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Die Versuchung der Zeit: Hourglass 2 - Roman (German Edition)

Die Versuchung der Zeit: Hourglass 2 - Roman (German Edition)

Titel: Die Versuchung der Zeit: Hourglass 2 - Roman (German Edition)
Autoren: Myra McEntire
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hergebracht. Er hat uns gefunden, so wie er Emerson gefunden hat. Und genauso wie er Emerson benutzen wollte, um seine Vergangenheit zu verändern, will er mich benutzen, um Dinge zu finden.« Ihre Stimme war hart wie Stahl, aber ihr Herz war gebrochen. »Er musste mich zu diesem Zeitpunkt an diesen Ort holen, damit ich das Infinityglass für ihn finde.«
    Ohne dass ich es mitbekommen hatte, war die Tür hinter mir aufgegangen. Lilys Schrei ließ mich zusammenfahren.
    Dann sauste ein schwerer Gegenstand auf meinen Schädel nieder – alles um mich herum versank im Nichts.
    Ich schlug die Augen auf, konnte jedoch immer noch nichts sehen.
    Meine Augen waren verbunden. Ich konnte meine Arme und Beine nicht bewegen und hatte einen Knebel im Mund. Mein linkes Handgelenk fühlte sich an, als hätte jemand mit einem Hammer draufgeschlagen.
    Doch das Schlimmste war, dass ich Lilys Emotionen nicht mehr spürte, so sehr ich mich auch bemühte.
    Nur die abgestandene Torhausluft war vertraut.
    Ich wälzte mich hin und her. Sobald ich genug Schwung hatte, kippte ich meinen Stuhl um. Ich landete auf der linken Schulter, wobei der Stuhl zu Bruch ging.
    Ich riss die Augenbinde herunter und zog den Knebel aus dem Mund. Mein Handgelenk war bunt und blau und möglicherweise gebrochen.
    Lilys Jacke lag noch auf dem Boden, aber sie und der Skroll waren nirgends zu sehen.
    Ich befreite mich von den Überresten des Stuhls, wobei ich mir wegen einer herausgebrochenen Schraube eine hässliche Schnittwunde am Oberarm zuzog.
    Dann rannte ich, so schnell ich konnte, zum Haupthaus.

49. KAPITEL
    I ch kann sie nicht mehr spüren.«
    Ava und ich saßen in der Ecke der Notfallambulanz, die Gott sei Dank leer war. Sie hatte darauf bestanden, mich ins Krankenhaus zu fahren.
    »Das muss nicht das Schlimmste bedeuten.«
    »Ich habe sie in diese Situation gebracht.« Meine Stimme brach, und ich starrte auf einen gerahmten Druck von Monets Wasserlilien, bis ich mich wieder unter Kontrolle hatte. »Es sind schon drei Stunden. Die Sonne geht bald auf, ihre Großmutter ist bestimmt längst nach Hause gekommen und hat gemerkt, dass Lily fort ist.«
    »Bist du sicher, dass du uns alles gesagt hast?«, wollte Ava wissen. »Es wird leichter sein, sie zu finden, wenn wir sämtliche Details kennen, vor allem wenn du auf Röntgenbilder und Gipsverband warten musst und wir uns allein auf die Suche machen müssen.«
    In diesem Augenblick kamen Dune und Nate mit vier dampfenden Kaffeebechern durch die gläserne Schiebetür der Notaufnahme.
    »Gebrochen?«, fragte Nate.
    »Wissen wir noch nicht.«
    Ich fragte mich, ob Dune mir jemals verzeihen würde, dass ich in sein Zimmer eingebrochen war und den Skroll gestohlen hatte. »Wie fühlst du dich?«, erkundigte er sich dennoch.
    »Ich kann Lily nicht fühlen. Hat einer von euch was von Emerson oder Michael gehört?«
    Nate starrte auf das rote Ausgangsschild und blinzelte ein paar Mal, als müsste er die Tränen zurückhalten. Dass er so ernst war, erschreckte mich mehr als alles andere.
    »Nein«, antwortete Dune. »Thomas war schon bei der Polizei. Er ist fast durchgedreht, als Em gestern Abend nicht nach Hause gekommen ist.«
    Fast alle, die ich liebte, waren in Gefahr. Und ich saß hier im Krankenhaus und wartete auf die Röntgenbilder und darauf, dass meine Wunde genäht wurde.
    »Ich weiß nicht, wer Lily gefangen hält.« Die Vorstellung, es könnte Poe sein, jagte mir einen kalten Schauer über den Rücken. Jack wäre kein Deut besser. Er würde sie so lange am Leben lassen, bis er mithilfe ihrer Fähigkeit gefunden hätte, was er suchte – dann würde er sich ihrer entledigen. »Ich muss hier raus. Mein Arm kann warten.«
    »Kaleb Ballard?« Eine junge Krankenschwester mit pinkfarbenem Kittel, roten Haaren und weißen Schuhen sah mich fragend an. Sie hielt ein Notizbrett in der Hand und hatte sich einen Stift in ihren Haarknoten gesteckt.
    »Nein«, widersprach Ava. »Dein Arm ist ganz verdreht. Das muss sich ein Arzt ansehen.«
    »Das geht schon. Lasst uns einfach abhauen.« Ich stand auf.
    »Hör zu, Alter«, sagte Nate. »Du bist zu nichts zu gebrauchen, wenn dein Arm nicht gerichtet wird. Wir können Lily auch ohne dich suchen. Schließlich wollen wir ebenfalls, dass sie so schnell wie möglich gefunden wird.«
    Er wartete, bis ich seine Gefühle nachempfunden hatte. Loyalität, Furcht, Überzeugung. Dieselben Gefühle gingen auch von Dune und Ava aus.
    »Kaleb Ballard?« Die Schwester hatte den Stift aus
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