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Die verlorene Koenigin

Die verlorene Koenigin

Titel: Die verlorene Koenigin
Autoren: Frewin Jones
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mitteilen, dass du wieder aufgetaucht bist. Sie werden keine weiteren Schritte einleiten.«
    Erleichterung stieg in ihr auf. »Danke, Mum. Das hast du toll gemacht.«
    Ihre Mutter warf ihr ein ironisches Lächeln zu. »Ja, nicht wahr? In zehn Jahren werden wir vielleicht alle mal darüber lachen.«
    »Ja, hoffentlich«, sagte Tania. Nachdenklich sah sie ihre Mutter an; vielleicht war jetzt der richtige Zeitpunkt, eine neue Mini-Bombe hochgehen zu lassen. »Mum? Wie würdest du es finden, wenn ich meinen Namen ändern würde?«
    Ihre Mutter schaute sie verwirrt an. »Wie meinst du das?«
    Tania holte tief Luft. »Ich würde lieber Tania genannt werden.«
    Ihre Mutter stand ein paar Minuten schweigend in der Tür. An ihrer Miene war nicht abzulesen, was sie dachte. War sie wütend auf Tania? Belustigt? Verwirrt?
    »Tania?«, sagte ihre Mutter endlich zögernd, als müsse sie sich an den Klang dieses Namens gewöhnen.
    »Ja. Würde dich das sehr stören?«
    Ihre Mutter verschränkte die Arme und legte den Kopf zur Seite. »Tania ist ein ziemlich schöner Name, finde ich«, sagte sie. »Dein Vater und ich könnten uns wahrscheinlich daran gewöhnen, dich so zu nennen, wenn du das wirklich willst. Aber solange er nicht offiziell geändert wird, kannst du nicht als Tania Palmer unterschreiben.« Sie zog die Augenbrauen hoch. »Ich nehme an, Palmer ist aber noch okay, oder?«
    Tania lächelte. Sie wünschte sich, sie könnte ihrer Mutter sagen, wie viel ihr das bedeutete. »Ja«, entgegnete sie und meinte es auch so. »Palmer ist völlig in Ordnung!«
    Wie immer um diese Zeit war die Pizzeria gut besucht von jungen Leuten, die auf dem Heimweg nach der Schule hereinschneiten, um einen Happen zu essen und sich mit ihren Freunden zu treffen.
    Tania besetzte mit ihren Freundinnen einen Ecktisch. Jede hatte einen Milchshake vor sich stehen und sie aßen gemeinsam von einer großen Pizza in der Mitte des Tisches. Auf Tanias Tischseite lagen viele Geburtstagskarten und ausgewickelte Geschenke von Jade, Natalie, Rosa, Susheela und Lily.
    Da waren Lippenbalsam und Handcreme, Wattebällchen in einer Chromdose, auf der Mädchenkram eingraviert war, ein pinkfarbener Notizblock mit weißen Punkten und dazu passendem Kugelschreiber, ein farbiger Fotorahmen und ein Kosmetiktäschchen mit der Aufschrift Verwöhnte Prinzessin , bei dessen Anblick Tania unwillkürlich schmunzeln musste. Von Jade bekam sie ein sehr hübsches Silberarmband mit eingesetzten grünen Steinen.
    »Also, ich finde es ja total doof, dass du deinen Geburtstag nicht feierst«, sagte Rosa zu Tania. »Wer hat denn bitteschön keine Zeit zum Feiern?«
    Tania zuckte die Achseln. »Jemand, der noch viel Text aus einem echt schwierigen Theaterstück lernen muss, das nächste Woche Premiere hat. Ich will ja feiern, bloß nicht sofort.«
    »Vergiss die Party«, sagte Jade und blickte Tania durchdringend an. »Ich möchte jetzt endlich wissen, was mit dir und Evan war.«
    »Sorry, dass ich euch da leider enttäuschen muss«, sagte Tania so locker-lässig wie möglich. »Es ist gar nichts zwischen uns passier t – wenn du meinst, was ich denke, das du meinst.«
    »Ach, komm schon!«, schnaubte Lily. »Das ist nicht dein Ernst! Ihr zwei hängt jetzt seit Wochen zusammen und könnt nicht voneinander lassen.«
    »Und dann seid ihr beide drei Tage lang einfach verschwunden«, fügte Susheela hinzu. »Und drei ganze Nächte!«
    »Uns kannst du’s doch sagen«, drängte Natalie. »Wir sind deine besten Freundinnen.«
    »Ich habe euch bereits alles erzählt, was es zu erzählen gibt«, sagte Tania. »Mehr ist da nicht. Außer, dass Mum und Dad mir verboten haben, ihn nach der Schule zu sehen. Das ist natürlich echt fies.«
    Jade grinste. »Na, was hast du denn erwartet? Ich finde es eher erstaunlich, dass sie ihm nicht die Polizei auf den Hals gehetzt haben, weil er dich entführt hat. Und was das Ausgehverbot betriff t – das ist doch gar nichts! Meine Eltern hätten mich eingesperrt und den Schlüssel weggeworfen, wenn ich so ein Chaos verursacht hätte. Du warst drei Tage weg, Anita! Ich kann immer noch nicht glauben, dass du mich die ganze Zeit kein einziges Mal angerufen hast.«
    »Stimmt«, sagte Lily. »Du hättest ja wenigstens eine Karte à la: ›Schade, dass ihr nicht dabei seid‹ aus eurem heimlichen Versteck schicken können, wo immer ihr wart.«
    Tania seufzte. »Wir haben uns nirgends versteckt! Und denkt bitte dran, dass ich ab jetzt Tania genannt werden
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