vielleicht könnten Sie mir den Ursprungsort nennen?«
    Seelenqualen verdrängten meine Erleichterung, als sie zu schreien anfing. Es klang wie flehentliches Schluchzen, das in leises Wimmern überging. Glühender Zorn pulsierte durch meine Adern. Wenn ich versuchen wollte, sie hier herauszuholen, musste ich meine Wut unterdrücken.
    Währenddessen stand Jack stocksteif da. Er musste sich nicht einmal bewegen, um ihr Schmerzen zuzufügen.
    Der beängstigendste Feind verfügt über Waffen, die man ihm nicht entreißen kann.
    »Sonst noch Beschwerden?«
    Sie blieb stumm. Welche Erinnerung mochte er ihr wohl gezeigt haben?
    »Wie oft müssen wir diese Prozedur noch wiederholen? Reiß dich endlich zusammen und such weiter. Verstanden?«
    »Ich hab’s verstanden«, antwortete sie mit zittriger Stimme. Ich würde dafür sorgen, dass er es bereute, sie überhaupt angeschaut zu haben. Ich rückte ein kleines Stück nach rechts, und Lily kam in Sicht.
    Blut rann aus ihrer aufgeplatzten Lippe, und auf ihrer Wange prangte ein frischer Bluterguss. Er hatte sie auch mit den Händen attackiert. Blindwütige Rachegelüste kochten in mir hoch, und ich atmete ganz ruhig, um nicht zu explodieren.
    Mit dem Rücken an die halbhohe Mauer gelehnt, saß ich zitternd da und dachte über einen Angriffsplan nach. Jack mit einer Hand zu töten würde schwierig sein. Aber nicht unmöglich.
    »Was für ein trauriger Anblick.« Jack. Direkt neben mir. Er lächelte.
    »Hattest du so viel Angst davor, nicht mit mir fertigzuwerden, dass du mich von hinten bewusstlos schlagen musstest?«, knurrte ich.
    »Sagen wir, es ging dabei weniger um Angst als um Zweckmäßigkeit.« Sein Lächeln wurde breiter.
    »Fahr zur Hölle.« Ich erhob mich und wollte auf ihn losgehen. In null Komma nichts war er wieder bei Lily und hielt Poes Duroniummesser in der Hand.
    »Wie bist du da drangekommen?«, fragte ich. Mein Magen krampfte sich zusammen. Es war unmöglich, vor ihm zu verbergen, wie sehr ihre Furcht mich bestürzte. »Du warst es. Du hast Dr. Turner getötet.«
    »Wie wär’s, wenn wir eine Vereinbarung treffen? Lass deine derzeitige Flamme finden, wonach ich suche, und dann entscheide ich, ob ich heute Lust habe, irgendwen zu töten.«
    »Du zwingst sie, das Infinityglass zu suchen?«
    »Nein. Wir wollen nur ein bisschen Wo ist Walter? spielen.«
    Lily rief eine Karte nach der anderen auf, und die aufblitzenden Hologramme beleuchteten ihre aufgeplatzte Lippe und die angeschwollene Wange.
    »Warum?«, fragte ich. »Es
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher