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Die verlorene Tochter (Romantik Thriller /Unheimlich) (German Edition)

Die verlorene Tochter (Romantik Thriller /Unheimlich) (German Edition)

Titel: Die verlorene Tochter (Romantik Thriller /Unheimlich) (German Edition)
Autoren: Anne Alexander
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ich ein Glas Sherry", sagte Sharon.
    "Bitte." Lord Winslow drückte ihr ein Glas Sherry in die Hand.
    "Danke."
    "So, und hier ist dein Orangensaft." Er reichte Julie ein hohes Glas. "Siehst du die vielen Eiswürfel?"
    "Ja." Julie strahlte ihn an. Dann fing sie einen Blick ihrer Mutter auf. "Danke, Sir."
    Vincent Lord Winslow beugte sich zu ihr hinunter. "Ich möchte nicht, daß du Sir zu mir sagst, Julie", meinte er. "Nenn mich bitte Onkel Vincent. Wir sind doch Freunde, nicht wahr?"
    "Darf ich, Mommy?"
    "Natürlich darfst du", gestattete Sharon, obwohl es ihr lieber gewesen wäre, sie hätte Lord Winslow erst näher kennengelernt, bevor ihre Tochter ihn Onkel nannte.
    "Siehst du, deine Mama hat nichts dagegen."
    Sie gingen zu Tisch. Es wunderte Sharon, daß Julie mit ihnen essen durfte. Immerhin war ihre Tochter noch nicht einmal sechs Jahre alt, und sie wußte, daß bei vielen vornehmen Familien die Kinder bis zu ihrem siebenten Lebensjahr in ihrem eigenen Zi mmer aßen.
    Lord Winslow hob Julie hoch und setzte sie auf den für sie b estimmten Stuhl. "Wenn du etwas nicht essen magst, dann mußt du es nur sagen", bot er an. "Du bekommst alles, was du möchtest."
    "Sie sollten Julie nicht so verwöhnen, Lord Winslow", wandte Sharon ein.
    "Kinder muß man verwöhnen", erklärte er und lächelte dem kleinen Mädchen verschwörerisch zu. "Außerdem sind wir doch Freunde, nicht wahr, Kleines?"
    "Zu Hause muß ich immer alles essen", erklärte J ulie.
    "Gibt es denn etwas, was du überhaupt nicht möc htest?"
    Die Kleine dachte nach. "Gemüse esse ich nicht gerne", verriet sie. "Am liebsten habe ich Eis."
    "Nun, man kann nicht nur von Eis leben, Julie, und Gemüse ist auch wichtig." Lord Winslow lachte. "Mal sehen, was unsere Köchin gezaubert hat. Sicher trifft es deinen Geschmack."
    Sharon sah es kommen, daß ihr neuer Arbeitgeber Julie restlos verwöhnen würde, wenn sie nichts unternahm. Sie wußte, sie mußte dagegen einschreiten, sie durfte nicht zulassen, daß sich Lord Winslow Julies Liebe erkaufte. Zudem wollte sie nicht, daß ihre Tochter allen Ernstes glaubte, sie müßte nur einen Wunsch äußern und schon würde er erfüllt.
    Aber an diesem Abend wollte sich die junge Frau noch auf keine Debatte über Kindererziehung einlassen. Außerdem verstand sie, weshalb Lord Winslow versuchte, Julie zu verwöhnen. Er litt noch immer unter dem Tod seiner Tochter. Da Julie ihr so ähnlich sah, glaubte er sicher, sie in ihr vor sich zu sehen. Er tat Sharon leid, und sie hoffte, daß er es nicht bereute, sie und Julie nach Winslow Manor geholt zu haben. Denn Julie war nicht Viola, und diese Erkenntnis mußte für ihn sehr schmerzlich sein.
    Während des ausgezeichneten Dinners unterhielten sie sich über den Besitz und dessen Geschichte. Lord Winslow freute sich, daß Sharon bereits einiges über Winslow Manor wußte.
    "Sicher haben Sie sich schon gefragt, weshalb ich eine Privatsekretärin brauche", meinte er, als sie beim Dessert angelangt waren. "Ich bin dabei, die Chronik meiner Familie zu überarbeiten. Wie es aussieht, gibt es ein mehrbändiges Werk. Wenn Sie Freude daran haben, zusammen mit mir die einzelnen Puzzle-Teilchen der Vergangenheit zusammenzutragen, werden wir sicher glänzend miteinander auskommen."
    "Sieht aus, als wäre es genau die Arbeit, die ich liebe", erw iderte Sharon erfreut. Mr. Donell hatte sich nur allgemein über die Arbeit geäußert, die sie auf Winslow Manor erwartete. Von der Familienchronik hatte er nicht gesprochen.
    "Morgen werde ich Sie und Julie erst einmal durch das Haus führen, und am Tag darauf machen wir einen Ausflug in die U mgebung." Vincent sah Julie an. "Das wird dir bestimmt gefallen, Kleines. Dann werde ich dir auch die Schule zeigen, die du besuchen wirst. Was hast du denn für Hobbys?"
    Julie sah ihre Mutter fragend an.
    "Lord Winslow meint, mit was du dich am liebsten beschäftigst."
    "Ich ziehe gerne schöne Kleider an."
    Die Erwachsenen mußten lachen. "Wie alle kleinen Mädchen", erklärte der Lord amüsiert. "Dann darf ich dir auch etwas verraten: Wir haben hier eine riesige Kleiderkammer, in der es Kleider aus vielen Jahrhunderten gibt. Du wirst nach Herzenslust in ihnen wühlen dürfen."
    "Prima. Darf ich mich auch als Prinzessin verkle iden?"
    "Natürlich."
    "Und eine Krone tragen?"
    "Wir werden sicher etwas Ähnliches finden." Lord Winslow atmete tief durch. "Es ist schön, wieder ein Kind in diesem Haus zu haben. Mistreß Miles, Sie wissen gar nicht, wie
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