Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Totentänzerin: Ein Fall für Nils Trojan 3 - Psychothriller (German Edition)

Die Totentänzerin: Ein Fall für Nils Trojan 3 - Psychothriller (German Edition)

Titel: Die Totentänzerin: Ein Fall für Nils Trojan 3 - Psychothriller (German Edition)
Autoren: Max Bentow
Vom Netzwerk:
ausgerechnet jetzt nach ihr fragte, sie hatten doch am Tatort weitaus Wichtigeres zu tun, als Privatdinge zu besprechen.
    Dem jähen Impuls folgend, ihm seine Verwunderung über Theresas Verhalten vorerst zu verschweigen, sagte er: »Sie war ganz okay, denke ich.«
    »Gut.«
    Der Blick seines Chefs gefiel ihm nicht.
    »Also halte dich ran, Nils, ich will, dass diese Schweinerei hier so schnell wie möglich aufgeklärt wird.«
    Und mit diesen Worten verschwand er aus der Wohnung.
    Es war nicht gut, sich schon am Nachmittag wieder ins Bett zu legen, aber sie war furchtbar müde. Wenn doch ihr Mann bei ihr wäre, nur würde es wohl noch einige Zeit dauern, bis er endlich nach Hause kam, wenn überhaupt. Als sie im Morgengrauen heimgekehrt war, hatte sie das Bettzeug unbenutzt vorgefunden, in der Spüle war kein Geschirr gewesen, und es hatte nicht nach seinen Zigaretten gerochen.
    Ja, auch sie hatte die Nacht auswärts verbracht, und wie immer, wenn sie es tat, war sie hinterher unausgeschlafen und zerstreut. Nur erging es ihr heute noch schlechter als sonst. Gleich nach dem Erwachen war ihr übel gewesen, und sie hatte sich übergeben müssen.
    Das Erschreckendste aber waren ihre Erinnerungslücken. Sie bekam die Ereignisse seit dem Abend zuvor einfach nicht mehr in ihrem Kopf zusammen.
    Sie versuchte, nicht in Panik zu geraten, aber die Bilder der letzten Nacht waren so undeutlich und lückenhaft, dass sie jedes Mal Schweißausbrüche bekam, wenn sie sich zu erinnern versuchte.
    Sie streifte die Schuhe ab, legte sich hin und tastete nach dem Kissen ihres Mannes. Es kränkte sie, wenn er nachts nicht nach Hause kam. Im Gegensatz zu ihr schienen ihn noch nicht einmal Gewissensbisse zu plagen.
    Er hatte mit dieser schlechten Angewohnheit angefangen, nicht sie. Stets schützte er die Arbeit vor, aber hatte er vielleicht doch eine Affäre ? Es war merkwürdig, sie konnte es sich bei ihm einfach nicht vorstellen.
    Tief in seinem Innern liebte er sie wohl noch immer.
    Sie ging ins Bad und duschte, dann zog sie sich um und kochte einen Kräutertee, der sie zuweilen beruhigte, aber an diesem Nachmittag half nichts gegen ihre Nervosität.
    Schließlich trieb es sie wieder in den Flur, wo sie ihre Handtasche abgestellt hatte.
    Sie öffnete sie, und ihr Atem stockte. Eine schlitzförmige weiße Hornbrille lag darin.
    Ihr Herz schlug so stark, dass sie fürchtete, es könnte in ihrer Brust zerspringen.
    Was war nur gestern Nacht geschehen ?

Vier
    Kurz vor acht hatte er Jana angerufen und gefragt, ob es vielleicht möglich sei, ihre Verabredung um zwei Stunden nach hinten zu verschieben, obwohl er bereits ahnte, es selbst dann nicht zu ihr zu schaffen. Jana hatte zwar enttäuscht geklungen, ihm aber versichert, auf ihn zu warten. Er konnte nicht lange mit ihr sprechen, denn er war noch immer am Tatort, und die Ermittlungen liefen auf Hochtouren.
    Bald darauf wurde die Exfrau von Paul Ziemann vernommen. Sie hatte zwar ein Alibi für Dienstagnacht – ein Liebhaber war bei ihr gewesen, der das auch bestätigen konnte – , nur machte sie keinen Hehl daraus, dass sie Carlotta Torwald nicht besonders leiden konnte, denn Pauls Verhältnis mit ihr war der Grund für die Scheidung gewesen. Landsberg ordnete dennoch an, sie weiterhin zu verhören, und beauftragte Trojan damit. Ihm fiel es nicht leicht, Sonja Ziemann mit Fragen zu löchern, sie wirkte äußerst geschockt auf ihn, zudem war sie in großer Sorge um ihren Sohn Mikael, der das ermordete Paar gefunden hatte.
    Stefanie Dachs war es schließlich doch noch gelungen, von den Ärzten in der Krisenstation der Charité zu dem fünfzehnjährigen Jungen vorgelassen zu werden. Sie rief eine Stunde später an und berichtete, dass er zwar mittlerweile ansprechbar sei, seine Aussage sie aber nicht wirklich weitergebracht habe. In der Wohnung sei ihm jedenfalls nichts Verdächtiges aufgefallen, und die Eingangstür war ordnungsgemäß verschlossen gewesen, als er nach der Schule nach Hause kam.
    »Schnappte die Tür einfach auf«, hakte Trojan nach, »oder musste er den Schlüssel zweimal im Schloss herumdrehen ?«
    Stefanie erkundigte sich extra noch einmal bei ihm, doch an diese Einzelheit konnte sich der Junge nicht mehr erinnern.
    Trojan fragte Sonja Ziemann, ob sie einen Schlüssel zu der Wohnung ihres Exmannes besaß, und sie entgegnete, nur Mikael hätte einen. Natürlich wäre es für sie ein Leichtes gewesen, an diesen Schlüssel heranzukommen, dachte Trojan, beziehungsweise sich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher