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Die vergessenen Welten 04 - Das Tal der Dunkelheit

Die vergessenen Welten 04 - Das Tal der Dunkelheit

Titel: Die vergessenen Welten 04 - Das Tal der Dunkelheit
Autoren: R. A. Salvatore
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Meuchelmörder!«
    Entreri sah mit einem belustigten Grinsen zu ihm hinab. »Verstehst du denn immer noch nicht, Drizzt Do'Urden? Genau das ist meine Absicht!«
    Der Meuchelmörder erreichte schnell den Rand und spähte hinauf. Links von ihm setzten Wulfgar und Catti-brie ihren Angriff auf den Drachen fort. Zu seiner Rechten stand Regis. Er war von dem Anblick gefesselt und völlig ahnungslos.
    Die Überraschung des Halblings war vollkommen, und sein Gesicht wurde vor Entsetzen leichenblaß, als sich vor ihm sein schlimmster Alptraum erhob. Regis ließ den Helm mit den Edelsteinen fallen und erstarrte vor Angst, als Entreri ihn schweigend aufhob und zur Brücke lief.
    Erschöpft suchte der Drache nach einer anderen Verteidigungsmöglichkeit. Seine Wut und sein Schmerz hatten ihn jedoch zu tief in die Schlacht geführt. Er hatte zu viele Schläge hinnehmen müssen, und die silbernen Pfeile regneten immer noch auf ihn nieder.
    Und der unermüdliche Zwerg bearbeitete mit der Axt immer noch seinen Rücken.
    Ein letztes Mal drehte sich der Drache mitten im Flug um und versuchte, seinen Hals herumzubiegen, damit er wenigstens an dem grausamen Zwerg Rache nehmen konnte. Für den Bruchteil einer Sekunde verharrte er bewegungslos, und da schlug Aegisfang in sein Auge ein.
    Der Drache wälzte sich blind voller Wut herum, verlor sich in einem schwindelerregenden Wirbel der Schmerzen und prallte hart gegen einen vorspringenden Teil der Wand.
    Bei dem Zusammenstoß wurden die Grundmauern der Höhle erschüttert. Catti-brie wurde fast auf den Boden geworfen und Drizzt von seinem bedenklichen Standort gerissen.
    Ein letztes Bild erreichte Bruenor, ein Anblick, der sein Herz noch einmal im Sieg höher schlagen ließ: ein durchdringender Blick aus Drizzt Do'Urdens blauvioletten Augen, mit dem er ihm von der Dunkelheit der Wand Lebwohl wünschte.
    Zerbrochen und geschlagen und von den Flammen verzehrt, tauchte der Drache der Dunkelheit schwebend und sich drehend in die tiefste Schwärze hinunter, die er je gekannt hatte, in eine Schwärze, aus der es kein Zurück gab. Die Tiefen von Garumns Schlucht.
    Und bei sich trug er den rechtmäßigen König von Mithril-Halle.

Nachschrift auf Mithril-Halle
    Der brennende Drache trieb immer tiefer und tiefer, und der Schein der Flammen wurde allmählich zu einem bloßen Punkt auf dem Boden von Garumns Schlucht.
    Drizzt kletterte über den Vorsprung und trat neben Catti-brie und Wulfgar. Catti-brie hielt den edelsteinverzierten Helm in der Hand, und beide starrten hilflos über die Kluft. Die zwei schwankten vor Überraschung und fielen beinahe selbst über den Rand der Schlucht, als sie sich umdrehten und ihren Freund erblickten, der aus dem Grab zurückgekehrt zu sein schien. Selbst das Auftauchen von Artemis Entreri hatte sie nicht auf den Anblick von Drizzt vorbereitet.
    »Wie?« keuchte Wulfgar, aber Drizzt unterbrach ihn. Jetzt war keine Zeit für Erklärungen; eine dringende Angelegenheit erlaubte keinen Aufschub.
    Auf der anderen Seite der Schlucht stand Artemis Entreri neben dem Hebel, der mit der Brücke verbunden war. Er hielt Regis am Hals vor sich und grinste bösartig. Den Rubinanhänger trug er jetzt um den Hals.
    »Laß ihn laufen«, sagte Drizzt ruhig, »so wie wir es vereinbart haben. Du hast den Edelstein.«
    Entreri lachte und zog den Hebel. Die Steinbrücke erzitterte, dann brach sie auseinander und stürzte in die Dunkelheit hinunter.
    Drizzt hatte geglaubt, die Beweggründe des Meuchelmörders zu verstehen. Er hatte vermutet, daß Entreri Regis ergriffen hatte, um eine Verfolgung zu sichern, damit er seine persönliche Auseinandersetzung mit Drizzt weiterführen konnte. Aber jetzt, wo die Brücke nicht mehr existierte und es für Drizzt und seine Freunde offensichtlich keine Fluchtmöglichkeit mehr gab und dazu noch das unaufhörliche Bellen der Schattenhunde hinter ihrem Rücken immer lauter wurde, schien sich diese Annahme nicht zu halten. Wütend über seine Verwirrung, reagierte er schnell. Da er in der Nische seinen Bogen verloren hatte, nahm er Taulmaril Catti-brie aus der Hand und legte einen Pfeil an.
    Entreri handelte genauso schnell. Er eilte zum Vorsprung, hob Regis an einem Knöchel hoch und hielt ihn mit einer Hand über den Rand. Wulfgar und Catti-brie spürten die seltsame Verbindung zwischen Drizzt und dem Meuchelmörder und wußten, daß der Dunkelelf eher in der Lage war, mit dieser Situation umzugehen. Sie taten einen Schritt zurück und hielten sich
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