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Die vergessenen Welten 06 - Der ewige Traum

Die vergessenen Welten 06 - Der ewige Traum

Titel: Die vergessenen Welten 06 - Der ewige Traum
Autoren: R. A. Salvatore
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während er die Verfolgung aufnahm.
    Pook stürzte durch die Tür und drehte sich um, um sie zuzuschlagen. »Rassit...«, fing er an zu kreischen, als er sich wieder zur Treppe wandte, aber das Wort blieb ihm im Hals stecken, als er Regis sah, der mit verschränkten Armen vor ihm auf der obersten Treppenstufe stand.
    »Du!« brüllte Pook. Sein Gesicht war wutverzerrt, und er ballte die Fäuste.
    »Nein, er«, berichtigte Regis und zeigte mit einem Finger nach oben, während eine geschmeidige, schwarze Gestalt über ihn hinwegsprang.
    Pook stand wie gelähmt da, und Guenhwyvar kam ihm lediglich wie eine fliegende Kugel mit großen Zähnen und Klauen vor.
    Als Drizzt durch die Tür trat, war Pooks Herrschaft als Gildenvorsteher bereits jäh beendet.
    »Guenhwyvar!« rief der Dunkelelf, als er seinen hochgeschätzten Gefährten zum ersten Mal seit vielen Wochen wiedersah. Der große Panther, nicht minder glücklich über die Wiedervereinigung, sprang zu Drizzt hinüber und rieb herzlich seinen Kopf an ihm.
    Doch andere Anblicke und Geräusche hielten die Begrüßung kurz. Erstens war da Regis, der sich behaglich an das verzierte Treppengeländer lehnte, die Hände hinter dem Kopf verschränkt hielt und die pelzigen Füße gekreuzt hatte. Drizzt freute sich zwar auch, ihn wiederzusehen, aber für den Dunkelelfen waren die Geräusche, die über die Treppe nach oben drangen, höchst beunruhigend. Es waren Entsetzensschreie und kehlige Knurrlaute.
    Auch Bruenor hörte sie und kam aus dem Zimmer, um nachzusehen. »Knurrbauch!« begrüßte er Regis und folgte Drizzt, der sich neben den Halbling stellte.
    Sie sahen die große Treppe hinunter auf die Kämpfe. Hin und wieder kam eine Werratte vorbei, die von einem Panther verfolgt wurde. Direkt unterhalb der Freunde bildeten einige Rattenmenschen einen Verteidigungsring und schlugen blitzschnell mit ihren Klingen um sich, um Guenhwyvars Katzenfreunde abzuschrecken, aber eine Woge aus schwarzem Fell und glänzenden Zähnen überrollte sie.
    »Katzen?« Bruenor gaffte Regis an. »Du hast Katzen mitgebracht?«
    Regis lächelte und bewegte den Kopf in seinen Händen. »Weißt du eine bessere Methode, um Mäuse loszuwerden?«
    Bruenor schüttelte den Kopf und konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Er sah auf die Leiche des Mannes zurück, der aus dem Zimmer geflohen war. »Auch tot«, stellte er grimmig fest.
    »Das war Pook«, sagte Regis zu ihnen, obwohl sie bereits erraten hatten, dass es sich um den Gildenvorsteher handelte. »Jetzt ist er tot und seine Werrattenverbündeten wohl auch.«
    Regis sah Drizzt an, weil er wusste, dass eine Erklärung notwendig war. »Guenhwyvars Freunde jagen nur die Rattenmenschen«, sagte er. »Und ihn natürlich.« Er zeigte auf Pook. »Die gewöhnlichen Diebe verstecken sich in ihren Zimmern — falls sie klug sind —, aber die Panther würden ihnen auch so nichts tun.«
    Drizzt nickte beifällig über die Zurückhaltung, für die sich Regis und Guenhwyvar entschieden hatten. Guenhwyvar war keine blutrünstige Bestie.
    »Wir sind alle mit der Statuette gekommen«, fuhr Regis fort. »Ich habe sie mitgenommen, als ich mit Guenhwyvar aus Tartarus verschwunden bin. Die Katzen können mit ihrer Hilfe zu ihrer Ebene zurückkehren, wenn ihre Arbeit erledigt ist.« Er warf die Statuette ihrem rechtmäßigen Besitzer zu.
    Ein seltsamer Ausdruck legte sich auf einmal auf Regis' Gesicht. Er schnalzte mit den Fingern und hüpfte von dem Treppengeländer weg, als hätte ihn seine letzte Tat zu einer Idee inspiriert. Er lief zu Pook, drehte den Kopf des ehemaligen Gildenvorstehers zur Seite — wobei er versuchte, die auffällige Wunde an dessen Hals zu übersehen — und nahm den Rubinanhänger an sich, mit dem das ganze Abenteuer begonnen hatte. Zufrieden drehte er sich schließlich um und erwiderte den neugierigen Blick seiner beiden Freunde.
    »Zeit, um einige Verbündete zu machen«, erklärte der Halbling und schoss die Treppen hinunter.
    Bruenor und Drizzt sahen sich ungläubig an.
    »Ihm wird bestimmt bald die Gilde gehören«, versicherte Bruenor dem Dunkelelfen.
    Drizzt konnte diese Aussage nicht widerlegen.
    * * *
    In einem Seitengässchen neben der Gaunergasse hörte Rassiter, der wieder seine menschliche Gestalt angenommen hatte, die Todesschreie seiner Männer. Er hatte bald erkannt, dass die Helden aus dem Norden die Gilde überwältigen würden, und als Pook ihn in den Kampf geschickt hatte, hatte er sich statt dessen in den Schutz der
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