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Die Verbindung: Thriller (German Edition)

Die Verbindung: Thriller (German Edition)

Titel: Die Verbindung: Thriller (German Edition)
Autoren: James Craig
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für Ihre Zeit.«
    »Kein Problem. Ich glaube allerdings, dass Sie ein bisschen naiv sind, Inspector, und das ist offen gestanden eine kleine Überraschung.«
    War das ein Kompliment? Oder eine Beleidigung?
    »Trotzdem werde ich Ihnen einen Gefallen tun«, fuhr Snowdon fort. »Einen großen Gefallen.« Vorsichtig hob sie Murrays Handy von ihrem Schreibtisch und begann, auf ein paar Tasten zu drücken. Dann schaute sie ihn an wie eine Lehrerin, die dabei war, einem nicht sonderlich intelligenten Schüler zu verraten, wie er es am besten anstellt, seine Prüfung nicht zu vergeigen. »Dieser Fall ist abgeschlossen, stimmt’s?«
    »Ja.«
    Sie hielt ihm das Handy hin. »Dieses Beweismittel ist kein Bestandteil eines offiziellen Berichts?«
    »Nein.«
    »Sie haben den Film hier nicht kopiert? Oder irgendjemandem geschickt?«
    »Nein.« Es war leicht, die Lüge in einem Sortiment von Wahrheiten zu verstecken. Indem er beiläufig auf seine Jackentasche klopfte, vergewisserte er sich, dass sein Prepaid-Handy noch da war. An das er bereits eine Kopie von William Murrays Horrorvideo geschickt hatte.
    »Oder ihn auf YouTube gepostet?«
    Carlyle zuckte mit den Achseln. »Ich wüsste nicht, wie.«
    »Okay, gut.« Snowdon nahm das Handy von ihrem Schreibtisch in die Hand und rief Murrays Video auf. Eine Sekunde lang erblickte Carlyle Xavier Carltons verzerrtes Gesicht. Dann drückte Snowdon auf »Löschen«, und das Display wurde sofort dunkel. Sie stand auf und warf ihm das Telefon zu. »Das wäre dann erledigt. Hören Sie auf meinen Rat, Inspector, und vergessen Sie einfach, dass Sie es je gesehen haben.« Sie kam hinter ihrem Schreibtisch hervor, fasste ihn am Arm und führte ihn aus ihrem Büro hinaus und durch den Redaktionsraum zum Empfang. Sie erblickte ihren Produzenten, der sich nervös herumdrückte, und rief: »Komme sofort!«
    An der Tür drehte sie sich zu Carlyle um und entfernte eine imaginäre Fluse vom Revers seines Jacketts. »Verstehen Sie mich nicht falsch, Inspector. Ich weiß wirklich zu schätzen, dass Sie an mich gedacht haben.«
    »Es war mir ein Vergnügen«, murmelte er.
    Sie grinste. »Einstweilen ist das ein weiterer Gefallen … zwei weitere Gefallen … die Sie mir schulden.«
    »Gefallen?«
    Sie zählte sie an ihren Fingern ab. »Einer dafür, dass ich Sie mit Edgar bekannt gemacht habe, einer dafür, dass ich dieses Zeug auf dem Handy gelöscht habe, und einer, weil ich unserem Premierminister nicht erzähle, dass Sie mich diese Story bringen lassen und dadurch seine Flitterwochen mit den Wählern ruinieren wollten.«
    Ein unbehaglicher Ausdruck trat auf Carlyles Gesicht.
    »Keine Sorge.« Sie nahm ihn am Arm. »Vergessen Sie nicht, ich brauche Geschichten … Exklusivberichte, besonders von Verbrechen. Kriminalberichte sind in den letzten Jahren nicht unsere starke Seite gewesen. Es ist eine Gelegenheit für mich, Furore zu machen, und dabei können Sie mir helfen. Sie können mir außerdem helfen, die Vielfalt meiner Ansprechpartner bei der Polizei zu erweitern.«
    »Ich verstehe«, sagte er eher müde.
    »Gut.« Sie stellte mit Freude fest, dass dieser ziemlich begriffsstutzige Schüler endlich Anlass zu ein wenig Hoffnung gab. »Ich glaube, das wird der Beginn einer wunderbaren Freundschaft.«
    Ich bin am Arsch, dachte er.
    »Ja! Mach schon!«
    Xavier Carlton hatte den Eindruck, als gewinne er endlich wieder seinen alten Schwung zurück. Zwei Nächte durchgeschlafen und die Aussicht, in den nächsten verdammten fünf Jahren keinen Wahlkampf mehr führen zu müssen, hatten Wunder für seine Lebensgeister gewirkt, von seiner Libido ganz zu schweigen. Später am Tag würde er seine erste offizielle Reise als Außenminister antreten. Zuerst musste er allerdings damit fertig werden, die junge Camilla oder Cressida, oder wie zum Teufel sie nun heißen mochte, zu bespringen. Er verzog das Gesicht beim Anblick der jungen Parteimitarbeiterin, deren Faltenrock sich an ihrer Taille zusammenbauschte und deren Höschen irgendwo auf dem Boden lag, während sie über den Schreibtisch gebeugt war und er so hart zustieß, wie er konnte.
    »Ja!« Sie machte ihn nach, ohne große Begeisterung an den Tag zu legen.
    Xavier zog an den Haaren des Mädchens und zwang sie, den Kopf zu drehen und ihn anzuschauen, sodass er sich an der Mischung aus Verwirrung und Langeweile in ihren Augen erfreuen konnte. Du wirst in Pornofilmen keine große Karriere machen, dachte er und schlug sie fest auf die
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