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Die Tote Von Higher Barton: Ein Cornwall-Krimi

Die Tote Von Higher Barton: Ein Cornwall-Krimi

Titel: Die Tote Von Higher Barton: Ein Cornwall-Krimi
Autoren: Rebecca Michéle
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um ihren Anspruch geltend zu machen. Je dramatischer, desto besser. Er holte Sarah von der Theaterprobe ab, die an diesem Abend erstmalig in den historischen Kostümen stattfand, und brachte sie nach Higher Barton, aber nicht, um sie Abigail vorzustellen, sondern um sie zu ermorden. Sarah ging zuerst in Parkers Wohnung, wo er sie mit K.o.-Tropfen betäubte, später brachte er die Bewusstlose in die Bibliothek und erdrosselte sie dort. Parker fand es wohl lustig, dass die Schauspielerin auf die gleiche Art starb wie einst Mary Lerrick.
    Michael Hampton war Sarah an diesem Abend nach Higher Barton gefolgt und glaubte, der Chauffeur und Sarah hätten eine Affäre, woraufhin er Justin zur Rede stellte, besonders da Sarah seit diesem Abend verschwunden war.
    „Somit beschloss Parker, Hampton ebenfalls zu töten“, vollendete Warden seinen Bericht. „Der junge Mann kann von Glück sagen, dass er überlebt hat, wie Sie übrigens auch, Miss Clarence.“
    Mabel nickte und fragte: „Was ist mit Emma Penrose?“
    „Als sie erfuhr, was ihr Neffe getan hat, erlitt sie einen Nervenzusammenbruch. Sie und ihr Mann behaupten, nichts von Sarah Miller und deren Anspruch auf das Erbe gewusst zu haben. Emma Penrose habe einzig und allein Parker nach Higher Barton geholt, weil sie sich um ihrenNeffen sorgte, der bis dahin ein unstetes Leben geführt und sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser gehalten hatte. Sobald es ihr besser geht, werden wir sie ausführlich verhören, ich persönlich schenke ihr allerdings Glauben, dass sie in Parkers teuflischen Plan nicht eingeweiht war. Sie sorgte sich vermutlich lediglich um das Wohlergehen ihres Neffen.“
    „Sie wollten mir noch sagen, warum Sie gestern Morgen im Park waren“, erinnerte Mabel den Chefinspektor. „Zwei Tage zuvor hatte ich nicht den Eindruck, Sie würden auch nur ein Wort von dem, was ich sage, glauben.“
    „Es tut mir leid.“ Warden wirkte ernstlich zerknirscht und wich Mabels Blick aus. „Als ich in dem Bericht der Kriminaltechnik gelesen habe, jemand hätte die Bremsen an Ihrem Wagen angeschnitten, spürte ich, dass Sie sich in Gefahr befinden. Ich hatte ohnehin vor, Sie am Vormittag aufzusuchen, dann rief allerdings Lady Tremaine am frühen Morgen im Präsidium an, und man holte mich aus dem Bett. Ihre Cousine gab an, sie hätte gesehen, wie Sie sich im Morgengrauen aus dem Haus schlichen. Kurze Zeit später beobachtete sie Justin, wie er ein Gewehr aus dem Waffenschrank entwendete und denselben Weg wie Sie zuvor einschlug. Sie war in großer Sorge um Sie, Miss Clarence.“
    „Parker sagte doch, er habe Abigail ein Schlafmittel gegeben“, wandte Mabel ein.
    „Lady Tremaine hat den Wein nicht getrunken, den Parker ihr gebracht hat. Sie wusste seit einigen Tagen von dessen Verhältnis mit Kate Thompson und hat Parker deswegen misstraut.“ Warden stand auf und seufzte. „Den Rest soll Ihre Cousine Ihnen erzählen, Miss Clarence. Wennman es genau betrachtet, hat Lady Tremaine Ihnen das Leben gerettet.“
    Nachdem der Chefinspektor gegangen war, sank Mabel mit einem befreienden Seufzer in die Kissen zurück. Die Erleichterung und Freude darüber, dass Abigail mit dem Mord und den ganzen schrecklichen Ereignissen nichts zu tun hatte, durchflutete Mabel wie eine warme Welle. Abigail war ihre einzige noch lebende Verwandte – Mabel hätte es nicht verkraftet, wenn sie eine Mörderin wäre.

24
    Pünktlich zur Aufführung von „Verrat in Lower Barton“ konnte Mabel das Krankenhaus verlassen. Das Theaterstück bildete den Abschluss der Festwoche, von der Mabel nichts mitbekommen hatte, ebenso, wie sie den Basar auf Higher Barton verpasst hatte. Von Victor erfuhr sie, dass der kleine Markt wie geplant im Garten des Herrenhauses stattgefunden hatte, Abigail war allerdings nicht in Erscheinung getreten. Die Pfarrersfrau war mit dem Erlös sehr zufrieden, denn der Basar war von doppelt so vielen Menschen besucht worden wie in den Vorjahren.
    „Jeder hoffte natürlich, einen Blick auf den Ort des Verbrechens werfen zu können“, erklärte Victor. „Die Polizei hat den See jedoch weiträumig abgesperrt, und auch die Bibliothek wurde endlich auf Spuren untersucht, von denen aber keine mehr zu finden waren. Einige Besucher waren enttäuscht, hatten wohl erwartet, dem Mörder von Higher Barton höchstpersönlich zu begegnen. Die meisten waren aber vor allem regelrecht geschockt über die schrecklichen Ereignisse.“
    „Manche Menschen sind einfach über alle Maßen
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