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Die vergessenen Welten 07 - Das Vermächtnis

Die vergessenen Welten 07 - Das Vermächtnis

Titel: Die vergessenen Welten 07 - Das Vermächtnis
Autoren: R. A. Salvatore
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doch gesagt, daß er zurückkommt! Und diesmal bleibt er auch hier!«
    Drizzt schüttelte den Kopf, denn er wußte, daß er schon bald wieder gehen würde, auf der Suche nach... irgend etwas.
    »Jagst du immer noch den Meuchelmörder, Elf?« hörte er Bruenor fragen.
    Niemals, dachte Drizzt sofort. Der Zwerg spielte auf Artemis Entreri an, Drizzts meistgehaßten Feind, einen herzlosen Mörder, der mit der Klinge ebenso gewandt war wie der Dunkelelf und entschlossen - besessen -, Drizzt zu besiegen. Entreri und Drizzt hatten in Calimhafen gegeneinander gekämpft, einer Stadt weit im Süden. Damals hatte Drizzt mit Glück die Oberhand gewonnen, bevor sie durch andere Ereignisse getrennt wurden. Drizzt hatte den unbeendeten Kampf gefühlsmäßig abgeschlossen und sich von einer Besessenheit befreit, die jener Entreris geähnelt hatte.
    Drizzt hatte sich selbst in dem Meuchelmörder gesehen, hatte gesehen, zu was er selbst hätte werden können, wäre er in Menzoberranzan geblieben. Diese Vorstellung konnte er nicht ertragen, und er hatte danach gehungert, sie zu zerstören. Catti-brie, die liebe und komplizierte Catti-brie, hatte Drizzt die Wahrheit über Entreri gelehrt. Und auch über ihn selbst. Wenn er sicher wüßte, Entreri niemals wiedersehen zu müssen, wäre Drizzt sicherlich um einiges glücklicher.
    »Ich habe nicht den Wunsch, ihn wiederzusehen«, antwortete Drizzt. Er sah Catti-brie an, die teilnahmslos zuhörte. Sie blinzelte ihm verstohlen zu, um zu zeigen, daß sie verstanden hatte und ihm zustimmte.
    »Es gibt vieles in allen Welten, teurer Zwerg«, fuhr Drizzt fort, »das man aus den Schatten heraus nicht sehen kann. Viele Klänge, die angenehmer sind als das Waffengeklirr, und viele Düfte, die dem Gestank des Todes vorzuziehen sind.«
    »Ein weiteres Fest also«, brummte Bruenor und hüpfte von seinem Steinsitz. »Bestimmt hat der Elf seine Augen auf eine weitere Hochzeit gerichtet!«
    Drizzt gab keine Erwiderung auf die Bemerkung.
    Ein Zwerg eilte in den Raum und zog erregt Dagna mit sich hinaus. Einen Augenblick später kehrte der General aufgeregt zurück.
    »Was ist denn los?« knurrte Bruenor.
    »Ein weiterer Gast«, erklärte Dagna, und noch während er sprach, stahl sich ein rundbäuchiger Halbling in den Raum.
    »Regis!« rief Catti-brie überrascht aus. Sie und Wulfgar eilten auf ihren alten Freund zu, um ihn zu begrüßen. Unerwartet waren die fünf Gefährten wieder vereint.
    »Knurrbauch!« rief Bruenor. Das war gewöhnlich sein Spitzname für den immer hungrigen Halbling. »Was in den Neun Höllen...«
    »Was«, in der Tat, dachte Drizzt. Seltsam, daß er den Reisenden nicht auf den Pfaden vor Mithril-Halle erspäht hatte.
    Die Freunde hatten Regis in Calimhafen zurückgelassen, mehr als tausend Meilen entfernt. Er war dort zum Oberhaupt der Diebesgilde aufgestiegen, die die Gefährten bei deren Versuch, Regis zu retten, fast vernichtet hätte.
    »Glaubst du etwa, daß ich mir dieses Ereignis entgehen lasse?« schnaubte Regis und tat beleidigt, daß Bruenor daran auch nur hatte zweifeln können. »Die Hochzeit von zwei meiner besten Freunde?«
    Catti-brie umarmte ihn, was ihm sehr zu gefallen schien.
    Bruenor schaute Drizzt fragend an und schüttelte den Kopf, als er erkannte, daß auch der Dunkelelf die Überraschung nicht erklären konnte. »Woher weißt du überhaupt davon«, fragte der Zwerg den Halbling.
    »Du unterschätzt deinen Ruhm, König Bruenor«, erwiderte Regis und machte eine anmutige Verbeugung, die seinen Bauch über seinen schmalen Gürtel quellen ließ.
    Die Verbeugung brachte ihn auch zum Klimpern, wie Drizzt feststellte. Als sich Regis verbeugte, klingelten Hunderte kleiner Edelsteine und ein Dutzend dicker Geldbeutel. Regis hatte schöne Dinge schon immer geliebt, aber Drizzt hatte den Halbling noch nie so auffallend behängt erlebt. Er trug eine edelsteinbesetzte Jacke und neben dem magischen, hypnotischen Rubinanhänger mehr Juwelen, als Drizzt jemals an einer einzelnen Person gesehen hatte.
    »Möchtest du lange bleiben?« fragte Catti-brie.
    »Ich bin nicht in Eile«, erwiderte Regis. »Kann ich ein Zimmer haben«, fragte er Bruenor, »um meine Sachen abzulegen und mich von den Anstrengungen der langen Reise auszuruhen?«
    »Ich werde mich sofort darum kümmern«, versicherte ihm Catti-brie, während Drizzt und Bruenor erneut einen Blick austauschten. Beide dachten das gleiche: daß es für den Vorsteher einer hinterlistigen, opportunistischen Diebesgilde
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