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Die vergessenen Welten 06 - Der ewige Traum

Die vergessenen Welten 06 - Der ewige Traum

Titel: Die vergessenen Welten 06 - Der ewige Traum
Autoren: R. A. Salvatore
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den Bissen der Hydra, seine Beine schienen kaum noch in der Lage zu sein, ihn zu halten, und seine Freunde lagen hilflos am Boden.
    Und seine Kraft reichte nicht aus!
    Er warf auf der Suche nach einer anderen Möglichkeit einen schnellen Blick hin und her. Der Ring musste eine Schwäche haben, selbst wenn er noch so mächtig war. Zumindest musste Wulfgar daran glauben, damit ihm überhaupt noch eine Hoffnung blieb.
    Regis war doch dort hindurchgegangen. Er hatte einen Weg gefunden, seine Macht zu umgehen.
    Regis.
    Aber dann fand Wulfgar schließlich die Antwort auf seine Frage.
    Er drückte noch einmal den Tarosring zusammen, gab ihn dann plötzlich frei und ließ das Portal vorübergehend vor sich hin schwanken. Wulfgar hielt sich nicht damit auf, den unheimlichen Anblick auf sich wirken zu lassen. Er eilte zu Drizzt hinüber und riss ihm das Zepter mit der Perle aus dem Gürtel. Dann sprang er auf und schlug den zerbrechlichen Gegenstand auf den Tarosring, so dass die schwarze Perle in tausend winzige Scherben zersplitterte.
    Im gleichen Augenblick stieß LaValle die letzte Silbe seines Zauberspruches hervor und ließ einen mächtigen Energieblitz frei. Der fuhr an Wulfgar vorbei, versengte ihm die Haare am Arm und schlug mitten in den Tarosring ein. Das glasartige Bild, das unter Wulfgars geschicktem Schlag in das kreisförmige Muster eines Spinnengewebes zersprungen war, zerbrach jetzt ganz.
    Die Explosion, die darauf folgte, erschütterte das Gildenhaus bis in seine Grundmauern.
    Dichte, dunkle Schwaden wirbelten durch den Raum. Die Zuschauer hatten den Eindruck, als ob sich alles um sie drehte, und ein plötzlicher Wind pfiff und heulte in ihren Ohren, als wären sie alle in dem Tumult eines Sprungs in den Existenzebenen selber gefangen. Schwarzer Rauch und dichte Dämpfe wirbelten um sie hoch. Die Finsternis wurde undurchdringlich.
    Doch dann verflog sie genauso schnell, wie sie gekommen war, und das Tageslicht kehrte in das halb zerstörte Zimmer zurück. Drizzt und Bruenor waren als erste wieder auf den Beinen und musterten die Schäden und sahen, wer überlebt hatte.
    Der Tarosring lag verbogen und zerbrochen da, ein verzogener, wertloser Eisenrahmen mit einer klebrigen, spinnenwebgleichen Masse, die hartnäckig an den eingerissenen Stellen haftete. Ein geflügelter Gereliß lag tot auf dem Boden. Daneben lagen der abgetrennte Arm einer anderen Kreatur und der halbe Körper eines dritten Ungeheuers, das im Tod immer noch zuckte und eine dicke, dunkle Flüssigkeit auf dem Boden vergoss.
    Einige Meter entfernt saß Wulfgar, stützte sich mit den Ellbogen auf und schaute verwirrt drein. Sein einer Arm war leuchtendrot von LaValles Energieblitz, sein Gesicht war vom Rauch geschwärzt, und er war völlig von dem klebrigen Gewebe überzogen. Sein Körper war von unzähligen, winzigen Blutpunkten übersät. Offensichtlich war das glasartige Bild des magischen Portals mehr gewesen als nur ein Bild.
    Wulfgar sah seine Freunde an wie aus einem Traum, blinzelte einige Male und fiel flach auf den Rücken.
    LaValles Stöhnen weckte die Aufmerksamkeit von Drizzt und Bruenor. Der Zauberer richtete sich mühsam auf, erkannte jedoch, dass er nur noch den siegreichen Eindringlingen gegenüberstand. Er ließ sich wieder auf den Boden fallen und blieb ganz still liegen.
    Drizzt und Bruenor sahen sich an und fragten sich, was sie jetzt unternehmen sollten.
    »Es ist schön, wieder das Licht zu sehen«, ertönte eine leise Stimme vom Boden. Sie sahen nach unten und begegneten dem Blick von Catti-brie, deren tiefblaue Augen sich wieder geöffnet hatten.
    Mit Tränen in den Augen fiel Bruenor auf die Knie und kauerte sich neben sie. Drizzt wollte es dem Zwerg gleichtun, spürte aber, dass er die beiden besser einen Augenblick allein ließ. Er klopfte Bruenor beruhigend auf die Schulter und ging zu Wulfgar hinüber, um sich zu vergewissern, dass mit ihm ebenfalls alles in Ordnung war.
    Als er neben seinem Barbarenfreund kniete, ließ ihn ein plötzlicher Ausbruch von Bewegung innehalten. Der große Thron, der eingerissen und versengt an der Wand lehnte, stürzte nach vorne. Drizzt hielt ihn mühelos auf, aber dabei sah er, wie Pascha Pook hinter dem Stuhl hervorstürzte und zur Tür lief.
    »Bruenor!« rief Drizzt. Aber noch während er sprach, wusste er, dass der Zwerg zu sehr mit seiner Tochter beschäftigt war, um sich stören zu lassen. Drizzt schob den großen Stuhl beiseite, nahm Taulmaril vom Rücken und spannte ihn,
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