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Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition)

Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition)

Titel: Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition)
Autoren: Jack Campbell
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Schiffe ihre eigene Zerstörung in Kauf nahmen, nur um vielleicht der Syndik-Streitmacht in ihrem System einen vernichtenden Schlag zuzufügen? »Augenblick, etwas stimmt da nicht. Angenommen, die Kommodor will wirklich dieses Schlachtschiff außer Gefecht setzen – warum sollte sie dann die Jäger schon so früh auf Kollisionskurs gehen lassen?«
    »Wenn sie nicht verrückt ist – und dass sie das ist, glaube ich nicht –, dann würde sie nicht jetzt zu erkennen geben, dass sie das Schlachtschiff rammen lassen will.« Desjani lachte abermals bewundernd auf. »Es ist ein Bluff. Boyens kann es nicht riskieren, dieses Schlachtschiff zu verlieren. Aber er kann auch nicht sicher sein, dass es seinen verbliebenen Eskortschiffen gelingen wird, die Jäger aufzuhalten. Was wird er also machen?«
    »Hoffentlich das einzig Vernünftige«, sagte Geary und schaute wieder auf die Schweren Kreuzer und Jäger der Syndiks, die dem einzelnen Kreuzer nacheilten, während der noch immer versuchte, mit der ihm zur Verfügung stehenden Maximalgeschwindigkeit zu entkommen. Wegen der Zeitverzögerungen, die bei der Kommunikation selbst über relativ kurze Distanzen von ein paar Lichtminuten eintraten, vergingen rund zehn Minuten, ehe sich die Flugbahnen der von Boyens losgeschickten Verfolgerschiffe zu verändern begannen. Die Schiffe machten kehrt und nahmen wieder Kurs auf das Schlachtschiff, das sie erst kurz zuvor verlassen hatten.
    »Die Syndiks haben ihre Bemühungen aufgegeben, den neuen Kreuzer abzufangen«, meldete Lieutenant Castries, als könnte sie nicht glauben, was sie da redete. »Die Midway-Flotte ist weiter unterwegs zum Syndik-Schlachtschiff.«
    »Vielleicht war es ja gar kein Bluff«, gab Desjani zu bedenken und verfolgte das Geschehen auf ihrem Display. »In zwanzig Minuten werden wir schlauer sein.«
    »Captain?«, fragte Castries.
    »Wenn die Midway-Flotte mit ihrer Aktion erreichen wollte, dass dieser einzelne Kreuzer unbehelligt davonkommt, dann müssen sie ihre Vektoren lange genug auf das Schlachtschiff ausgerichtet lassen, weil sonst diese Syndik-Gruppe dort abermals wenden und das neue Schiff immer noch einholen könnte.«
    Geary war sich sicher, dass Kommodor Marphissa nur bluffte, dennoch sah er mit wachsender Anspannung zu, während die von Desjani erwähnten zwanzig Minuten quälend langsam verstrichen. Ta n y a hat recht. Nach allem, was wir über Marphissa wissen, hasst sie die Syndik-CEOs, die früher ihr Leben kontrolliert haben. Aber genügt ihr Hass, um sie ihre Verantwortung vergessen zu lassen, dass sie mit ihren Streitkräften sparsam und vernünftig umgehen muss? Syndik-Befehlshabern wurde nie eingeimpft, sich bei der Durchführung ihrer Missionen Gedanken über die Zahl der möglichen Opfer zu machen. Und Marphissa hat ihr Handwerk von diesen Leuten gelernt.
    »Die zwanzig Minuten sind um, Captain«, meldete Lieutenant Castries. »Der einzelne Kreuzer kann jetzt von den Syndiks nicht mehr eingeholt werden.« Desjani nickte wortlos. Falls sie sich Sorgen machte, ließ sie sich davon nichts anmerken.
    Allerdings konnte sie ohnehin nichts mehr an den Ereignissen ändern, die sich vor zwei Stunden abgespielt hatten.
    Einundzwanzig Minuten nach dem Moment, da die Schweren Kreuzer ihr Wendemanöver begonnen hatten, machte die Midway-Flotte kehrt und kehrte in einem weiten, ausholenden Bogen auf ihre alte Position zurück, auf der sie fünf Lichtminuten von der Syndikat-Flotte entfernt waren.
    Geary atmete erleichtert aus. »Sie ist etwas länger auf Kollisionskurs geblieben, um Boyens nervös zu machen.«
    »Vermutlich ja«, stimmte Desjani ihm lächelnd zu. »Zu schade, dass die Kommodor eine Syndik ist.«
    »Eine Ex-Syndik.«
    »Ja, richtig. Eines Tages könnte aus ihr noch mal eine gute Schiffskommandantin werden.«
    Diesmal nickte Geary wortlos. Was Desjani da gesagt hatte, war ein enormes Zugeständnis und ein beachtliches Lob an die Adresse der Syndik. Aber sie würde nicht wollen, dass irgendjemand darüber ein Wort verlor. »Nachdem Boyens sich einen Spaß daraus gemacht hat, uns unsere Unfähigkeit vor Augen zu führen, ihn aus dem System zu scheuchen, war es schön zu sehen, wie er jetzt öffentlich blamiert worden ist. Das ganze Sternensystem wird zu sehen bekommen, wie er überlistet und zum Rückzug gezwungen worden ist.«
    »Das ist auf jeden Fall gut, aber es hilft uns nicht weiter«, murrte Desjani.
    »Nein.« Er wusste, was sie meinte. Gearys Flotte war der einzige Grund, wieso
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