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Die Treue des Highlanders (German Edition)

Die Treue des Highlanders (German Edition)

Titel: Die Treue des Highlanders (German Edition)
Autoren: Rebecca Michéle
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beabsichtigt: »Königin Maria hat einem Kind das Leben geschenkt, das, wenn Gott will, eines Tages unser König sein wird. An jedem Gerücht ist immer ein wenig Wahrheit dran, und so wie ich Darnley kennen gelernt habe, zweifle ich nicht an seiner Brüskierung der Königin gegenüber. Meine Güte,
er
ist nicht unser König, auch wenn Maria ihn dazu erhoben hat und Darnley sich aufspielt, als gehöre Schottland ihm!«
»Warum willst du dich der Gefahr aussetzen, vielleicht ebenso wie Rizzio ermordet zu werden?«, fragte Alice. Sie war weniger um sein Leben besorgt, auch wenn er ein sehr guter Liebhaber war, als um den Status, den sie bei einer Vermählung mit Duncan Cruachan erhalten würde. Das Geld seiner Familie war dabei auch nicht zu verachten, denn die Familie Skelton lebte in bescheideneren Verhältnissen als die Cruachans. Zudem war Duncan mit seinem dunklen Haar, das ihm in dichten Locken über die Schultern fiel, den steingrauen Augen und seiner großen, muskulösen Gestalt der attraktivste Mann im ganzen Hochland. So ein Prachtexemplar von Mann würde sie sich nicht entgehen lassen!
»Es gibt leider keine Beweise einer Beteiligung Darnleys an dem feigen Mord an David Rizzio. Welche Kaltblütigkeit gehört dazu, einen Menschen vor den Augen der hochschwangeren Königin zu erdolchen! Es grenzt an ein Wunder, dass Maria unter diesen Umständen einen gesunden Knaben zur Welt gebracht hat.«
Lord Darnley war der Ehemann von Maria Stuart, doch das anfängliche Glück wurde bereits wenige Wochen nach der Eheschließung getrübt. Maria Stuart, die fast ihr ganzes Leben am glanzvollen Hof von Frankreich verbracht hatte, bevor sie ihr Erbe in Schottland antrat, hatte den Italiener David Rizzio erst zu ihrem Sekretär, dann zu ihrem Vertrauten gemacht. Das hatte die Eifersucht ihres Mannes Darnley geweckt, obwohl dieser sich selbst in allen möglichen fremden Betten herumtrieb. Im Frühjahr des Jahres fünfzehnhundertsechsundsechzig gipfelte Darnleys Hass auf den kleinen Italiener in dessen Ermordung. Obwohl er den Mord nicht selbst ausgeführt hat, zweifelte kaum jemand an seiner Beteiligung. Der Höhepunkt von Darnleys schändlichem Verhalten war allerdings seine Reaktion nach der Geburt seines Sohns. Darnley hatte ihn zwar als seinen Sohn anerkannt, aber nicht mehr als einen Blick auf das Kind geworfen. Ohne ein Wort an seine Frau hatte er daraufhin das Zimmer verlassen, um auf eine seiner Besitzungen zu reiten, wo er seitdem weilte. Es war eine bewusste Distanzierung von seiner Vaterschaft. Mit seinem Verhalten demonstrierte Darnley der Öffentlichkeit seine Überzeugung, dass nicht er, sondern Rizzio der Vater des kleinen Jungen war. Boten, die ins Hochland gekommen waren, hatten berichtet, dass Darnley die Lords um sich scharte und plante, die Königin abzusetzen und sich selbst zum König zu krönen. Aus diesem Grund wollte Duncan so schnell wie möglich an den Hof, denn er war seiner Königin gegenüber loyal und treu ergeben. Außerdem war die derzeitige politische Situation ein guter Grund, die Hochzeit mit Alice Skelton auf unbestimmte Zeit zu verschieben.
    Duncan fluchte leise, als er beim Betreten von Glenmalloch Castle, dem Stammsitz der Familie, auf seinen jüngeren Bruder traf. Douglas grinste anzüglich und zupfte einen Strohhalm von Duncans Schultern.
»Du bist spät dran. Hat dich die kleine Skelton wieder einmal nicht fortgelassen? Mutter war sehr ungehalten, als du nicht zum Abendessen erschienst.«
Seit Douglas seinen Bruder und Alice vor vier Wochen in einer mehr als verfänglichen Situation ertappt hatte, sah sich Duncan seinem Spott ausgesetzt. Leider konnte er nicht viel dagegen unternehmen, denn wenn ihre Mutter erführe, dass Duncan die Gunst seiner Verlobten mehr als ausgiebig genoss, würde sie umso mehr auf eine baldige Eheschließung drängen. Bisher hatte Douglas geschwiegen, und Duncan verabscheute es, auf die Großzügigkeit seines Bruders angewiesen zu sein. »Ach, halt den Mund«, gab er deswegen nur grob zurück und betrat die große Halle, den zentralen Mittelpunkt der Burg.
Duncan winkte einem Diener und befahl, ihm kaltes Fleisch, Käse und Bier zu bringen, denn er verspürte großen Hunger. Gerade als er sich ein großes Stück aus der Rinderkeule schnitt, betrat seine Mutter die Halle. Duncan sah sofort, dass etwas geschehen sein musste, denn so aufgelöst hatte er seine Mutter nie zuvor gesehen.
»Duncan, sie kommen, um dich zu holen!« Flamina Cruachans Stimme überschlug
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