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Die Tote ohne Augen

Die Tote ohne Augen

Titel: Die Tote ohne Augen
Autoren: Jeff Herr
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noch niemand von uns.“
    „Und willst du den Kindern, die
die Reitschule besuchten, auch Speichelproben und Fingerabdrücke nehmen lassen,
auch wenn sie nur ein einziges Mal in ihrem Leben die Schule betreten haben?“
    „Ich glaube, das bringt wirklich
nichts, da dort auch bestimmt mal Kinder waren, die gar nicht auf irgendeine
Liste aufgeführt sind. Ich glaube, das ist den Aufwand nicht wert.“
    Sven rief bei der technischen
Polizei an, sie sollen sich den kleinen Stall am Ritterpfad mal ansehen. Sie
wollten das gleich am nächsten Tag machen. Maria aber bestand drauf, dass sie
es sofort tun würden.

Kapitel 14
     
    Die kriegen mich nicht. Ich
habe zu sauber gearbeitet. Keine Spuren hinterlassen. Außerdem kommt niemand
darauf, dass ein Mann meines Formats einen Mord begehen könnte. Aber dass es so
gut ausgehen könnte und der Lüttich jetzt sitzt, damit hatte ich nicht
gerechnet. Wie blöd ist diese Tussi der Polizei? Wie naiv muss die sein, um
sich so einfach blenden zu lassen. Aber was tu ich, wenn das Blatt sich wendet?
Wie kann ich meine Unschuld beweisen? Gar nicht! Also verhalte ich mich lieber
ruhig. Lebe normal weiter. Hoffentlich plaudert meine Alte nichts aus. Oder
soll ich ihr auch das Maul stopfen?
    Schon drei Stunden später waren
die Untersuchungen abgeschlossen. „Wir haben tatsächlich einige interessante
Dinge gefunden“, erklärte einer der beiden Polizisten, die vor Ort waren, „und
zwar war der Stall geputzt worden. Es erinnerte mich etwas an das Zimmer des
Opfers. Der Boden war so sauber, dass du davon hättest essen können. Ein paar
Heuballen lagen fein säuberlich in der Ecke. Sonst war der Stall leer. Wir
haben nach Fingerabdrücken gesucht. Und gefunden haben wir welche von drei
Personen. Dem Tatverdächtigen, des Opfers und von einer unbekannten Person.
Unsere Datenbank hat diese unbekannte Person nicht erkannt. Aber sie hat
festgestellt, dass wir diese Fingerabdrücke schon mal gesichert haben. Und zwar
in Mike Lüttichs Stall. Und jetzt der noch interessantere Teil. Auf dem so
sauberen Boden waren ein paar getrocknete Spritzer einer Flüssigkeit. Diese
Flüssigkeit hat ein paar Löcher in den Betonboden gefressen. Unser Labor hat
sie untersucht. Es handelt sich definitiv um Tetraindexalsäure!“
    „Ha!“, schrie Sven auf. „Fingerabdrücke
des Täters und des Opfers! Tetraindexalsäure! Dann kombiniere ich mal! Das
Opfer wurde hier von Mike Lüttich getötet!“
    „Gut kombiniert“, sagte Maria „Aber
möglicherweise falsch kombiniert. Mike und Kathia waren ein Paar. Sie hatten
ihre Pferde auf dieser Wiese stehen. Also ist es logisch, dass dort
Fingerabdrücke von ihnen zu finden sind. Tetraindexalsäure! Du könntest also
Recht haben, dass Frau Momsen hier getötet wurde. Aber dann stell ich dir mal
eine Frage. Wer hat denn hier den Stall so schön geräumt? Immerhin hat dieser
Manni bei Lüttich behauptet, dass er letzte Woche bemerkt hat, dass etwas mit
dem Stall anders war als sonst. Letzte Woche saß der Lüttich aber schon in
Untersuchungshaft. Ich weiß aber noch jemanden, der unter Verdacht steht. Und
das ist nach wie vor mein Hauptfavorit! Pierre Clement! Nur dass ich sein Motiv
nicht kenne. Aber das finde ich noch heraus. Ich lade den und Manni für heute
Mittag aufs Präsidium.“
    Am frühen Nachmittag erschien
Pierre Clement in Anwesenheit seines Anwalts auf der Dienststelle der Polizei.
Wieder kam nicht viel dabei heraus. Er hatte seinem Anwalt das Reden
überlassen. Dieser schilderte noch mal, dass sein Mandant das Flakon mit der
Säure nicht am Wasserbehälter gefunden hatte und auch sonst gar nichts mit der
Sache zu tun hätte. Des Weiteren war sein Mandant zur Tatzeit krankgeschrieben.
Er hatte einen leichten Arbeitsunfall. Als Beweis legte er eine Kopie des
Krankenscheins vor. „Als er in der Notaufnahme war, wurde er auch vom hiesigen
Tierarzt gesehen. Und wenn Sie möchten, kann ich auch noch den Einsatzbericht
des Rettungswagens anfragen“, sagte der Anwalt. Schlussendlich wies er darauf
hin, dass die Polizei doch bitte aufhören solle, ihn zu belästigen und während
der Arbeitszeit nicht mehr bestellen solle.
    „Der Bürgermeister hat uns seine
volle Unterstützung zugesagt“, antwortete Maria „Er hat also auch bestimmt
nichts dagegen, wenn ich Ihren Mandanten manchmal etwas fragen möchte.“ Maria
und Sven entließen die beiden und fuhren mit der Vernehmung von Manni fort.
„Herr Bach, Mike Lüttich hat uns erzählt, dass Sie etwas
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