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Die Verlobte des Prinzen

Die Verlobte des Prinzen

Titel: Die Verlobte des Prinzen
Autoren: CATHERINE MANN
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abgelehnt haben, aber ich muss zugeben, dass Sie sehr anziehend sind.“
    Hilfe!
    Jetzt strich sein warmer Atem ihr über die bloße Schulter, und seine Lippen waren so nahe, dass sie fast ihre Haut berührten. Ihre Brustspitzen zeichneten sich unter dem Stoff des engen Kleids ab. Um nicht das Gleichgewicht zu verlieren, stieß Kate die Fersen tiefer in den Teppich. Ihr Fußkettchen rieb dabei gegen das andere Bein. Ihr Glücksbringer von Jennifer. Denk an deine Schwester, ermahnte sie sich.
    „Das Bad?“ Hektisch sah sie sich im Schlafzimmer um.
    „Dort drüben.“ Beim Klang seiner Stimme bekam sie eine Gänsehaut.
    „Äh, aber …“ War sie das etwa gewesen, die gerade so verlangend nach Atem gerungen hatte? „Ich gehe lieber allein.“
    „Wir wollen doch nicht, dass Sie sich unterwegs verlaufen“, hauchte er ihr ins Ohr, als wollte er ihr ein Geheimnis mitteilen.
    Hatte er sie berührt? Seinen Atem zu spüren machte sie ganz schwindelig. Er berührte die andere Seite ihres Kopfes, und Kate spürte ein unbändiges Verlangen, die Wange in seine Hand zu schmiegen.
    Dann trat er zurück, strich ihr jedoch noch einmal flüchtig über die Wange. „Dort, durch diese Tür, Miss Kate Harper.“
    In der Hand, mit der er zur Tür deutete, baumelten ihre beiden Ohrringe.
    Duarte hatte schon lange auf diesen Moment gewartet. Und zwar seit er erfahren hatte, wer das sorgsam gehütete Familiengeheimnis gelüftet hatte. Er hielt Kate Harpers Ohrringe in der Hand und hatte damit wohl ihre Hoffnungen zunichtegemacht, einen weiteren Coup zu landen. Er war vorgewarnt worden und hatte die versteckten Kameras bereits entdeckt, bevor sie den Balkon verlassen hatten.
    Sein ganzes Leben lang hatte er versucht, der Presse aus dem Weg zu gehen. Er kannte alle Tricks. Sein Vater hatte seinen Söhnen schon in jungen Jahren eingetrichtert, dass ihre Sicherheit von ihrer Anonymität abhing. Sie waren beschützt, erzogen und vor allem trainiert worden. Schweiß rann ihm über den Rücken. Er war bei seinen Karate-Übungen unterbrochen worden, weil man ihn über darüber unterrichtet hatte, dass die Sicherheitsvorkehrungen durchbrochen worden waren.
    Duarte hatte einen Blick auf den Monitor geworfen und entschieden, abzuwarten, um zu sehen, wie weit sie gehen würde.
    In diesem eng anliegenden Kleid stellte sie eine ziemliche Versuchung dar. Wie ein Pin-up-Girl längst vergangener Tage hatte sie eine zeitlose Schönheit und starke Anziehungskraft, die seine niederen Instinkte ansprachen. Wenn er sich vorstellte, was für ein herrliches Bild sie ausgestreckt auf dem weißen Sofa abgeben würde … oder noch besser, in seinem Bett …
    Aber er war Experte, was Selbstbeherrschung anging. Außerdem genügte es, sich in Erinnerung zu rufen, welch zweifelhaftem Beruf sie nachging, um ihn zu ernüchtern.
    Kate Harper stemmte eine Hand in die Hüfte. „Ich glaube es ja wohl nicht! Sie haben die ganze Zeit gewusst, wer ich bin?“
    „Von der Sekunde an, als Sie das Fest verlassen haben.“ Man hatte ihm Fotos von ihr geschickt, als er Nachforschungen darüber angestellt hatte, wer den Artikel über ihn und seine Familie geschrieben und damit die jahrzehntelange Tarnung der Medinas aufgedeckt hatte.
    Weitere Fotos hatten etwas ganz anderes gezeigt: eine bodenständige Frau in Jeans, weißem T-Shirt, ungeschminkt, das braune Haar zu einem Pferdeschwanz gebunden, statt wie jetzt zu einer kunstvoll zerzausten Hochsteckfrisur. Ein Hauch von Apfel-Zimt-Duft stieg ihm in die Nase.
    Sie verzog die knallroten Lippen missbilligend. „Und warum haben Sie dann so getan, als wäre ich ein Callgirl?“
    „Callgirl? Das ist vielleicht doch ein bisschen hochgegriffen für den Müll, den Sie verbreiten.“ Er steckte ihre Ohrringe ein und bemühte sich, ihr niedliches Schmollen zu ignorieren.
    Das Leben seiner Familie war aus den Fugen geraten, dabei brauchte sein Vater gerade jetzt allergrößte Ruhe. Zu viel Stress könnte Enrique Medina schneller töten als ein extremistischer Attentäter aus San Rinaldo.
    „So, so, jetzt wird also mit härteren Bandagen gekämpft.“ Sie verschränkte die Arme vor der Brust. „Was haben Sie vor? Rufen Sie den Sicherheitsdienst oder die Polizei?“
    „Ich muss zugeben, ich hätte nichts gegen einen kleinen Nahkampf mit Ihnen auszusetzen“, meinte Duarte zweideutig, während er die Balkontür schloss.
    „Äh, hören Sie, Prinz Duarte oder Majestät oder wie auch immer ich Sie anreden soll.“ Ihre Stimme überschlug
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