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Die Tricks der Trickser

Die Tricks der Trickser

Titel: Die Tricks der Trickser
Autoren: Suzanne Grieger-Langer
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wurden.
Ihnen der Kreislauf wegsackt, dann nehmen Sie sich immer mal wieder eine Pause beim Lesen, denn Ihnen sackt die rosa Brille weg, mit der man Sie gefügig gehalten hat.
Ihnen speiübel wird, empfehle ich Ihnen, mit Ihren Freunden über Ihre Erfahrungen und Gedanken zu sprechen, das ist die produktivste Art, sich ,auszukotzen‘.
Sie schier ,paranoid‘ werden, dann üben Sie im Kapitel fair play mit den Entschärfungs- und Lösungstechniken die Spreu vom Weizen, den Trickser vom netten Menschen zu trennen.
Sie emotional gar nicht reagieren, dann löschen Sie diese Datei, ich möchte Sie keine weiteren Tricks lehren, mit denen Sie andere über den Tisch ziehen.
    Willkommen zu einer Reise durch die Untiefen der Psyche, zu den Unfairen im Kontakt und den Unverbesserlichen in Beziehungen. Ich bin Ihr Scout, um Sie sicher hinauszubegleiten, hinaus zu denen, die gern fair spielen.

Trickser

    Der Trickser an sich und als solches, wer und was ist das eigentlich? Sind das einfach nur dumme Jungs oder tatsächlich böse Buben?
    Trickser kommen in der freien Wildbahn als Einzelperson vor als auch in der Gattung Gesamtsystem (von angesehener Firma über merkwürdige Sekte bis zum totalitären Staat). Der Einfachheit und Lesbarkeit halber nennen wir alle ,den Trickser‘, wobei wir uns im Klaren darüber sind, dass sich Damen und Herren in nichts nachstehen.
    Unter den Tricksern gibt es selbstredend verschiedene Kompetenzstufen und Herangehensweisen. Nicht jeder Trickser ist ein Meistermanipulator.
    Join-Up
    Voraussetzung für den Join-Up ist eine besondere Fähigkeit, Verhalten und Körpersprache zu verstehen. Dazu braucht es besondere Beobachtungsgabe und sehr gutes Einfühlungsvermögen.
    Mittels Gesten und subtilen Andeutungen wird die eigentliche Kommunikation stattfinden. Die (wie eine Decke) darüber liegende offene verbale Kommunikation dient lediglich zur Kaschierung des Subtextes. Dieser Subtext (die eigentliche Kommunikation) geschieht für den Gesprächspartner außerhalb seiner bewussten Wahrnehmung, auch bei angeblichen Kommunikationsprofis – jeder findet irgendwann seinen Meister. So wie es ein Pferdeflüsterer mit einem ,schwierigen‘ Pferd macht, wird der Trickser darauf abzielen, Ängste zu nehmen, den Trickser als ,Leittier‘ anzuerkennen, (für den Trickser) unerwünschtes Verhalten zu beseitigen und erwünschtes zu schaffen, ohne dass der Gesprächspartner dies realisiert. All das geschieht scheinbar gewaltfrei. Der Trickser signalisiert durch Augenkontakt, Mimik, Gesten und subtile Andeutungen: „Ich bin einverstanden, wenn du dich gegen mich entscheidest. Geh ruhig. Geh weg, nicht nur ein bisschen, geh ganz.“ So wird der Gesprächspartner vor die Wahl gestellt, recht früh „Nein“ zu sagen, bevor er den anderen tatsächlich kennengelernt hat. Dieses „Nein“ ist vollkommen und beinhaltet keine zweite Chance. Und genau da hakt die Neugierde ein, und dummerweise auch unsere gute Erziehung. Wer weist schon jemandem die Tür, der sich noch gar nicht danebenbenommen hat? Und wie kann jemand so selbstsicher sein? Ist da nicht vielleicht etwas ganz Besonderes an dem dran?
    Das will der Gesprächspartner näher ergründen: Er kreist den Trickser fragend immer näher ein und glaubt das Gespräch, die Situation zu steuern. Doch er sucht den Kontakt. Er will herankommen. Er wird aktiv. Und der Trickser verändert seine Taktik: Er dreht leicht ab, signalisiert, dass Beziehung möglich ist, wenn man sich an seine Spielregeln hält (sich also unterwirft). Dies alles geschieht subtil in homöopathischer Dosierung. Bleibt der Gesprächspartner weiter dran, geht er auf den Trickser weiter zu, akzeptiert er ihn als Alpha und fügt sich seinen Bedingungen. Und der Trickser belohnt mit Zuwendung.
    Das ist der Moment des Join-Up – die Symbiose hat geklickt, die emotionalen Fesseln sind eingerastet!

Der echte Profi , der Berufs-Trickser, wird sich nicht als das Raubtier präsentieren, das er ist, sondern als harmloser Fluchttier-Flüsterer: Er wird Sie behandeln wie ein Fluchttier und wie ein Pferdeflüsterer mit dem Join-Up arbeiten.
Der Amateur wird wohl eher trampelig vorgehen und Ihnen unbedingt beweisen wollen, dass er ein Beutejäger, also ein Raubtier ist. Anstatt sich auf sanften Sohlen anzuschleichen, wird er laut (verbal wie nonverbal) brüllend auf sich aufmerksam machen, nach dem narzisstischen Motto: „Siehst du mich? Siehst du mich wirklich?“ Dieser Typ ist mehr damit beschäftigt, sich
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