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Die verschollene Flotte: Ein teurer Sieg - Campbell, J: Die verschollene Flotte: Ein teurer Sieg - The Lost Fleet- Victorious

Die verschollene Flotte: Ein teurer Sieg - Campbell, J: Die verschollene Flotte: Ein teurer Sieg - The Lost Fleet- Victorious

Titel: Die verschollene Flotte: Ein teurer Sieg - Campbell, J: Die verschollene Flotte: Ein teurer Sieg - The Lost Fleet- Victorious
Autoren: Jack Campbell
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den Eindruck bekam, dass ihm etwas an ihr vertraut und zugleich ungewohnt vorkam. Dann wurde ihm klar, was es war: Rione ließ die gleiche Ausstrahlung erkennen wie Desjani, wenn ein Gefecht bevorstand. So wie Desjani beim Anblick von Syndik-Kriegsschiffen, so war Rione hier in ihrem Element, und sie schien bereit, den Kampf auf ihre Weise zu führen.
    Das Dock war deutlich größer als der Hangar der Dauntless , doch was Geary als Erstes auffiel, war die Anordnung seiner Marines-Ehrengarde, die sich im Kreis um die Rampe herum aufgestellt hatte, den Rücken ihm zugewandt, die Waffen in einsatzbereiter Haltung, anstatt sie wie zuvor zu präsentieren. Ihre Gefechtsrüstungen waren zudem versiegelt.
    Als Geary sich im Hangar umsah, entdeckte er, dass an den Schotten vor ihm sowie links und rechts von ihm eine ganze Kompanie aus Bodentruppen Stellung bezogen hatte. Jeder der Soldaten war bewaffnet, aber keiner trug eine Panzerung, und dementsprechend nervös waren die Blicke, die sie den Marines zuwarfen.
    Dann hatte Rione also recht gehabt. Sie hatte ihn gewarnt, der Große Rat könnte versuchen, ihn gleich bei der Ankunft zu verhaften und ihn so vom Rest der Flotte zu isolieren, weil man fürchtete, er könne die Macht an sich reißen wollen. Diese Beleidigung seiner Ehre ließ eine Kälte in ihm aufkommen, durch die er sich verkrampfte. Mit steifen Schritten ging er die Rampe hinunter, wo ein vertrautes Gesicht auf ihn wartete. Er war Admiral Timbale noch nie persönlich begegnet, aber er hatte von dem Mann mehrere Nachrichten erhalten.
    Vor Timbale blieb er stehen, salutierte und verharrte in dieser Haltung, während der Admiral ihn sekundenlang ratlos anstarrte. Dann begann er zu verstehen und erwiderte die Geste mit einem recht grobschlächtigen, ungelenken Salut. »C-Captain Geary. Wi-Willkommen auf der Station Ambaru.«
    »Danke, Sir.« Gearys tonlose Worte hallten auf dem Deck wider, auf dem sonst kein Geräusch zu hören war.
    Rione stellte sich neben ihn. »Admiral, ich schlage vor, Sie lassen Ihre Ehrengarde wegtreten, nachdem die nun Captain Geary begrüßt hat.«
    Timbale sah sie an, dann schaute er zu den Marines, während ihm ein Schweißtropfen übers Gesicht lief. »Ich ...«
    »Vielleicht sollten Sie mit Senator Navarro Kontakt aufnehmen. Ich könnte mir vorstellen, dass er bereit sein wird, den ursprünglich erteilten Befehl anzupassen«, redete Rione weiter.
    »Ja.« Von fast unverhohlener Erleichterung erfasst machte Timbale einen Schritt nach hinten und murmelte etwas in seine Komm-Einheit, wartete eine Weile und murmelte erneut etwas. Er zwang sich zu einem Lächeln, dann nickte er Rione zu und drehte sich schließlich zu den Bodentruppen um. »Colonel, schicken Sie Ihre Leute zurück in ihre Quartiere.« Die Befehlshaberin der Truppen kam auf ihn zu und setzte erkennbar zu einem Protest an, doch bevor sie einen Ton herausbringen konnte, herrschte Timbale sie an: »Sie haben mich gehört, Colonel. Führen Sie den Befehl aus!«
    Die Soldaten befolgten ihre neuen Befehle und drehten sich zur Seite, um einer nach dem anderen das Dock zu verlassen. Viele von ihnen konnten es sich nicht verkneifen, Geary einen ehrfürchtigen Blick zuzuwerfen. Der fragte sich unwillkürlich, was wohl geschehen wäre, hätte er diesen Leuten unmittelbar einen Befehl erteilt. Hätten sie ohne zu zögern getan, was Black Jack ihnen sagte? Der Gedanke bereitete ihm Sorge, da ihm diese Situation vor Augen geführt hätte, wozu er fähig war – und was er alles anrichten konnte, wenn ihm ein Fehler unterlief.
    Als auch der letzte Soldat das Dock verlassen hatte, blickte Geary zu seinem Major der Marines hinüber. Und nun? Sollte er seine gesamte Eskorte mitnehmen? Oder nur ein paar Mann? Welchen Grund gab es zu glauben, dass niemand versuchen würde ihn zu verhaften, sobald er das Dock verließ? Die Vernunft forderte von ihm, sich zumindest von ein paar Marines eskortieren zu lassen.
    Das bedeutete aber auch, dass er von bewaffneten und gepanzerten Marines begleitet vor den Großen Rat treten würde. Jeder, der das beobachtete, würde sofort zwei Dinge folgern: dass ein Staatsstreich unmittelbar bevorstand und dass Geary den politischen Führern der Allianz mit tiefem Misstrauen gegenübertrat. Diese Schlussfolgerung war dazu angetan, alles zunichte zu machen, was er hatte erreichen wollen, und damit genau den Putsch auszulösen, vor dem er sich fürchtete.
    Sollte man ihn allerdings festnehmen, würde die Flotte zur Tat
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