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Die verratene Nacht

Die verratene Nacht

Titel: Die verratene Nacht
Autoren: Colleen Gleason , Joss Ware
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hören. Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich könnte auch eine Katzenwäsche vertragen.“
    Er folgte ihr in den Wald hinein und wusch sich flussabwärts, während sie tat, was sie tun musste. Er hörte sie im Bach planschen und als sie wieder auf ihn zu kam, sah er, dass ihr Gesicht nass war und glänzte.
    Und schön war. So schön und heiter.
    Sie stolperte über eine Wurzel oder etwas anderes und streifte ihn und er fing sie am Arm auf. Er würde nie erfahren, ob sie es absichtlich getan hatte, aber ihm reichte es als Vorwand. Das war das erste Mal, dass sie endlich mal alleine waren. Danke, Elliott.
    „Selena“, sagte er und wandte sich ihr zu. Er hielt immer noch die Fackel in der Hand und er holte diese näher ran, so dass sie ihn besser sehen konnte. „Es tut mir Leid.“
    „Was tut dir Leid?“ Sie machte keine Anstalten sich von ihm zu lösen und zum Camp zurückzugehen, und dafür war er dankbar.
    „Einfach so aufzutauchen und zu erwarten, dass du mitkommst und ... tust, was du getan hast. Ganz besonders, weil ich deine Gefühle, was mich betrifft, kenne.“ Er versuchte ihren Blick in dem flackernden Licht der Fackel zu erhaschen, aber wegen der Schatten war es schwierig. Er schluckte und spürte einen schweren Schmerz tief unten in seinem Magen.
    „Oh, Theo ... ich war so durcheinander. Es ist mir in den letzten Wochen nicht gelungen, mir über vieles klar zu werden. Über nichts eigentlich. Was ich tun soll, was meine Berufung nun ist und warum, warum , all das passieren musste.“ Ihre Worte kamen holpriger, aber sie fuhr entschlossen fort. „Aber als ich deine Stimme hörte ... aus der Küche ... war ich so glücklich , dass du wieder da warst. Es fühlte sich an, als ob alles in mir sich wieder in Gang setzte. Aber gleichzeitig hatte ich Angst, dass du nur wiedergekommen wärst ... um deine Sachen zu holen und fortzugehen.“
    Wärme und Erleichterung schossen da hoch. Das erklärte den etwas distanzierten Ausdruck von ihr. „Ich habe dich vermisst. So sehr. “ Endlich streckte er die Hand aus, um ihre Wange zu berühren, verzehrte sich danach, das Gewicht von diesen langen, schweren Haaren zu spüren. „Und es ist nur etwas mehr als eine Woche her.“ Er schaffte es dann, in dem flackernden Licht ihren Blick einzufangen, und hielt ihn auch fest. „Ich will nicht noch einmal fortgehen. Nie wieder.“
    „Ich will das auch nicht.“
    Gott sei Dank. „Ich hatte Angst, dass du mich nie wieder in deine Nähe lässt, nach dem ... was mit den Zombies passiert ist. Dass ich dich anwidere.“
    Er schüttelte den Kopf und ließ seine Hand dann runterfallen. „Selena ... du hattest Recht. Du hast Recht“, sagte er. „Sie leben noch. Und es tut mir Leid, dass ich erst diese schreckliche Erfahrung in Ballards Labor machen musste, um dir zu glauben. Um zu akzeptieren, was du mir zu erklären versucht hast.“
    Eine kleine, glänzende Spur bahnte sich ihren Weg an ihrer Wange runter und sie hakte einen Finger in eine seiner Gürtelschlaufen ein, rieb mit dem Daumen an seinem Bauch. „Auch ich musste erst die Erfahrung von heute machen, um es wahrhaft zu verstehen, um es auch mit meinem Herzen zu begreifen.“ Sie schloss kurz die Augen. „Ich hatte daran gezweifelt, auch wenn ich schon so lange daran geglaubt habe. Und nach dem, was sie Sammy angetan haben...“
    Theo nickte. „Selena. Jede Mutter würde das Gleiche fühlen.“
    „Aber sie wussten nicht, was sie tun, und ich wusste das. Aber ich konnte von meinem Ärger nicht ablassen. Ich musste ihn aufrecht erhalten und mich darin baden, und mich ganz in ihn hineinversenken. Und fast hätte es dich vertrieben.“
    „Du hättest schon deutlich mehr anstellen müssen, um mich wirklich zu vertreiben. Selena, ich bin verliebt in dich, wenn du das nicht bereits weißt. Ich werde dich niemals verlassen.“
    Ihr Gesicht erhellte sich zu einem strahlenden Lächeln. „Theo...“
    Er wollte sie an sich hoch ziehen und sich die Sinne mit ihr restlos füllen, aber es mussten noch andere Dinge ausgesprochen werden. Er schaute sich um nach einem Platz, wo er die Fackel abstellen konnte, und rammte dann das Ende in den Boden, damit er beide Hände frei hatte.
    Aber bevor er etwas sagen konnte, schaute sie ihn an, schaute ihn mit ihrem Blick ganz direkt an. „Wirst du mich denn jetzt endlich küssen?“
    Naja, vielleicht konnten die anderen Dinge etwas warten. „Wenn ich darf.“ Er spürte, wie seine Lippen sich zu einem schiefen Lächeln
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