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Die verbotenen Küsse des Scheichs (German Edition)

Die verbotenen Küsse des Scheichs (German Edition)

Titel: Die verbotenen Küsse des Scheichs (German Edition)
Autoren: Marguerite Kaye
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…“ Sie war so verängstigt, dass ihre Stimme zu brechen drohte. „Ich werde schweigen. Ich habe doch gar nichts erfahren, was ich verraten könnte.“
    Numair lachte boshaft. Dann zwang er sie, vor ihm niederzuknien. „Wenn du dich bewegst, sorge ich dafür, dass du nie wieder ein Wort sagen kannst.“ Er musterte sie, und sein Gesichtsausdruck veränderte sich. Lüstern ließ er den Blick über ihren Körper wandern. „Du bist wirklich ein hübsches Ding. Es könnte sich lohnen, dich genauer zu betrachten.“ Sein Lachen wurde noch grausamer. „Gern würde ich etwas so Schönes wie dich besitzen.“
    Cassie schrak zusammen.
    Und dann schrie sie laut auf, denn Numair hatte mit seinem Messer ihr Reitkostüm vorn aufgeschnitten. So schnell hatte er sich bewegt, dass sie kaum bemerkt hatte, was er beabsichtigte. Jetzt bemühte sie sich, das zerschnittene Jäckchen vor den Brüsten zusammenzuhalten.
    „Wie sagt ihr Engländer doch: Vorfreude ist die schönste Freude. Ich werde mir also noch etwas Zeit lassen, ehe ich dein Fleisch koste“, meinte Numair grinsend.
    Jamil schob ein Krummschwert hinter seinen Gürtel. Es handelte sich nicht um den Scimitar, den er bei offiziellen Anlässen trug, sondern um eine extrem scharfe Waffe, die er gelegentlich schon bei Grenzscharmützeln und Ähnlichem eingesetzt hatte. Zuvor schon hatte er einen kleinen, aber gefährlichen Dolch in seinen Schuh gesteckt. Ein zweites Messer trug er, wie die Tradition es verlangte, an einem Schulterriemen. Alle Klingen waren noch vor Kurzem geschärft worden, alle Griffe waren, wie es seinem Rang entsprach, aus kostbarem Material, der des Scimitars und des einen Dolchs aus Silber, der des anderen aus Elfenbein.
    Man hatte ihm ein frisches Kamel gesattelt. Die Satteldecke leuchtete in den Farben des Fürstenhauses: Grün und Gold. Auch Jamil selbst trug Grün und Gold. Er war der Herrscher von Daar-el-Abbah, und das sollten die Entführer auch sehen. Im Übrigen würde er ihnen schon zeigen, mit wem sie es zu tun hatten!
    Tags zuvor waren noch einmal Suchtrupps ausgeschickt worden. Doch nirgends war eine Spur von Cassie oder den Entführern zu finden gewesen. Das beunruhigte Jamil zwar, aber er wusste auch, dass niemand die Wüste so gut kannte wie er selbst. Er hatte versucht, sich in die Entführer hineinzuversetzen. Sie brauchten ein sicheres Versteck. Ihm war sogleich eine Höhle nicht allzu weit von der Oase Maldissi eingefallen, die ‚Bauch des Geiers‘ genannt wurde. Jeder, der sie kannte, hätte dort nach Cassie gesucht. Aber tatsächlich wussten nur sehr wenige von der Existenz dieser Höhle.
    Die Wachleute im Palast hatten ebenso wie alle Krieger, die sich in Daar aufhielten, darauf gedrängt, ihn begleiten zu dürfen. Doch entgegen aller Vernunft hatte Jamil jede Unterstützung abgelehnt. Er hätte selbst nicht zu sagen gewusst, warum ihm so viel daran lag, allein loszureiten. Er hatte einfach gespürt, dass es richtig war. Natürlich hatte niemand gewagt, ihm, dem Scheich, zu widersprechen.
    Jetzt näherte er sich der Höhle. Schon von Weitem bemerkte er, dass der Sand hier anders aussah. Tiere und Menschen hatten Spuren hinterlassen. Jamil atmete tief durch. Dann ritt er, die Nerven aufs Äußerste angespannt, weiter.
    Mindestens drei Kamele mussten sich hier aufgehalten haben. Und mindestens drei, vielleicht aber auch mehr Menschen. Von den Tieren war nichts zu sehen. Aber Jamil entdeckte rasch die drei Männer, die in der Nähe des Höhleneingangs im Schatten eines Felsen hockten.
    Er zog den Scimitar aus dem Gürtel und lenkte sein Kamel in Richtung der Männer.
    Als sie ihn bemerkten, sprangen sie auf. Zwei von ihnen versuchten, sich möglichst unauffällig zurückzuziehen. Sie würden ihm keine Probleme bereiten. Nur der dritte, ein kräftiger Mann, der eine Narbe über dem Auge hatte, griff nach seiner Waffe. Jamil musterte ihn voller Hass. Ein Verbrecher, der wehrlose Frauen angriff. Ein Schurke, der den Tod verdient hatte.
    „Wo ist sie?“, fragte Jamil und brachte sein Kamel zum Stehen.
    Der Narbige zeigte keine Furcht. Er spuckte auf den Boden und erklärte mit ruhiger Stimme: „In Sicherheit.“
    „Bring sie her.“
    Er lachte und zeigte dabei seine gelben Zähne. „Das wird nicht billig. Ich denke, ich kann einen wahrhaft fürstlichen Preis für sie fordern.“
    „Ich habe Verbrecher noch nie bezahlt“, gab Jamil zurück. „Bring sie her, wenn dir dein Leben lieb ist. Jetzt!“
    Numair rührte sich
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