Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter

Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter

Titel: Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter
Autoren: R. A. Salvatore
Vom Netzwerk:
violetten Augen funkelten vor Freude, als er zum Horizont blickte und kurz die Segel des Schiffes ausmachen konnte, das sie verfolgten.
    Das sie verfolgten und einholen würden, denn es gab kein Schiff nördlich von Baldurs Tor, das Kapitän Deudermonts Seekobold davonsegeln konnte. Sie war ein dreimastiger Schoner neuer Bauart, leicht, schmal gebaut und mit viel Segelfläche. Die Karavelle mit den Rah-Segeln, die sie jagten, war ihnen auf gerader Linie etwa ebenbürtig, aber sobald das klobigere Gefährt auch nur leicht den Kurs änderte, konnte die Seek obold sofort ein Stück aufholen. Und sie holte beständig auf.
    Zu diesem Zweck war sie geschaffen worden. Erbaut von den besten Ingenieuren und Zauberern von Tiefwasser, finanziert von den Fürsten der Stadt, war der Schoner ein Piratenjäger. Drizzt war ganz begeistert gewesen, als er von dem Glück erfuhr, das sein alter Freund Deudermont gehabt hatte. Mit Deudermont war er einst, als der Meuchelmörder Artemis Entreri Regis den Halbling entführt hatte, den ganzen Weg von Tiefwasser nach Calimshan gesegelt. Jene Reise, insbesondere der Kampf in Asavirs Kanal gegen drei Piratenschiffe, den Kapitän Deudermont – mit der nicht unbeträchtlichen Hilfe von Drizzt und seinen Gefährten – gewonnen hatte, hatte an der gesamten Schwertküste die Aufmerksamkeit von Seeleuten und Händlern erregt, und daher hatten die Herren von Tiefwasser diesen Schoner Deudermont angeboten. Der Kapitän liebte seinen kleinen Zweimaster, die ursprüngliche Seekobold, aber kein Seemann hätte dieser neuen Schönheit widerstehen können. Deudermont war in den Dienst von Tiefwasser getreten, und man hatte ihm erlaubt, dem Schiff seinen Namen zu geben und seine Mannschaft selbst auszusuchen.
    Drizzt und Catti-brie waren einige Zeit später in Tiefwasser eingetroffen. Als die Seekobold das nächste Mal in den großen Hafen einlief, hatte Deudermont gleich Platz für seine alten Freunde in der vierzig Mann starken Besatzung gemacht. Das war vor sechs Jahren und siebenundzwanzig Reisen gewesen. Für jene, die die Schiffahrtswege an der Schwertküste belauerten, war der Schoner zur Geißel geworden. Siebenunddreißig Siege, und das Schiff schwamm noch immer.
    Jetzt war Nummer achtunddreißig in Sicht.
    Die Karavelle hatte sie bemerkt, war aber zu weit weg, um die Flagge von Tiefwasser erkennen zu können. Das machte jedoch keinen großen Unterschied, denn kein anderes Schiff in der Region sah so aus wie die Seekobold und besaß drei Masten mit den vom Wind gewölbten, dreieckigen Lateinsegeln. Die Segel der Karavelle wurden gehißt, und die Jagd ging los.
    Drizzt stand im Bug, einen Fuß auf den löwenköpfigen Rammsporn gestellt, und genoß jede einzelne Sekunde. Er spürte die rohe Kraft der See, die unter ihm wogte, spürte die Gischt und den Wind. Er hörte laute Musik, denn einige der Besatzungsmitglieder der Seekobold waren Spielleute, und immer wenn eine Jagd losging, nahmen sie ihre Instrumente und spielten aufputschende Lieder.
    »Zweitausend!« rief Catti-brie aus dem Krähennest herab. Das war der Abstand, der noch einzuholen war. Sobald ihre Schätzung bei fünfhundert lag, würde sich die Mannschaft auf ihre Kampfstellungen begeben. Drei würden die große Ballista bedienen, die auf einem Drehzapfen auf dem Achterdeck der Seekobold montiert war. Zwei andere würden die kleineren drehbaren Armbrüste bemannen, die am Vorderteil der Brücke angebracht waren. Drizzt würde sich zu Deudermont am Steuer begeben und von dort aus den Nahkampf beaufsichtigen. Unwillkürlich legte er bei diesem Gedanken die Hand auf den Griff eines seiner Krummsäbel. Die Seekobold war aus der Ferne ein fürchterlicher Gegner. Sie verfügte über hervorragende Bogenschützen, eine geschickte Mannschaft an der Ballista, einen besonders bösartigen Zauberer, einen Beschwörer, der voller Feuerbälle und Blitze steckte, und natürlich Catti-brie mit ihrem tödlichen Bogen Taulmaril, dem Herzenssucher. Aber es war der Nahkampf, wenn Drizzt, seine Panther-Freundin Guenhwyvar und die anderen fähigen Kämpfer das andere Schiff enterten, bei dem die Seekobold wirklich tödlich wurde.
    »Achtzehnhundert!« erscholl Catti-bries nächster Ruf. Drizzt nickte bei dieser Bestätigung ihrer Geschwindigkeit, obgleich sie erstaunlich schnell aufholten. Die Seekobold lief geschwinder als je zuvor. Drizzt mußte sich fragen, ob ihr Kiel überhaupt feucht wurde!
    Der Drow fuhr mit einer Hand in seine Tasche, um nach der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher