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Die verschwundene Lady (German Edition)

Die verschwundene Lady (German Edition)

Titel: Die verschwundene Lady (German Edition)
Autoren: Earl Warren
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falschen Empfehlungen und Zeugnisse fertigte, mit denen ich dann Lord Kensingtons Butler wurde.«
    »Das ist nicht möglich !«, stammelte Anne fassungslos. Wie Schuppen fiel es ihr von den Augen. »Doch. Dann ist Lord Henry also unschuldig?«
    »Wie frischgefallener Schnee«, bestätigte der Butler. Er zog seinen angeklebten Backenbart ab. Robson alias Richards wirkte jetzt keineswegs mehr so steif und altväterlich, wie er Anne bei ihrem ersten Besuch im Schloss entgegengetreten war. Er war ein vorzüglicher Schauspieler. »Wallace, fessele sie! Dann wollen wir den Trottel von einem Anwalt suchen. Er dürfte in der Nähe sein.«
    »Ihr Schurken!«
    Als der ungeschlachte Komplize nach ihr griff, tauchte Anne unter seinen Händen weg. Der verbrecherische Butler verstellte ihr den Weg zur Tür. Anne lief zum Kamin und riss ein brennendes Scheit hervor, das sie drohend schwang. Butler und Gärtner näherten sich ihr.
    »Legen Sie den Feuerbrand weg, sonst müssen wir Ihnen weh tun !«, kommandierte Robson.
    Er wollte Anne packen. Sie führte einen Hieb durch die Luft, dass die Funken flogen. Robson wich zurück. Sein Komplize wollte Anne ergreifen, Doch da flog die Tür auf. Lord Henry sprang über die Schwelle, einen Revolver in der Hand. Er trug einen Reiseanzug. Seine Augen funkelten vor Zorn.
    »Halt, Hände hoch, euer Spiel ist aus! Ich bin nur zum Schein abgereist. Wie ein Dieb habe ich mich heimlich in das Schloss meiner Väter geschlichen, um endlich zu erfahren, was hier eigentlich gespielt wird.« Lord Henry war heimlich zurückgekehrt. »Sie besitzen den Mut eines Löwen, Miss Carmichael«, sagte er anerkennend zu Anne. Und streng zu den zwei Verbrechern: »Dir werde ich geben, meinen Namen zu missbrauchen , Robson! Ich habe alles gehört. Und von dir, Wallace Hampton, hätte ich etwas anderes erwartet. Dafür haben wir dich also immer freundlich behandelt.«
    Der Gärtner duckte sich wie ein geprügelter Hund. Das unverhoffte Auftauchen Lord Henrys raubte ihm völlig den Mut. Anders der Butler. Robson schlich sich auf Lord Henry zu.
    »Du bist zu fair, um auf mich, einen Waffenlosen, zu schießen! Ich überwältige dich und v erschwinde!«
    Er hatte recht, was das Schießen betraf. Lord Henry streckte ihn mit einem einzigen gewaltigen Faustschlag nieder .
    »Da hast du. Du wolltest Lord Kensington sein? Jetzt spürst du Lord Kensingtons starke Hand. - Ich muss mich vielmals bei Ihnen entschuldigen, Miss Carmichael.«
    Anne konnte nicht anders. Sie eilte in Henrys Arme.
    Er hielt sie an sich gepresst und sagte erst nach einer Weile: »Sie müssen die Polizei anrufen. Ich halte die zwei Lumpen in Schach.«
     
    * .
     
     
    Drei Monate später an der sonnigen C ô te d ’ Azur. Die beiden Verbrecher saßen im Zuchthaus, wo sie hingehörten . Mrs. Carmichaels en t w endete Ver mögenswerte waren w iederaufgetaucht . Die Sohoer Anwälte Mayhaw, Fishbret & Shuster hatten sich von der Komplizenschaft oder Beihilfe freilügen können. Sie waren mit einer Rüge von der Anwaltskam me r davon gekommen.
    Mrs. Carmichael saß mit ihrer Tochter und Lord Henry auf der T errasse eines Hotels in Cannes. Marion Carmi chael war in jener Nacht befr eit wor den. Zuvor in der Gewalt der V erbrecher , hatte man sie gezwungen, j ene Briefe an Anne und Peter Stanwell z u schreiben und die Anordnungen der Verbrecher auszuführen.
    Peter Stanwell kam gerade au f die Terrasse. Er setzte sich neben M rs. Carmichael und ergriff ihre Hand. Den beiden lachte doch noch das Glück. Nachdem Mrs. Carmichael den Schock überwunden hatte, auf einen falschen Lord und Verbrecher her e ingefallen zu sein, ließ sie sich von Peter Stanwell trösten.
    Lord Henrys Scheidung von seiner ungetreuen Gattin lief. Er und Anne waren ein Paar geworden. Mit der Schuldenhinterlassenschaft der Lady Kitty würden sie sich auseinandersetzen müssen. Doch das war nicht ausschlaggebend. Entscheidend war die Liebe. Anne freute sich von ganzem Herzen, dass der stattliche Lord, der ihr gleich gefallen hatte, doch kein Verbrecher war.
    Auch bei Lord Henry war schon auf den ersten Blick auf Anne etwas geschehen, obwohl er sich zunächst schlimme Anschuldigungen von ihr hatte anhören müssen.
    »Ich weiß immer noch nicht, wo du warst, als du angabst, in Schottland beim Peer of Northumberland zu sein, Henry«, sagte Anne. In ihrem Sommerkleid, blond und blauäugig, war sie schön wie die Sonne. »Also?«
    »An der C ô te d ’ Azur, um eine letzte Aussprache mit
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