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Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition)

Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition)

Titel: Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition)
Autoren: Jack Campbell
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den Wahnsinn getrieben worden. »Ja, davon abgesehen ist alles in Ordnung. Sie erstaunen mich, Captain Desjani.«
    »Ich gebe mir Mühe, Admiral Geary.«
    Die Wachhabenden auf der Brücke konnten zwar sehen, dass sie redeten, und sie wussten auch, wie es um die Laune des Admirals bestellt war, aber sie konnten kein Wort von dem hören, was die beiden redeten. Deshalb klang Lieutenant Castries auch ein wenig verhalten, als sie allen anderen auf der Brücke der Dauntless meldete: »Ein Kriegsschiff hat eben das Portal verlassen.«
    Der Alarm der Gefechtssysteme war bereits aktiviert worden, noch bevor Geary sich gerade hinsetzen konnte. Sein mürrischer Gesichtsausdruck, der ihm selbst bis dahin gar nicht bewusst gewesen war, verschwand, als er sich auf das Hypernet-Portal auf seinem Display konzentrierte, das ganz am Rand des Midway-Sternensystems sein Dasein fristete. Vom Orbit der Dauntless und dem Rest der Allianz-Flotte war es fast zwei Lichtstunden entfernt.
    »Ein weiterer Schwerer Kreuzer der Syndiks«, merkte Tanya an und klang ein wenig enttäuscht. »Nichts, was irgendwelche Aufregung wert wäre oder …« Sie unterbrach sich und betrachtete mit zusammengekniffenen Augen ihr eigenes Display. »Anomalien?«
    Geary sah auf seinem Display die gleichen Informationen aufleuchten, während die Flottensensoren jedes noch so kleine Detail von dem noch Lichtstunden entfernten Schweren Kreuzer erfassten. Er fühlte sich aufgeregt, obwohl er genau wusste, dass er momentan einen Blick in die Vergangenheit geboten bekam. Der Schwere Kreuzer war vor fast zwei Stunden ins System gekommen, lediglich das Licht seiner Ankunft hatte erst jetzt die Dauntless als das Flaggschiff der Ersten Flotte der Allianz erreicht.
    Alles, was sie in den kommenden zwei Stunden beobachten konnten, war bereits geschehen, dennoch kam es ihm so vor, als sähe er ein Bild von etwas, das sich jetzt gerade ereignete. »Die haben zusätzliche Frachtkapazitäten auf der Außenhülle geschaffen und mit Lebenserhaltungssystemen ausgerüstet«, stellte er fest.
    »Das bedeutet, dass sie deutlich mehr Passagiere an Bord haben«, folgerte Desjani. »Eine Eingreiftruppe, die sich die hiesigen Einrichtungen vornehmen soll?«
    Diese Möglichkeit war nicht aus der Luft gegriffen. Midway hatte sich vor Monaten mit einer Revolte von der Kontrolle durch die Syndikatwelten losgesagt und sich für unabhängig erklärt. Nach der Niederlage im Krieg gegen die Allianz waren die Syndikatwelten allmählich zerfallen, aber auch wenn viele Sternensysteme sich von ihnen abwandten, war Midway für die Syndik-Regierung viel zu wertvoll, als dass man diesen Verlust einfach so hätte hinnehmen wollen. Geary hatte sich schon länger gefragt, was die Syndiks wohl als Nächstes versuchen würden, um wenigstens einen Teil ihrer Kontrolle zurückzuerlangen.
    Bevor er jedoch etwas entgegnen konnte, zog Desjani verblüfft die Augenbrauen hoch. »Er flieht.«
    Der Schwere Kreuzer musste die kleine Syndik-Flotte bemerkt haben, die sich noch immer in der Nähe des Hypernet-Portals aufhielt, aber anstatt Kurs auf sie zu nehmen, drehte er ab und beschleunigte.
    »Die sind nicht auf Befehl der Syndiks hier. Das sind weitere Abtrünnige«, stellte Geary fest. Ein weiteres Element der bewaffneten Streitkräfte der Syndikatwelten, das auf die anhaltende Zersplitterung des Imperiums reagierte, indem es sich davonmachte, vermutlich mit Kurs auf das Heimatsystem der Crew. »Oder gehört der Kreuzer zu den Behörden hier in Midway?«
    »Nicht, wenn sie uns die Wahrheit darüber gesagt haben, wie viele Kriegsschiffe ihnen zur Verfügung stehen«, meinte Desjani, stutzte und musste laut lachen. »Haben Sie das gerade gehört? Ich habe mich gefragt, ob ein paar Syndiks uns wohl die Wahrheit gesagt haben könnten.«
    Der Rest der Brückencrew stimmte in ihr Lachen über eine so absurde Aussage ein.
    »Midway hat sich gegen die Syndikatwelten gestellt«, machte Geary klar, auch wenn er zugeben musste, dass Desjanis Belustigung durchaus begründet war. Er war ein paar Syndiks begegnet, die sich ihm gegenüber fair verhalten hatten, doch der größte Teil und dabei vor allem diejenigen auf der CEO-Ebene schienen die Wahrheit als etwas anzusehen, das man erst ins Spiel bringen durfte, wenn alle denkbaren Alternativen fehlgeschlagen waren.
    »Okay, sie haben die Streifen auf ihrem Schwanz übermalt«, gab Desjani zurück. »Aber heißt das auch zwangsläufig, dass sie keine Stinktiere mehr sind?«
    Er
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