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Die Verschwörung

Die Verschwörung

Titel: Die Verschwörung
Autoren: Eoin Colfer
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nicht zu retten gewesen.«
    Als zweites wandte Trouble seine Aufmerksamkeit der Kommandozentrale zu. Er sah dabei richtig ungemütlich aus.
    Foaly depolarisierte die Quartzscheibe und schaltete die Sprechanlage ein. »He, Jungs, wirklich, ich bin nicht der Bösewicht. Das war Briar Cudgeon. Ich hingegen habe euch gerade alle gerettet. War gar nicht so einfach, die Aufzeichnung eines Gesprächs an ein Handy zu schicken. Ihr solltet mir dafür einen Orden verleihen.«
    Trouble ballte die Fäuste. »Ja, ja, Foaly, kommen Sie mir nur in die Hände, dann kriegen Sie schon Ihren Orden.«
    Foaly war vielleicht nicht sehr geschickt im Umgang mit anderen, aber er erkannte eine kaum verhüllte Drohung, wenn er sie hörte. »Oh nein, ganz bestimmt nicht. Ich bleibe hier, bis Commander Root zurück ist. Er kann alles erklären.«
    Der Zentaur schaltete die Scheibe wieder auf undurchsichtig und machte erst einmal einen Virencheck. Er würde keine Ruhe geben, bis er jede noch so winzige Spur von Opal Koboi gefunden und aus dem System getilgt hatte. Er und paranoid? Ha!

Kapitel 14
     
    Vatertag
     
     
    Murmansk, Nordrussland
     
    Die Küstenlinie zwischen Murmansk und Severomorsk war zu einem Unterwasserfriedhof für die einst mächtige russische Flotte geworden. Mindestens einhundert Atom-U-Boote rosteten in der Kola-Bucht vor sich hin, und es gab kaum Warnschilder oder Patrouillen, um Neugierige fern zu halten. Die Gegend war so verstrahlt, dass man meinte, nachts das Glühen zu sehen und das Summen zu hören.
    Eines dieser U-Boote war die Nikodim . Ein zwanzig Jahre altes Modell der Typhoon-Klasse mit verrosteten Leitungen und einem Leck im Reaktor. Keine gesunde Kombination. Und ausgerechnet hierhin hatte der Mafija Boss Britwa seine Lakaien beordert, um die Übergabe von Artemis Fowl senior durchzuführen.
    Kein Wunder, dass Michail Wassikin und Kamar alles andere als glücklich waren. Seit zwei Tagen hockten sie bereits in der Kapitänskajüte und wussten, dass sich mit jeder verstreichenden Minute ihr Leben weiter verkürzte.
    Wassikin hustete. »Hörst du das? Mit mir ist was nicht in Ordnung. Das liegt an der Strahlung, ich sag's dir.«
    »Das Ganze ist doch lächerlich«, knurrte Kaman »Der junge Fowl ist dreizehn. Dreizehn! Er ist noch ein Kind. Wie soll ein Kind fünf Millionen Dollar auftreiben? Völlig verrückt.«
    Wassikin setzte sich in seiner Koje auf. »Vielleicht auch nicht. Ich habe Geschichten über den Jungen gehört. Es heißt, er hätte magische Kräfte.«
    Kamar schnaubte verächtlich. »Magische Kräfte? Ach, steck deine Birne doch gleich in den Reaktor, du Feigling.«
    »Nein, ich habe einen Kontakt bei Interpol. Sie haben eine Akte über den Jungen. Dreizehn Jahre alt und eine Akte. Ich bin siebenunddreißig, und über mich gibt's immer noch keine Akte bei Interpol.« Der Russe klang enttäuscht.
    »Eine Akte. Und was soll daran magisch sein?«
    »Mein Kontaktmann schwört, dass der junge Fowl an verschiedenen Ecken der Erde gesehen wurde, am selben Tag und zur selben Zeit.«
    Kamar ließ sich nicht beeindrucken. »Dein Kontaktmann ist noch feiger als du.«
    »Glaub doch, was du willst. Aber ich bin froh, wenn ich lebend aus diesem verfluchten Boot herauskomme. So oder so.«
    Kamar zog sich die Pelzmütze über die Ohren. »Gut, lass uns gehen. Es ist so weit.«
    »Endlich«, seufzte Wassikin. Die beiden Männer holten ihren Gefangenen aus der benachbarten Kabine. Angst, er könnte einen Fluchtversuch starten, hatten sie nicht. Wie denn auch, mit nur einem Bein und einem Sack über dem Kopf. Wassikin warf sich Fowl senior über die Schulter und kletterte die Leiter zum Kommandoturm hinauf.
    Kamar nahm per Funk Kontakt zur Verstärkung auf. Hinter eisstarren Büschen und Schneewehen hatten sich die rund hundert Männer der Mafija versteckt. Zigarettenspitzen leuchteten wie Glühwürmchen in der Dunkelheit.
    »Macht gefälligst die Zigaretten aus, ihr Trottel!«, fauchte Kamar sie über eine offene Frequenz an. »Es ist fast Mitternacht. Fowl kann jede Sekunde hier sein. Und denkt dran, keiner schießt, bevor ich nicht den Befehl dazu gebe. Dann schießen aber alle.«
    Kamar konnte förmlich das Zischen hören, als die hundert Zigaretten in den Schnee geworfen wurden. Hundert Mann - eine kostspielige Aktion. Aber nur ein Tropfen im Ozean verglichen mit den zwanzig Prozent, die Britwa ihnen versprochen hatte.
    Aus welcher Richtung dieser Fowl auch auftauchen mochte, er würde in ein tödliches
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