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Die Toten vom Klan

Die Toten vom Klan

Titel: Die Toten vom Klan
Autoren: Jason Dark
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schob seine Sonnenbrille höher und deutete auf den Eingang mit der Glastür. »Er liegt in der ersten Etage. Die Zimmernummer ist zwanzig.«
    »Danke.«
    »Moment mal«, sagte er und grinste dabei. »Was werden Sie tun, nachdem Sie ihn besucht haben?«
    Ich hob die Schultern. »Das kann ich Ihnen noch nicht sagen, Chief. Das wird die Situation ergeben.«
    »Ah ja. Am besten wäre es, wenn Sie wieder zurückfliegen. Wie ich Ihnen schon sagte, Cottonwood kann für manche Menschen zu einem sehr unangenehmen Aufenthaltsort werden.«
    »Wir, Chief, tun keinem etwas. Daran sollten Sie denken. Läßt man uns in Ruhe, lassen wir auch die anderen in Frieden. Wir werden keinen Streit provozieren.«
    »Kann ich davon ausgehen, daß Sie noch länger bei uns bleiben wollen?«
    »Das kommt ganz allein auf die Lage an. So, und nun lassen Sie uns zu unserem Freund.«
    Er sagte nichts mehr. In der Glastür spiegelte sich seine Gestalt. Wir erkannten, daß er uns nachschaute.
    Kühle empfing uns und eine steril aussehende Krankenschwester, die sich nach unseren Wünschen erkundigte. Sie ließ Gnade vor Recht walten, und wir konnten gehen. Kaum jemand begegnete uns, nur einmal kamen uns zwei dunkelhäutige Schwestern entgegen, die uns aus großen Augen anstarrten. Fremde waren in Cottonwood wohl selten. Ich betrat nach dem Klopfen als erster den Raum und trat hinein in das Halbdunkel. Es war ein Einzelzimmer. Vor dem Fenster hing eine Jalousie, das Sonnenlicht wurde gefiltert und zeigte sich auf dem Boden als Streifenmuster.
    Abe schlief, aber seine Instinkte besaß er noch. Als wir neben seinem Bett standen, öffnete er blitzschnell die Augen. Wir sahen den Verband an seinem Arm, das etwas blasse Gesicht und den erstaunten Ausdruck in den Augen.
    »Hi, Abe, du alter Tiger, da sind wir.«
    Als Antwort zwinkerte er einige Male, und Suko meinte grinsend. »Du träumst nicht, G-man.«
    »Jetzt glaube ich es auch.«
    Ich hatte zwei Stühle geholt. Neben dem Bett ließen wir uns nieder.
    »Nun erzähl mal, Abe. Wir hörten schon, daß es dich erwischt hat.«
    »Zwei Streifschüsse. Ich werde bald wieder auf den Beinen sein. Noch zwei Tage, dann laufe ich.«
    »Das wünschen wir dir. Aber wie ist es passiert?«
    Douglas war kein Geschichtenerzähler, der alles groß ausschmückte. Mit dürren Worten berichtete er von dem Vorfall, in den er hineingeraten war.
    Wir hörten vom Ku-Klux-Klan, wir erfuhren den Namen Jerry Blake und auch den geheimnisvollen Mr. Voodoo.
    Über ihn wollten wir mehr wissen, doch unser Freund aus den Staaten mußte passen. »Sorry, ich glaube, daß ihr euch da an Jerry Blake wenden solltet. Er hat etwas gesehen.«
    »Was denn?«
    »Das kann ich euch nicht sagen, weil er nicht dazu kam, mit mir darüber zu reden.«
    »Und wo finden wir Blake?« fragte Suko.
    »Ich glaube, bei seinen Eltern. Er ist wieder zurückgekehrt und wohnt bei ihnen.«
    »Bist du sicher?«
    Abe wischte über seine Stirn, auf der ein leichter Schweißfilm lag. »Nein, nicht sicher, aber…« Er verstummte, weil er nachdenken wollte. »Es kann auch sein, daß er mit Marsha zusammen ist.«
    »Seine Freundin?« fragte ich.
    »Ja. Auch ihretwegen ist er zurückgekehrt. Die beiden mögen sich schon seit frühesten Kindertagen. Marsha ist hier aufgewachsen und arbeitet in einem Drugstore, im Cottonwood Drug. Ihr könnt den Laden nicht verfehlen, er liegt an der Main Street.«
    »Ist sie dunkelhäutig?« fragte Suko.
    »Ja, ein Mischling, sehr hübsch. Weiß war ihre Mutter, aber das werdet ihr selbst sehen.«
    »Weiß Sie mehr über den Ku-Klux-Klan?«
    Abe starrte mich fast mitleidig an. »John, wenn du fragst, weiß hier niemand etwas. Den Ku-Klux-Klan gibt es nicht.«
    »Auch nicht Mr. Voodoo?«
    »Nicht offiziell.«
    »Konnte dir Jerry Blake wirklich nichts mehr mitteilen?« hakte Suko nach.
    »Nicht viel. Er allerdings glaubt an Mr. Voodoo und muß so etwas wie einen Kontakt mit ihm gehabt haben. Bevor ich genauer nachfragen konnte, passierte es dann. Ich habe die Klan-Leute gesehen, es gibt sie. Ich habe Jerry retten können. Er muß ihnen verdammt dicht auf den Fersen gewesen sein.«
    »Das glauben wir auch.«
    Abe Douglas verzog das Gesicht. »Ihr glaubt gar nicht, wie ich mich fühle. Ich liege hier, dabei wollte ich euch zur Seite stehen, denn ich kenne mich etwas aus. Ich habe mich im Ort umgesehen, ich kenne die Infrastruktur etwas, ich hätte euch zur Seite stehen können, aber durch die beiden Kugeln…«
    »Abe«, sagte ich, mich zu ihm
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