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Die Treue des Highlanders (German Edition)

Die Treue des Highlanders (German Edition)

Titel: Die Treue des Highlanders (German Edition)
Autoren: Rebecca Michéle
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lächelte selbstgefällig. »Ich habe in Schottland ein Haus gemietet, nur wenige Meilen von unserem Drehort entfernt. Wir werden also in zwei, drei Tagen nach Schottland fahren.«
»In zwei, drei Tagen?« Mit einem Ruck fuhr Anna hoch und stieß sich das Knie an der Tischkante. »Aber Drehbeginn ist erst in sieben Wochen!«
»Eben diese Zeit kannst du nutzen, ganz genau das Verhalten und Gebaren einer schottischen Lady aus dem sechzehnten Jahrhundert zu studieren. Das Cottage ist ein dreihundert Jahre altes kleines, entzückendes Haus in einem kleinen Dorf ungefähr fünfzig Meilen von Inverness entfernt. Dort sind die Menschen noch ursprünglich, und das Leben erscheint einem so, als wäre die Zeit stehen geblieben. Ich bin überzeugt, in den alten Mauern wirst du das Flair vergangener Zeit spüren und kannst dich in aller Ruhe auf die Rolle vorbereiten.«
»Cottage!« Das wurde ja immer besser! Anna hatte sich in letzter Zeit daran gewöhnt, in den besten Hotels einer Stadt abzusteigen. Sie hatte keinesfalls vor, in einer alten Hütte zu wohnen. »Das kommt überhaupt nicht in Frage! Wie kannst du einfach ein Haus mieten, ohne es vorher mit mir zu besprechen? Vor einigen Jahren war ich ein paar Tage in Edinburgh. Obwohl die alte Stadt faszinierend war, hat es dauernd geregnet, und es war furchtbar kalt. Ich werde mit der Crew nach Schottland fliegen, wenn es Zeit ist, und keinen Tag früher! Ich habe keine Lust auf Nebel und Regenwetter, sondern auf ein paar Wochen unter südlicher Sonne. Die Rolle kann ich auch in Kalifornien lernen, außerdem habe ich das Drehbuch schon dreimal gelesen.«
Sanft legte Bruce seinen Arm um ihre Schultern und zog sie an seine Brust. »Liebes, die Highlands sind nicht mit Edinburgh zu vergleichen und jetzt im Juni ganz zauberhaft. Die Sonne geht in der Nacht nicht unter, und die leichte Dämmerung taucht die Landschaft in ein geheimnisvolles Licht. Außerdem ist es völlig ausgeschlossen, dass du dich am Strand von Kalifornien in der Sonne aalst und braun gebrannt zu den Dreharbeiten erscheinst. Die Damen des sechzehnten Jahrhunderts hatten einen vornehmen, blassen Teint, und die Maske müsste alle Tricks anwenden, dich dementsprechend zu schminken.«
Schmollend drehte Anna den Kopf zur Seite, als Bruce sie küssen wollte. »So viel ich weiß, habe ich bei den Außenaufnahmen nicht sehr viel Text. Wir drehen zuerst alle Szenen in Schottland, solange es Sommer ist. Ab Herbst sind wir dann im Studio in London. Ich kann wirklich nicht verstehen, warum ich die Rolle direkt vor Ort lernen soll.«
Bruce rollte mit den Augen, worüber Anna gegen ihren Willen lachen musste. »Ich will keineswegs deine Fähigkeiten anzweifeln, Anna, aber ich denke, das Flair der Highlands wird einen positiven Einfluss auf deine Kreativität haben.«
An seinen bestimmten Worten erkannte Anna, dass jede weitere Diskussion sinnlos war. Natürlich konnte Bruce sie nicht dazu zwingen, nach Schottland in das Cottage zu fahren. Andererseits war Bruce nicht nur ihr Liebhaber, sondern auch ihr Produzent, und bisher hatten sich alle Entscheidungen, die er getroffen hatte, letztendlich als positiv für sie herausgestellt. Seit sie mit Bruce zusammen war, ging ihre Karriere langsam, aber stetig voran. Wenn es außerdem etwas gab, was Anna hasste, dann war das Streit. Seit dem Bruch mit ihren Eltern war sie besonders auf Harmonie bedacht. Bruce war der einzige Mensch, der ihr das Gefühl von Familie vermittelte, darum kuschelte sie sich liebevoll an seine Schulter.
»Nun gut. Aber nur, wenn du mir versprichst, heute einen Abend zu zweit zu verbringen. Wir öffnen eine Flasche Wein und schalten das Telefon ab. Dann könnten wir ...«
Bruce küsste sie auf den Scheitel. Er hatte keinen Zweifel, wie Anna sich den Ablauf des Abends vorstellte, und er hatte keine Einwände gegen ihren Vorschlag.
    Die obligatorischen Partys, nachdem ein Film abgedreht war, verliefen stets nach dem gleichen Muster und gehörten nicht zu Annas Lieblingsbeschäftigungen. Die gesamte Crew, vom einfachen Statisten bis zum Regisseur und den Schauspielern, traf sich mit den Sponsoren und Geldgebern, und der Champagner floss in Strömen. Immer wurden ähnliche Reden gehalten, sich bei jedem überschwänglich bedankt, und alle waren sich sicher, dass dieser Film die Kinokassen klingen lassen oder sogar einen Oscar einheimsen würde.
Gelangweilt drückte sich Anna in einer Ecke herum. In der linken Hand hielt sie ihr Champagnerglas, während sie in der
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