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Die Vergessenen Welten 14 - Die Rueckkehr Der Hoffnung

Die Vergessenen Welten 14 - Die Rueckkehr Der Hoffnung

Titel: Die Vergessenen Welten 14 - Die Rueckkehr Der Hoffnung
Autoren: R. A. Salvatore
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tatsächlich bereits Sheila Kree im Visier, die auf dem Deck leicht auszumachen war.
    Aber sie hielt inne und hob den Kopf, um sich einen besseren Überblick zu verschaffen. Sie bemerkte die vielen Wellen, die sich überall um die Blutiger Kiel herum an unterseeischen Felsen brachen, und erkannte genau, wie viel Wissen und Können nötig waren, um ein Schiff durch ein solch gefährliches Gewässer zu führen.
    Catti-brie hob erneut ihren Bogen und suchte das Deck ab.
    Als sie das Steuerrad und das Besatzungsmitglied fand, das es bediente, ließ sie den Pfeil von der Sehne schießen. Der Pirat sackte nach vorn und glitt dann zu Boden, wobei er im Fallen das Steuer zur Seite riss.
    Die Blutiger Kiel bog scharf zur Seite ab, und verzweifelte Besatzungsmitglieder eilten aus allen Richtungen herbei, um das Steuerrad zu ergreifen.
    Dann ertönte ein lautes Knirschen, als das Schiff über ein gezacktes Riff fuhr und vom Wind weitergetrieben wurde, bis der gesamte Rumpf aufgerissen war.
    Viele Piraten wurden bei dem Aufprall über Bord geschleudert. Andere sprangen selbst in das eisige Wasser, als das Schiff unter ihnen auseinander brach. Wieder andere klammerten sich verzweifelt an die Reling oder an einen der Masten.
    Inmitten all des Chaos' stand Sheila Kree. Die wilde Piratin blickte trotzig den Berg herauf zu Catti-brie.
    Und dann sprang auch sie in das kalte Wasser, und die Blutiger Kiel war nur noch Brennholz, das in den schäumenden Wogen davontrieb.
    Nur wenige würden den eisigen Fluten entkommen, und diejenigen, denen dies gelang, verspürten ebenso wie alle anderen, die das Schiff gar nicht erst erreicht hatten – Oger, Halboger und Menschen gleichermaßen –, keinerlei Verlangen, sich den mächtigen Gefährten erneut im Kampf zu stellen.
    Die Schlacht in der Goldenen Bucht war gewonnen.

Epilog
    Sie begruben die Elfin, die sich Le'lorinel genannt hatte, im Lehm des Höhlenkomplexes, so dicht wie möglich am Ausgang und dem sternenbesetzten Nachthimmel.
    Drizzt half nicht beim Graben, denn seine schlimme Wunde war bei weitem noch nicht verheilt. Und als sie die Elfin, deren wirklicher Name Ellifain war, der kalten Erde übergeben hatten und das Grab geschlossen war, stand Drizzt Do'Urden davor und starrte es hilflos an.
    »So hätte es nicht enden dürfen«, sagte der Drow leise zu Catti-brie, die neben ihm stand und ihn stützte.
    »Das hörte ich deiner Stimme an«, erwiderte die Frau. »Als du mich angewiesen hast, sie zu retten.« »Und ich wünschte, du hättest es getan.«
    »Du verflixter Narr!«, erklang eine knurrende Stimme neben ihnen. »Sieh zu, dass du schnell gesund wirst, damit ich dir eine Abreibung verpassen kann!«
    Drizzt wandte sich zu Bruenor um und erwiderte den finsteren Blick des Zwergs.
    »Glaubst du, wir hätten dies wirklich getan?«, fragte Bruenor. »Glaubst du das tatsächlich? Meinst du, wir hätten dich sterben lassen, um diejenige zu retten, die dich getötet hat?« »Du verstehst nicht…«, versuchte Drizzt zu erklären, und seine violetten Augen füllten sich mit Tränen.
    »Und du selbst, hättest du die verdammte Elfin gerettet statt mich?«, bellte der wütende Zwerg. »Oder statt meines Mädchens? Wenn du jetzt ja sagst, Elf, werde ich dein Blut von meiner Axt wischen müssen!«
    Die Wahrheit, die in dieser Aussage lag, drang zu Drizzt durch, und er wandte sich hilflos zu Catti-brie um.
    »Ich hätte ihr den Trank nicht gegeben«, sagte die Frau mit Entschiedenheit. »Du hast mich kurz überrumpelt, das stimmt, aber ich wäre sofort mit dem Heilzauber zu dir zurückgekehrt.«
    Drizzt seufzte und akzeptierte die unleugbaren Tatsachen, aber diese ganze Angelegenheit kam ihm noch immer so wahnsinnig ungerecht und falsch vor. Er hatte Ellifain bereits früher getroffen, vor gar nicht so langer Zeit im Mondwald, als er auf dem Rückweg ins Unterreich gewesen war. Die Elfin hatte ihn damals in mörderischer Raserei angegriffen, war aber von ihrem beschützenden Clan aufgehalten worden, der Drizzt zugleich davongeschickt hatte. Obwohl der Drow wusste, dass ihr Zorn fehlgeleitet war, hatte er damals nichts tun können, um sie davon abzubringen oder zu beruhigen. Und jetzt dies. Sie hatte ihn wegen dem verfolgt, was sein bösartiges Volk ihrer Mutter, ihrer Familie und ihr selbst angetan hatte.
    Drizzt seufzte angesichts der Ironie der gesamten Sache, und die traurige Wendung des Schicksals brach ihm das Herz. Wenn Ellifain sich ihm offenbart hätte, hätte er niemals die Kraft
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