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Die verschollene Flotte: Ein halber Sieg: Roman (German Edition)

Die verschollene Flotte: Ein halber Sieg: Roman (German Edition)

Titel: Die verschollene Flotte: Ein halber Sieg: Roman (German Edition)
Autoren: Jack Campbell
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Dauntless von einem anderen Schiff aus gesehen zeigte, dann wäre das eigentlich riesige Schiff ganz winzig erschienen, während es scheinbar reglos im All stand. Nichts hätte darauf hingewiesen, dass der Schlachtkreuzer mit einer Geschwindigkeit von 0,05 Licht unterwegs war, also rund fünfzehntausend Kilometer in der Sekunde zurücklegte. Auf einer Planetenoberfläche war das unvorstellbar schnell, doch angesichts der gewaltigen Entfernungen zwischen zwei Planeten erschien es ebenso unglaublich langsam. Wären die Menschen gezwungen gewesen, mit einer solchen Geschwindigkeit von einem Stern zum nächsten zu reisen, dann wären sie Jahre und Jahrzehnte unterwegs gewesen.
    Dann wäre er jetzt nicht hier; tiefer ins All vorgestoßen als je ein Mensch vor ihm, und mit einer fremden Spezies konfrontiert, die gar nicht davon begeistert zu sein schien, die Bekanntschaft der Menschheit zu machen.
    Zumindest konnte die Allianz-Regierung ihm nicht vorwerfen, er hätte seine Befehle nicht befolgt. Es war ihm auf jeden Fall gelungen, das andere Ende des von den Enigmas kontrollierten Gebiets zu finden. Geary saß da und sah zu, wie die Flotte rund um die Dauntless ihre Formation wieder einnahm, wobei für sie alle das Flaggschiff der Bezugspunkt war. Es hatte etwas Beruhigendes, wie die Befehlshaber der jeweiligen Schiffe ihr Können unter Beweis stellten.
    »Entschuldigen Sie, Admiral«, sagte Desjani plötzlich.
    Er versuchte, nicht zusammenzuzucken, obwohl sie ihn aus einem Augenblick der Ruhe gerissen hatte. Dabei fragte er sich, was er wohl nun schon wieder vergessen haben mochte. »Was?«
    »Es gibt da etwas, was diese Superschlachtschiffe der Aliens angeht. Ist Ihnen aufgefallen, dass ihr Antrieb nicht in einem proportionalen Verhältnis zu dem ihrer Masse steht?«
    »Weniger als bei unseren Schiffen?«, fragte er.
    »Ja.« Desjani zeigte auf ihr eigenes Display. »Unsere Systeme schätzen, dass sie sich im Verhältnis zu unseren Schlachtschiffen so bewegen wie unsere Schlachtschiffe im Verhältnis zu unseren Schlachtkreuzern. Das heißt, sie benötigen eine Weile, bis sie in Fahrt kommen, und sie wenden so elegant wie vollgefressene Schweine.«
    Er sah auf den Punkt des Schirms, an dem die immensen Schiffe der Aliens dargestellt wurden. Sie folgten weiterhin viele Lichtstunden entfernt ihrer Flugbahn, ohne etwas von der Existenz der Allianz-Flotte zu ahnen. Sobald sie das Licht von deren Ankunft im System erreichte, würden sie jedoch zweifellos beschleunigen und auf einen Abfangkurs gehen. Dann betrachtete Geary jeden der Sprungpunkte, die einen Fluchtweg aus dem System darstellten, die aber alle von jeweils einer dieser immensen Festungen wie von einem bösartigen Gefängniswärter kontrolliert wurden. »Wir können ihnen davonfliegen, aber es gibt keine Richtung, in der wir uns in Sicherheit bringen können.«
    »Ja, aber …« Desjani machte eine untypisch unschlüssige Geste. »Diese Kriegsschiffe sind aus einem ganz bestimmten Grund so konstruiert. Auf irgendeine Weise müssen sie zum Einsatz kommen. Wie würden Sie das machen?«
    Geary schüttelte den Kopf, während er sich vorzustellen versuchte, wie wohl eine Begegnung mit einem dieser Superschlachtschiffe verlaufen würde. »So etwas schneidet sich durch die Flotte wie ein angewärmtes Messer durch ein Stück Butter. Wir könnten diese Dinger nicht aufhalten. Ist das der Sinn ihrer Existenz? Dass sie einfach alles plattwalzen, was sich ihnen in den Weg stellt?« Ein weiterer Komm-Alarm ertönte.
    »Entschuldigen Sie mich bitte, Captain Desjani.« Vor Geary tauchte das Bild des Flottenarztes auf.
    Dr. Nasr strahlte ihn zufrieden an. »Wir konnten diese Kreaturen teilweise rekonstruieren, Admiral, und wir sind in hohem Maß davon überzeugt, dass es sich um ein akkurates Bild handelt.«
    »Wie fügen Sie die Puzzleteile zusammen?«, fragte Geary und hoffte, dass ihm bei der Antwort nicht zu übel wurde.
    »Es gibt verschiedene … oh, Sie meinen dieses Mal? Nun, wir hatten nicht genug Zeit, um mit den echten Überresten zu arbeiten, da die sich noch alle in Quarantäne befinden. Aber wir haben virtuelle Kopien angefertigt und mit ihnen experimentiert, bis wir sie zusammenfügen konnten.« Der Arzt ließ das alles klingen, als sei es ein faszinierender Zeitvertreib, Fetzen von Wesen untereinander zu kombinieren, die bis vor Kurzem noch gelebt hatten.
    Neben dem Chirurgen öffnete sich ein größeres Fenster.
    Einen Moment lang fehlten Geary die Worte. Dann
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