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Die Verschollene Flotte Der Hinterhalt

Die Verschollene Flotte Der Hinterhalt

Titel: Die Verschollene Flotte Der Hinterhalt
Autoren: Campbell Jack
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zum Trotz, die wir eingegangen sind, um diese Schiffe mit Rohstoffen zu versorgen, reicht deren Kapazität einfach nicht aus, um den Bedarf dieser Flotte an Brennstoffzellen und Munition zu decken. Jedenfalls nicht bei all den Flugmanövern, die Ihre Taktik unseren Schiffen abverlangt.«
    Das konnte er nicht leugnen. »Sie haben recht, ich hatte das bereits überprüft.«
    »Also wissen Sie auch, dass sich diese Situation nicht verbessern wird, bis wir es nach Hause schaffen. Bei den Brennstoffzellen sieht es inzwischen so aus, dass die Hilfsschiffe alle verfügbaren Kapazitäten mit deren Produktion belegen, was wiederum bedeutet, dass sie keine neue Munition herstellen können. Sie können uns mit neuen Kartätschen beliefern, und diese Bestände bewegen sich allmählich wieder auf einem vertretbaren Niveau. Aber bei den Flugkörpern und den Minen wird keine Besserung eintreten, und bis wir zu Hause sind, werden wir mehr Brennstoffzellen verbrauchen, als sie produzieren können. Es wird sich keine bessere Gelegenheit mehr ergeben, um gegen die Syndiks zu kämpfen, als eben in Heradao. Alle unsere Bestände sind niedrig, und wir haben Schäden durch die Gefechte davongetragen, doch der Gegner hat viel schlimmere Verluste hinnehmen müssen. Wenn wir ihm jetzt Zeit lassen, dann wird er sich viel schneller davon erholen als wir.«
    Wieder musterte er das Sternendisplay. Sein Blick wanderte von Heradao zum Allianz-Gebiet, das wenige Lichtjahre entfernt war.
    Nachdem Desjani ihn sekundenlang angeschaut hatte, sprach sie mit sanfter Stimme: »Sie machen sich auch Sorgen darüber, was sein wird, wenn wir erst einmal zu Hause angekommen sind, nicht wahr?«
    Geary sah sie wieder an, während sie fortfuhr.
    »Sie sind besorgt, weil Sie an einen Ort zurückkehren werden, der vor hundert Jahren Ihr Zuhause gewesen war und der sich seitdem grundlegend verändert hat.« Mit einem Nicken deutete sie auf die Darstellung des Allianz-Territoriums. »Vor allem aber machen Sie sich darüber Gedanken, was ein Großteil der Flotte von Ihnen nach der Heimkehr erwartet.«
    Hatte er vor dieser Frau eigentlich überhaupt keine Geheimnisse? Er konnte sich nicht daran erinnern, dass er sich mit ihr über diese Dinge unterhalten hatte, und schüttelte den Kopf. »Ich werde das nicht machen, Tanya. Mir ist egal, ob der Großteil der Flotte und vielleicht sogar der Großteil der Bevölkerung in der Allianz das von mir erwartet. Der große, legendäre Black Jack Geary wird nicht auf einem Pferd angeritten kommen, um die gewählten Führer der Allianz zum Teufel zu jagen. Ich werde nicht unter dem Deckmantel, die Allianz schützen zu wollen, genau das zerstören, was diese Allianz ausmacht. Ich weiß, viele erwarten das von mir, und einige von ihnen werden bestimmt versuchen, mich dazu zu zwingen. Wie ich damit umgehen soll, das weiß ich beim besten Willen nicht.«
    »Doch, das wissen Sie«, widersprach Desjani ihm. »Sie wissen ja bereits, was Sie nicht machen wollen. Sie haben ein strategisches Ziel. Sie wollen das erhalten, was die Allianz ausmacht. Überlegen Sie, wie Sie die Strategie in die Tat umsetzen können, dann ergeben sich die Taktiken von ganz allein.«
    »So einfach ist das nicht …«
    »Wenn Sie das ganz allein erledigen wollen, ist es das natürlich nicht. Fragen Sie andere um Rat! Gibt es außer der Politikerin niemanden in der Flotte, dem Sie vertrauen?«
    Diese Frage veranlasste ihn, einen Moment lang den Blick abzuwenden. So wie Rione vor langer Zeit damit aufgehört hatte, Desjanis Namen zu benutzen, so nannte Desjani im Gegenzug Co-Präsidentin Rione nur noch »die Politikerin«. Grundsätzlich war das eine völlig zutreffende Bezeichnung, allerdings wurden Politiker von der Flotte verabscheut, gab sie ihnen doch die Schuld daran, in hundert Jahren keinen Weg gefunden zu haben, um diesen Krieg zu beenden. »Wollen Sie wissen, wieso ich Sie nicht um Ihren Rat gebeten habe?«
    »Es könnte eine erfrischende Abwechslung sein, wenn Sie es mir sagen würden.«
    Verdammt, was war nur in Desjani gefahren? Geary sah ihr wieder in die Augen. »Weil ich Angst habe, Sie könnten mit allem einverstanden sein, was ich sage. Dass Sie gegen Ihren Eid verstoßen und stattdessen mir folgen könnten, ganz gleich, was ich tue und lasse. Und das alles nur, weil Sie glauben, die lebenden Sterne hätten mich zu dieser Flotte geschickt und würden mich führen, damit sie mir folgt.«
    Desjani nickte und machte eine entschlossene Miene. »Ja, ich
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