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Die verschollene Flotte: Ein halber Sieg: Roman (German Edition)

Die verschollene Flotte: Ein halber Sieg: Roman (German Edition)

Titel: Die verschollene Flotte: Ein halber Sieg: Roman (German Edition)
Autoren: Jack Campbell
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betätigte er seine Kontrollen und leitete das Bild weiter. »Tanya, so sehen sie aus.«
    Sie warf ihm einen fragenden Blick zu, dann betrachtete sie eine Weile das Bild, ehe sie herausbrachte: »Sie machen Scherze, nicht wahr?«
    »Nein.«
    »Teddybären.« Sie zeigte auf das rundliche pelzige Wesen. »Wir wurden von Teddybären angegriffen?«
    Die virtuelle Rekonstruktion der Kreatur war gut einen Meter groß und mit lockigem, kurzem Fell überzogen. Das Bild zeigte weder Adern noch innere Organe, dafür war es an manchen Stellen ein wenig unscharf, für die offenbar nicht genügend Informationen für eine präzise Darstellung vorlagen. Das pausbäckige Ding hatte glänzende Augen und eine Schnauze, die mehr an eine Kuh als an einen Bären erinnerte. Insgesamt machte sie einen … niedlichen Eindruck.
    »Fleischfresser?«, fragte Geary den Arzt.
    »Nein, Pflanzenfresser.«
    »Pflanzenfresser?«
    » Kühe«, sagte Desjani. »Niedliche kleine Kühe.«
    Mordlüsterne, süße kleine Teddybär-Kühe, die riesige Kriegsmaschinen bauten.
    Geary sah sich das Bild noch einmal an und stellte sich dabei ein bösartiges Funkeln in den Knopfaugen vor. »Schicken Sie das an unsere Experten für außerirdische Lebensformen«, sagte er zu dem Arzt. Bis zu dem Moment, da die Flotte in das Gebiet der Enigmas vorgedrungen war, hatten diese Experten noch nie eine echte andere intelligente Lebensform zu Gesicht bekommen, aber sie waren die Einzigen auf diesem Gebiet, die ihm zur Verfügung standen. »Und bitte auch an Lieutenant Iger vom Geheimdienst.«
    Als der Zeitpunkt gekommen war, an dem er sehen konnte, wie das von der Dauntless abgefeuerte kinetische Projektil sich der Festung näherte, hatte sich die Flotte weitere drei Lichtminuten von diesem Ziel entfernt, sodass er Ereignisse zu sehen bekam, die sich gut zehn Minuten zuvor abgespielt hatten.
    Der fünfhundert Kilogramm schwere Metallklotz wies die Form einer alten Rakete auf, damit sie für einen möglichen Einsatz in einer Atmosphäre stromlinienförmig genug war, um nicht von ihrem Kurs abgebracht zu werden. Mit einer Geschwindigkeit von mehreren tausend Stundenkilometern raste er auf die Festung zu, um dort beim Aufprall eine immense kinetische Energie freizusetzen.
    Doch ein paar tausend Kilometer vor diesem Ziel änderte das Projektil auf einmal seine Flugbahn und schwenkte auf einen Kurs ein, der es in großer Entfernung an der Festung vorbeirasen ließ.
    »Wie haben die das denn gemacht?«, wunderte sich Geary.
    »Gute Frage«, gab Desjani zurück. »Wollen wir hoffen, dass die Sensoren genügend Daten gesammelt haben, um uns eine Antwort zu liefern.«
    »Allerdings.«
    »Und wir müssen das, was die Sensoren aufgezeichnet haben, mit verschiedenen Leuten besprechen, um unterschiedliche Meinungen zu hören.«
    »Mit anderen Worten: Ich muss ein Treffen einberufen, richtig?«
    »Leider ja.«
    Die Hauptarmada der Aliens würde in gut zwei Stunden das Licht vom Eintreffen der menschlichen Flotte im System zu sehen bekommen, zweifellos zur gleichen Zeit, wenn sie von der Orbitalfestung auf die Anwesenheit von Eindringlingen in ihrem Sternensystem aufmerksam gemacht wurden. Kriegsschiffe der Aliens, die nicht so weit entfernt waren, hatten die menschliche Flotte bereits entdeckt, doch das Licht, das ihre Reaktionen zeigte, würde Gearys Schiff erst in einigen Stunden erreichen. Für ihn war klar, worin diese Reaktionen bestehen würden, doch für den Augenblick war die Gefahr weiterer Kämpfe mit diesen Aliens weit entfernt. Also war jetzt der ideale Zeitpunkt, um den Captains der anderen Schiffe seine Pläne zu erläutern und deren Reaktionen und Vorschläge zu sammeln. Geary schickte den Befehl an die Schiffskommandanten der Flotte, während er sich insgeheim wünschte, anstelle der Konferenz noch einmal gegen die Aliens kämpfen zu dürfen. Zudem befürchtete er, dass er von nun an nur noch die Wahl zwischen dem großen und dem kleineren Übel haben würde.

Zwei
    Der Konferenzraum bot eigentlich nur gut einem Dutzend Leute Platz, aber durch eine spezielle Software wurde es möglich, den Raum zu »erweitern«, damit virtuelle Teilnehmer anwesend sein konnten. Gearys Blick wanderte über den endlos lang erscheinenden Tisch, an dem alle Offiziere aufgereiht saßen. Die Befehlshaber aller Schiffe der Flotte sahen ihn an, außerdem waren Lieutenant Iger und der Chefarzt der Flotte, Captain Nasr, anwesend, ebenso General Charban und die Gesandte Rione sowie ein paar
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