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Die Tortenbäckerin

Die Tortenbäckerin

Titel: Die Tortenbäckerin
Autoren: Brigitte Janson
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später selbst einen großen Haushalt zu führen. Ihre eigene Familie blieb jedoch klein.
    Martha lernte gegen Ende des Ersten Weltkrieges den Offiziersburschen Hermann Geilenberg kennen. Sie heirateten 1920 und bekamen erst viele Jahre später ihr einziges Kind, meine Mutter. Ihre harte Jugend voller Arbeit und Entbehrungen schien für Martha beendet zu sein. Ein besseres Leben wartete auf sie, an der Seite eines Mannes, deres schließlich zum Feuerwehrkommandeur der Stadt Guben brachte. Doch durch den Zweiten Weltkrieg wurde ihr zum zweiten Mal alles genommen, was ihr lieb und teuer war, und nach Flucht und Vertreibung musste sie wieder einmal ganz von vorn anfangen. Ihren Mann verlor sie bereits 1956, sie selbst wurde neunzig Jahre alt. Im hohen Alter erzählte sie mir ihre Geschichte. Nie hätte ich damals gedacht, dass mich diese Erzählungen eines Tages zu einem Roman inspirieren würden.
    Meine Großmutter hat nie aufgegeben in ihrem Leben, und dafür bewundere ich sie. Etwas von ihrer Stärke ist in meine Heldin Greta Voss geflossen, obwohl sich der Lebensweg meiner Großmutter und die fiktive Geschichte Gretas kaum berühren. Martha ist nicht auf die Idee gekommen, einen Lieferdienst für feine Speisen einzurichten, aber zugetraut hätte ich es ihr.

    Noch ein Wort zu Altona, da es manchen Leser verwundern wird, von einer Grenze zwischen Hamburg und seinem heutigen Stadtteil Altona zu lesen. Tatsächlich war Altona bis 1938 eine selbständige Stadt. Im neunzehnten Jahrhundert erlebte sie eine wechselvolle Geschichte, mal unter der Krone Dänemarks, zuweilen formal zu Österreich, dann zu Preußen gehörend. Mit der Gründung des Deutschen Reiches wurde Altona Teil des Reiches.
    Durch das Groß-Hamburg-Gesetz der nationalsozialistischen Führung verlor Altona 1938 nicht nur seinen Status als selbständige Gemeinde, sondern auch einen Teilseines historischen Gebiets (vor allem St. Pauli und Eimsbüttel).
    Und falls Sie, liebe Leserin und lieber Leser, in Hamburg oder gar Altona leben und sich über ein paar Orts- und Straßennamen in diesem Roman wundern sollten: Sie haben ganz recht. Die Georgstraße zum Beispiel, in der Greta wohnt, heißt heute Mumsenstraße, der Evangelische Kirchhof ist der spätere Friedhof Norderreihe und jetzige Wohlers Park, und statt Wilhelmstraße steht auf aktuellen Stadtplänen Chemnitzstraße.

REZEPTE
    Für den Fall, dass Ihnen, liebe Leserin (und natürlich lieber Leser), bei der Lektüre das Wasser im Mund zusammengelaufen ist, habe ich hier ein Menü von Rezepten zusammengestellt, die alle im Roman vorkommen und aus dem »Hamburg-Kochbuch« von Claus Silvester und Ilse Sibylle Dörner stammen.
    Sie finden, es fehlt ein Rezept? Nämlich das für die Bisquit-Apfeltorte auf S. 265, die Greta und Gerlinde gemeinsam entwickeln? Recht haben Sie. Diese spezielle Torte ist der Phantasie der Autorin entsprungen. An einem kalten Sonntagnachmittag habe ich mich dann ans Backen gemacht, aber so ganz war ich mit dem Ergebnis nicht zufrieden. Deshalb meine Bitte: Könnten Sie sich nicht bis zum 31.5.11 daran versuchen und mir das Rezept zuschicken? Ich werde die Torte dann nachbacken. Die Menge des Likörs überlasse ich ganz Ihnen, sie kann auch alkoholfrei sein. Übrigens dürfen Sie gern moderne Küchengeräte verwenden. Wir leben ja nicht mehr im 19. Jahrhundert!
    Die Gewinnerin erhält von mir ein Buchpaket, und ihr Rezept wird auf meiner Homepage www.brigitte-janson.de veröffentlicht. Viel Erfolg!

HAMBURGER KRABBENSUPPE
    (S. 7)
ZUTATEN:
    1 kg Nordseekrabben (in der Schale), 1 Bd.
Suppengrün, 2 EL Butter, 250 g Spargel, 200 ausgepalte
junge Erbsen, 1 Prise Zucker, 20 g Mehl,
¼ l süße Sahne, ¼ l trockener Weißwein, 2 TL
Krebsbutter, Salz, Curry, etwas Zitronensaft

ZUBEREITUNG:
    Krabben schälen, die Schalen in ¾ l kaltes Wasser geben, 5 Minuten kochen lassen. Suppengrün putzen, waschen, kleinschneiden und in Butter andünsten. Die Krabbenschalenbrühe durch ein Sieb gießen, zugeben. Alles 30 Minuten kochen, dann durchseihen. In der Zwischenzeit den geputzten Spargel und die Erbsen in wenig Salzwasser mit 1 Prise Zucker garen, so dass sie noch Biss haben.
    Mehl und etwas Sahne in einem Topf glattrühren. Übrige Sahne mit Weißwein und Brühe zugeben und unter Rühren zum Kochen bringen. Krebsbutter
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