Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Verschwörung

Die Verschwörung

Titel: Die Verschwörung
Autoren: Eoin Colfer
Vom Netzwerk:
sein Gehirn noch nicht so weit war.
    Opal hielt sich den kleinen Lautsprecher an ihr spitzes Ohr. »Ich bitte Sie, Foaly«, hörte sie Cudgeons Stimme, »glauben Sie im Ernst, dass ich mir all diese Mühe mache, um die Macht am Ende zu teilen? Oh nein. Sobald diese Farce vorbei ist, wird Miss Koboi einen tragischen Unfall erleiden. Vielleicht auch mehrere -«
    Opal wurde kreidebleich. »Du!«, kreischte sie.
    »Das ist ein Trick!«, protestierte Cudgeon. »Die versuchen doch nur, uns gegeneinander aufzuhetzen.«
    Doch seine Augen verrieten die Wahrheit. Wichtel können trotz ihrer geringen Körpergröße ziemlich unangenehm werden. Sie lassen sich einiges gefallen, aber wenn sie explodieren, gehen sie hoch wie eine Rakete. Bei Opal Koboi war in diesem Moment offensichtlich der Countdown abgelaufen. Sie drückte auf die Schalter ihres Hoverboy und schoss im Sturzflug abwärts.
    Cudgeon zögerte keine Sekunde. Er feuerte zwei Ladungen auf den Sessel ab, doch die verstärkte Polsterung des Rückenteils hielt stand.
    Opal Koboi steuerte direkt auf ihren ehemaligen Partner zu. Als der Elf die Arme hob, um sich zu schützen, warf Artemis sich auf den Boden. Briar Cudgeon hingegen verfing sich in den Landekufen des Hoverboy und wurde von der wild gewordenen Wichtelin in die Luft katapultiert. Ineinander verhakt, wirbelten sie durch den Raum, prallten mehrfach von den Wänden ab und knallten schließlich mitten durch den Plasmabildschirm in die Zuleitungsröhre der Kanonen, wo Cudgeon im Plasma landete.
    Zu seinem Pech war das Gel jetzt allerdings aktiv. Kein anderer als er selbst hatte es aktiviert. Doch diese Ironie des Schicksals entging ihm, als er von Millionen radioaktiver Plasmatentakeln gegrillt wurde.
    Opal hingegen hatte Glück. Sie war vom Schwebesessel geschleudert worden und lag stöhnend auf den Gummifliesen.
    Butler setzte sich sofort in Bewegung. Misstrauisch drehte er Artemis um und überprüfte, ob seinem Schützling etwas passiert war. Nur ein paar Kratzer. Nichts, was eine Hand voll blauer Funken nicht regeln konnte.
    Holly sah nach Opal Koboi.
    »Ist sie bei Bewusstsein?«, fragte Commander Root.
    Blinzelnd öffnete Opal die Augen. Unauffällig versetzte Holly ihr einen Handkantenschlag gegen die Schläfe. »Nein«, erklärte sie dann mit Unschuldsmiene. »Die ist weggetreten.«
    Root warf einen Blick auf das, was von Cudgeon übrig war. Bei dem jedenfalls war es überflüssig, Puls oder Atmung zu kontrollieren. Vielleicht sogar besser für ihn. Als Alternative hätten ihm bestimmt ein paar hundert Jahre in Howler's Peak gewinkt.
    Auf einmal bemerkte Artemis eine Bewegung an der Tür. Es war Mulch. Grinsend winkte er ihm zu, nur für den Fall, dass Julius die Sache mit den zwei Tagen Vorsprung vergessen hatte. Der Zwerg deutete auf einen blauen Kanister, der an der Wand befestigt war, und verschwand.
    »Butler«, ächzte Artemis mit allerletzter Kraft. »Könnte mich bitte jemand einsprühen? Und können wir dann endlich nach Murmansk fliegen?«
    Butler sah ihn verständnislos an. »Einsprühen? Womit?«
    Holly nahm den Kanister mit Strahlenschutzspray vom Haken und löste den Sicherheitsverschluss. »Du gestattest!«, sagte sie grinsend. »Es ist mir ein Vergnügen.«
    Innerhalb von Sekunden war Artemis von einem widerlich stinkenden Schaumstrahl eingehüllt. Er sah aus wie ein halb geschmolzener Schneemann. Holly lachte. Wer hatte noch gesagt, die Arbeit eines Hüters der Gerechtigkeit sei langweilig?
     
     
    Kommandozentrale, Polizeipräsidium
     
    In dem Moment, als das Plasma Cudgeon einhüllte, verursachte es auch einen Kurzschluss in seiner Fernsteuerung und mit einem Mal funktionierten die Computer in der Kommandozentrale wieder. Foaly aktivierte sofort alle Schläfer, die man bereits den straffällig gewordenen Kobolden unter die Haut gepflanzt hatte. Prompt war die Hälfte der B'wa Kell ausgeschaltet. Und als Foaly dann alle DNS-Kanonen des Präsidiums auf Betäubungsschüsse umprogrammiert hatte, war der Spuk innerhalb von Sekunden vorbei.
    Captain Kelps erster Gedanke galt hingegen seinen Untergebenen. »Alle Mann Kontrollmeldung!« Sein Brüllen übertönte das entstandene Chaos. »Verluste?«
    Die Truppenführer antworteten der Reihe nach und bestätigten, dass es keine Toten zu beklagen gab.
    »Wir haben Glück gehabt«, bemerkte einer der Sanitätsmagier. »Im gesamten Gebäude ist kein Funken Magie mehr übrig. Nicht mal mehr ein Medi-Pac. Der Nächste, den's erwischt hätte, wäre
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher