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Die vergessene Sonne - Ride, C: Die vergessene Sonne - The Inca Cube

Die vergessene Sonne - Ride, C: Die vergessene Sonne - The Inca Cube

Titel: Die vergessene Sonne - Ride, C: Die vergessene Sonne - The Inca Cube
Autoren: Christopher Ride
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Dort griffen ihn Soldaten von zwei Seiten an, und Amazonen kamen dazu, um ihn zu schützen. Eine, die Wilson von rechts verteidigte, fiel im Kampf. Blut schoss aus ihrer Wunde, aber Wilson lief ohne zu zögern weiter und gab einen tödlichen Feuerstoß auf einen angreifenden Soldaten ab, drehte sich, schoss und tötete noch einen.
    Sontane und Aclla waren jetzt an seiner Seite und schossen einen Pfeil nach dem anderen ab. Wilson stand breitbeinig vor der schweren Flügeltür der Kathedrale und richtete den Lauf auf die Stelle, wo er den Querbalken vermutete, dann drückte er ab.
    Das Holz splitterte und flog in alle Richtungen.
    Amazonen liefen auf das Portal zu und taten ihr Bestes, um Wilson zu schützen. Kugeln und Pfeile flogen durch die Luft, der Tod war überall. Wilson merkte, dass das Maschinengewehr immer heißer wurde, doch dann sah er durch den Rauch, dass er ein Loch ins Holz geschossen hatte.
    Sontane zog den nächsten Pfeil aus dem Köcher, wurde jedoch von einer Kugel in die Brust getroffen. Sie wurde gegen Wilson geschleudert und riss ihn mit zu Boden. Sein Finger rutschte vom Abzug. Wilson drehte sich herum und sah, wie ein Soldat auf ihn anlegte. Doch im selben Moment drang diesem ein Pfeil ins Herz.
    Aclla zog Wilson auf die Beine und deutete auf die Kirchentür.
    »Weiterschießen!«, schrie sie und griff in ihren Köcher.
    Wilson schaute auf die reglose Sontane am Boden, ihre glasigen Augen standen weit offen. Die Kugel hatte den Brustpanzer durchschlagen, Blut quoll heraus. Überall sah man Blut und Leichen.
    »Schießt weiter!«, befahl Aclla erneut.
    Wilson drückte ab, Mündungsfeuer leuchtete auf.
    Aclla hatte ihren letzten Pfeil verschossen und griff zum Schwert, bückte sich dann zu Sontane und zog auch deren Schwert aus der blutigen Scheide am Oberschenkel. Mehr Soldaten kamen die Kirchentreppe herauf, und Aclla sprang ihnen entgegen. Mit unglaublicher Geschmeidigkeit wich sie den Bajonetten aus und schlug mit gnadenloser Treffsicherheit zu.
    Das Maschinengewehr war glühend heiß, als der Munitionsgurt verbraucht war und es verstummte.
    Wilson ließ die Waffe fallen und hob einen Sandsack hoch, hielt ihn sich vor die Brust und lief mit einem Schrei auf die beschädigte Tür zu, unterstützt von Aclla und den übrigen Kriegerinnen, die sich im Pulk mit ihm gegen das Holz warfen.
    Der Sandsack ließ das zersplitterte Holz bersten, und die Menschentraube schlitterte über den glatten Kirchenboden und prallte gegen den goldenen Altar.
    Schon im nächsten Augenblick verteidigten die Amazonen die Tür und schlugen jeden nieder, der sich bis dorthin vorwagte. Von draußen pfiffen Kugeln in die Kirche, prallten vom Boden ab und blieben in den Wänden stecken. Etwa die Hälfte der Amazonen verteidigte die Tür, die übrigen machten sich daran, den Altar umzukippen, um ihn als Barrikade zu verwenden. Wilsons Blick fiel auf ein lebensgroßes Gemälde der Jungfrau Maria, die mit dem Jesuskind im Arm zu ihm herabschaute. Bei dem Anblick stockte ihm kurz der Atem, denn der ernste Ausdruck ihres schönen Gesichts stand in krassem Kontrast zu dem Blutbad, das ringsum stattgefunden hatte. Die Kriegerinnen brachten den Altar endlich zum Kippen, und er krachte polternd auf die Seite. Das riss Wilson aus seinen Gedanken, und er half den Frauen, ihn vor die Tür zu schieben.
    »Such den Inka-Würfel«, sagte Aclla leise. »Es ist nicht mehr viel Zeit.«
    Die Amazonen stöhnten vor Anstrengung. Einige waren durch Kugeln und Bajonettstiche verwundet, andere hatten nur Kratzer und Blutergüsse. Doch keiner waren Angst oder Schmerzen anzumerken, nur die Ruhe des entschlossenen Kämpfers in der Schlacht.
    Polix trug jetzt den Ledertornister vor der Brust, in dem der Kristallbehälter war, und auch sie war blutüberströmt. Sepla musste beim Kampf auf der Kirchentreppe tödlich getroffen worden sein, sodass Polix ihren Platz eingenommen hatte.
    Wilson nahm zum ersten Mal die ganze Pracht des Kirchenraums wahr, die hohen Säulenbögen, die zahllosen Kunstwerke, die vielen Seitenkapellen. Es war ein beeindruckendes Bauwerk, das von innen noch größer wirkte als von außen. Das Portal wurde noch immer beschossen, als die Sonnenjungfrauen hastig hinter ihrer Barrikade in Stellung gingen, um den Eingang nach besten Kräften zu verteidigen.
    Endlich sah Wilson einen weißen Schimmer in der Mitte des Ganges.
    »Komm hierher!«, rief Helena.
    Sie hatte die ganze Zeit über neben ihm gestanden, und er hatte sie nicht
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