Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die verlorenen Welten von Cronus

Die verlorenen Welten von Cronus

Titel: Die verlorenen Welten von Cronus
Autoren: Colin Kapp
Vom Netzwerk:
MIT NIKLAS KONTAKT AUFZUNEHMEN.
    Sie wußten jedoch immer noch nicht, wie sie mit Niklas Boxa Kontakt aufnehmen sollten. Sie führten mehrere Expeditionen in die ewige Dunkelheit um den Terminal durch, ohne auch nur den geringsten Hinweis auf den Dozenten oder die Welt im Untergrund zu finden. Wenn nicht der neue Eintrag auf der Innenwand des Shuttles die Existenz dieser Welt bewiesen hätte, hätten sie schon längst jede Hoffnung aufgegeben. Schließlich montierten sie über der Shellback einen leistungsstarken Signalscheinwerfer, um Boxa ihren Standort anzuzeigen, und warteten geduldig vor den Monitoren der Orter.
    Dann, am fünften Tag, geschah etwas Sonderbares. Während sie schliefen, war der Signalscheinwerfer erloschen. Sie gingen dem Defekt nach und fanden heraus, daß jemand die Stromkabel durchtrennt hatte. Beunruhigt aktivierten sie die Scheinwerfer auf der Außenhülle der Shellback, um die Umgebung abzusuchen, aber nichts geschah: Der oder die Unbekannten hatten sie ebenfalls außer Gefecht gesetzt. Sie durchkämmten die nähere Umgebung ergebnislos mit Hilfe von Taschenlampen und versammelten sich wieder an Bord des Schiffs, um zu beratschlagen. Irgend jemand wollte den Terminal und seine unmittelbare Umgebung in völlige Dunkelheit tauchen, was ihm trotz ihrer Wachsamkeit gelungen war. Ancor erwog die möglichen Motive für ein solches Vorgehen und schaltete die verbliebenen, schwachen Lichter aus; dann widmete er sich der Infrarot-Ortung. Ein- oder zweimal glaubte er Bewegungen in einiger Entfernung festzustellen, aber die Reflexe waren zu weit weg und zu verschwommen, als daß er sie hätte nachweisen können, und schließlich tat er sie als Phantasieprodukte ab.
    Sine Anuras scharfe Augen ließen sich dagegen nicht täuschen. Sie weckte Maq mit einer sonderbaren Meldung aus einem tiefen Schlaf.
    »Maq, ich sehe Lichter im Terminalgebäude. Irgend jemand ist da drin.«
    Ancor raffte sich auf und zog sich schweigend an.
    »Ihr bleibt im Schiff. Ich sehe mir das an.«
    Er sprang lautlos und mit gezogener Waffe aus der Luke. Er blieb einen Augenblick stehen, um sich anhand des Winkels der Shellback zu orientieren, dann hielt er mit kraftvollen Schritten auf die zersplitterte Glasfront des Terminals zu.
    Anfangs nahm er nur absolute Dunkelheit war, dann registrierte er eine Reihe von verschwommenen Lichtern, die sich durch das Terminalgebäude bewegten. Er betrat das Foyer durch eine zerstörte Tür und hielt in einer Nische an. Dann rief er laut:
    »Niklas? Bist du das? Ich bin es, Maq Ancor.«
    Die schwachen Lichter wandten sich in seine Richtung, er konnte aber nicht erkennen, wer sie in den Händen hielt.
    »Maq! Gott sei Dank!« Die Stimme gehörte Niklas Boxa, der auf ihn zurannte. »Hast du eine Taschenlampe bei dir?«
    »Nein.«
    »Das ist gut so. Ich glaube, ich könnte ihr Licht im Augenblick nicht ertragen. Mir reicht noch der Schmerz, den mir euer verfluchter Signalscheinwerfer beigebracht hat, als ich die Kabel durchschnitt.«
    »Warum hast du es dann getan? Warum hast du nicht einfach an die Luke geklopft und ›Hallo‹ gesagt?«
    »Weil vereinbart war, daß ich nur Kontakt mit euch aufnehme, wenn andere dazu bereit und anwesend sind. Du bist ein furchterregender Mann, Maq Ancor. Die Maschine, die du zerstört hast, fiel in eine große Schule. Es gab Tausende von Toten.«
    »Das ist ein schreckliches Unglück, Nik. Aber wir wußten nicht, daß die Raupe hinunterstürzen würde. Wir ahnten ja nicht einmal, daß irgend etwas unter der Oberfläche existierte.«
    »Diese Tatsache ist das einzige, was euch gerettet hat. Trotzdem verlangten viele eure unverzügliche Vernichtung, bevor ihr eine weitere Katastrophe auslösen könnt.«
    »Ich verstehe ihre Einstellung, aber es ist gut, daß sie es nicht versuchten. Es ist nicht einfach, die Shellback zu zerstören.«
    »Du darfst die Bewohner der Boxa-Schale nicht unterschätzen, Maq. Sie mögen fremd erscheinen, aber sie setzen ihre Vorhaben mindestens so erfolgreich um wie die Bewohner der Mars-Schale. Der Boden unter der Shellback ist vollkommen ausgehöhlt. Man hat nur eine dünne Schicht übrig gelassen, die gerade ausreicht, um das Gewicht des Schiffs zu tragen. Darunter befindet sich eine fünfhundert Meter tiefe Grube, die so eng ist, daß der Shellback jede Bewegungsfreiheit genommen wäre. Diese Falle könnte ausgelöst werden, noch bevor du in der Lage wärst, auch nur einen Finger zu rühren.«
    »Wieso erzählst du mir das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher