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Die Verschollene Flotte Fluchtpunkt Ixi

Die Verschollene Flotte Fluchtpunkt Ixi

Titel: Die Verschollene Flotte Fluchtpunkt Ixi
Autoren: Jack Campbell
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noch mal. Soweit ich das beurteilen kann, hat sie wirklich ihr Bestes versucht. »Captain Tyrosian, es gefällt mir nicht, dass es zu dieser Situation kommen musste. Ich wünschte, Sie hätten mich frühzeitig informiert. Aber Sie haben die Ursache des Problems herausgefunden, und ich gehe davon aus, dass Sie entsprechende Maßnahmen in die Wege leiten, damit sich das nicht wiederholt.« Zumindest ging er davon aus, dass sie solche Maßnahmen ergreifen würde, wenn sie ihn davon reden hörte. »Ich benötige von Ihnen eine Einschätzung, was wir brauchen, und ich möchte, dass sich ein Team aus Ingenieuren bereithält, um eine der Syndik-Minen aufzusuchen und sich einen Eindruck von den Beständen zu verschaffen. Sorgen Sie dafür, dass beides erledigt wird.«
    Tyrosian zwinkerte, als sei sie überrascht. »Jawohl, Sir.« War ihr klar gewesen, dass sie dicht davorgestanden hatte, ihr Kommando zu verlieren? Vermutlich ja. Sie war nicht gerade seine beste Offizierin, aber sie war gut genug, um das Konzept der Verantwortlichkeit zu begreifen. Ganz im Gegensatz zu seinen schlechtesten Offizieren. Wären doch bloß die wahren Idioten unter seinen Captains bereit gewesen, von ihren Posten zurückzutreten, wenn sie sich gravierende Fehler geleistet hatten. Aber dazu kam es natürlich nicht, selbst wenn ihnen klar war, was sie verbrochen hatten. Das war einer der Hauptgründe, weshalb er sie für Idioten hielt.
    Geary warf Tyrosian einen ermutigenden Blick zu. »Ich benötige außerdem einen Plan, wie die Schiffe der Flotte mit dem versorgt werden können, was die Hilfsschiffe auf dem Weg hierher produzieren konnten. Priorität haben die Schiffe mit dem geringsten Treibstoffvorrat und der wenigsten Munition.«
    »Jawohl, Sir. Das ist kein Problem. Kann die Flottenformation angepasst werden?«
    »Ja. Ich möchte, dass die Verteilung so schnell und effizient wie möglich durchgeführt wird.«
    »Das wird erledigt werden«, versprach Tyrosian, zögerte kurz und fügte dann an: »Es tut mir leid, Sir.«
    Auch Geary hielt inne. Diesmal war er sich sicher, eine ehrliche Miene zu machen, als er Tyrosian zunickte. »Danke, Captain. Das wusste ich bereits. Darum haben Sie auch nach wie vor das Kommando über die Witch sowie über die Hilfsschiffdivision. Und darum bin ich auch davon überzeugt, dass Sie beide Positionen bestens ausfüllen werden.«
    Nachdem Tyrosians Bild verschwunden war, schloss er einen Moment lang die Augen und hoffte, richtig gehandelt zu haben. Er grübelte darüber, ob er seine Worte an sie ernst gemeint hatte oder ob das nur politisches Taktieren gewesen war. Wenn man dem Feind gegenüber eine falsche Miene aufsetzte, dann konnte das einen Sieg genauso herbeiführen, als würde man mehrere Divisionen Schlachtschiffe gegen ihn auffahren. Damit hatte Geary auch keine Schwierigkeiten. Aber manchmal musste er sich seinen eigenen Offizieren gegenüber genauso verhalten, und das hatte ihm noch nie behagt. Glaubte er tatsächlich an Tyrosian, oder war sie für ihn nur das kleinste von mehreren Übeln? Doch selbst wenn ich dieser Meinung bin, was würde es bringen, ihr das zu sagen?
    Du hast Arbeit zu erledigen. Hör auf zu grübeln. Geary schlug die Augen auf und betrachtete wieder die Darstellung des Baldur-Systems. Er war sich nicht sicher, wie es ihnen gelingen sollte, den Syndiks die Rohstoffe zu entreißen, aber er wusste, wem er diese Aufgabe übertragen musste. Geary tippte auf die Kontrollen, um ein anderes Fenster zu öffnen. Einen Augenblick später tauchte das Gesicht der Befehlshaberin über seine Marines auf. »Colonel Carabali, wir haben einen Auftrag für Ihre Truppen.«
     
     
    Da wären wir mal wieder. Geary wappnete sich gegen das Unvermeidliche, dann betrat er das Abteil, in dem er seine Besprechungen mit den Captains seiner Flotte abhielt. Es war kein großer Raum, und an dem Tisch konnten in Wahrheit nur gut ein Dutzend Personen bequem sitzen, doch die Konferenz-Software erzeugte einen virtuellen Raum und Tisch, die beide groß genug schienen, um jedem seiner Captains einen Platz zu bieten. Er war sich noch immer unschlüssig, ob diese Einrichtung Segen oder Fluch war.
    Er nahm seinen Platz am Kopfende des Tischs ein und schaute in die Gesichter zu beiden Seiten. Scheinbar ganz vorne saßen die dienstältesten Offiziere, während diejenigen, die erst seit kurzer Zeit Captain waren, am hinteren Ende platziert waren. Nur eine Person hielt sich tatsächlich mit ihm in diesem Raum auf, nämlich
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