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Die vergessenen Welten 04 - Das Tal der Dunkelheit

Die vergessenen Welten 04 - Das Tal der Dunkelheit

Titel: Die vergessenen Welten 04 - Das Tal der Dunkelheit
Autoren: R. A. Salvatore
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Raum«, antwortete Regis und zeigte nach rechts in die Richtung auf die Tür, die in die andere Höhle führte.
    »Cat!« schrie Bruenor. »Wie geht es dir?«
    Es folgte zuerst eine verblüffte Pause, denn auch Catti-brie hatte nicht damit gerechnet, Bruenors Stimme jemals wieder zu hören. Dann rief sie zurück: »Wulfgar ist außer Gefecht gesetzt, befürchte ich! Ein Drachenzauber, soweit ich beurteilen kann! Und ich bin dafür, daß wir verschwinden! Die Hunde werden eher hier sein, als uns lieb sein wird!«
    »Ja!« stimmte Bruenor zu und hielt sich bei einem stechenden Schmerz die Seite fest, während er schrie: »Aber hast du denn den Wurm gesehen?«
    »Nein, und gehört habe ich ihn auch nicht!« kam die unsichere Antwort.
    Bruenor sah Regis an.
    »Er ist abgestürzt und seitdem verschwunden«, antwortete der Halbling auf Bruenors fragenden Blick. Auch er war nicht überzeugt, daß Trübschimmer so einfach besiegt worden war.
    »Dann bleibt uns nichts anderes übrig!« rief Bruenor. »Wir müssen über die Brücke gehen! Kannst du dem Jungen helfen?«
    »Es ist nur seine Liebe zum Kampf, die angeschlagen wurde, sonst nichts!« erwiderte Catti-brie. »Wir kommen!«
    Bruenor ergriff Regis an der Schulter, um seinem nervösen Freund Beistand zu leisten. »Dann laßt uns gehen!« brüllte er in alter Zuversicht.
    Regis lächelte trotz seiner Angst beim Anblick des alten Bruenor. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, verließ er an der Seite des Zwerges das Zimmer.
    Gerade als sie den ersten Schritt zur Schlucht hin taten, tauchte die schwarze Wolke am Rand wieder auf.
    »Siehst du ihn?« schrie Catti-brie.
    Er sah den Drachen nur zu deutlich, und sofort stürzte Bruenor in den Raum zurück. Der Untergang drängte beharrlich und unausweichlich von allen Seiten auf ihn ein. Die Verzweiflung besiegte seine Entschlossenheit. Er litt nicht für sich, denn er wußte, daß er dem natürlichen Lauf seines Schicksals gefolgt war, indem er nach Mithril-Halle zurückgekehrt war — eine Bestimmung, die sich in sein ganzes Sein von dem Tag an, als seine Sippe niedergemetzelt worden war, eingegraben hatte — aber seine Freunde sollten nicht so umkommen. Nicht der Halbling, der bisher stets jeder Falle hatte entfliehen können. Nicht der Junge, auf dessen Weg noch so viele glorreiche Abenteuer lagen.
    Und nicht sein Mädchen, Catti-brie, seine geliebte Tochter, das einzig wirkliche Licht in den Minen der Sippe Heldenhammer in Eiswindtal.
    Allein der Tod des Dunkelelfen, des bereitwilligen Gefährten und teuersten Freundes, war schon ein zu hoher Preis für seinen selbstsüchtigen Wagemut gewesen. Der Verlust, den er jetzt fürchten mußte, war einfach zu hoch, um ihn ertragen zu können.
    Seine Augen huschten in den kleinen Raum herum. Es mußte einen Ausweg geben. Wenn er jemals an die Götter der Zwerge geglaubt hatte, so bat er sie jetzt, ihm diesen einen Wunsch zu gewähren. Ihm einen Ausweg zu zeigen.
    An einer Wand hing ein kleiner Vorhang. Bruenor sah Regis fragend an.
    Der Halbling zuckte die Achseln. »Ein Lager«, erklärte er. »Nichts von Bedeutung. Nicht einmal eine Waffe.«
    Bruenor gab sich mit dieser Antwort nicht zufrieden. Er stürzte hinter den Vorhang und begann, die Kisten und Säcke aufzureißen, die dort lagen. Gedörrte Nahrungsmittel. Holz. Ein Umhang. Eine Wasserflasche.
    Ein Faß Öl.
    Trübschimmer flog in der Schlucht auf und ab. Er wollte den Eindringlingen unter seinen Bedingungen in der offenen Höhle begegnen und war zuversichtlich, daß die Schattenhunde sie heraustreiben würden.
    Drizzt war fast auf der gleichen Höhe mit dem Drachen und kletterte auch angesichts der drohenden Gefahr hastig weiter. Er war nur noch von der Sorge um seine Freunde durchdrungen.
    »Halt!« rief Entreri, der sich nur ein kurzes Stück unter ihm befand, ihm zu. »Bist du entschlossen, dich umzubringen?«
    »Verflucht sei der Drache!« zischte Drizzt zurück. »Ich verstecke mich nicht im Schatten und sehe zu, wie meine Freunde vernichtet werden.«
    »Ist es denn sinnvoll, mit ihnen zu sterben?« kam die sarkastische Antwort. »Du bist ein Narr, Dunkelelf. Dein Wert überwiegt noch den all deiner mitleiderregenden Freunde zusammen!«
    »Mitleiderregend?« wiederholte Drizzt ungläubig. »Du bist es, mit dem ich Mitleid habe, Meuchelmörder!«
    Die Ablehnung des Dunkelelfen verletzte Entreri mehr, als er zuvor für möglich gehalten hätte. »Dann bemitleide dich selber!« gab er wü tend zurück. »Denn du bist mir
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