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Die Tortenbäckerin

Die Tortenbäckerin

Titel: Die Tortenbäckerin
Autoren: Brigitte Janson
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erkennen.«
    Â»Siggo …«
    Aber er war in Fahrt gekommen und ließ sich nicht unterbrechen. »Ich habe alle Fehler gemacht, die ein Mann nur machen kann. Ich habe geglaubt, ich sei nicht gut genug für dich, und ich war sicher, ich könnte es niemals mit einem feinen Mann wie Christoph Hansen aufnehmen. Es gab eine Zeit, da hatte ich alle Hoffnung aufgegeben.«
    Â»Ja«, sagte sie schlicht und erinnerte sich an die Tage, an denen die Dunkelheit ihn umschlungen hatte.
    Â»Dann war ich wieder nur furchtbar wütend, weil nicht ich es war, der dir und Leni helfen durfte.« Er schüttelte den Kopf, als sie etwas entgegnen wollte. »Und ich habe lange nicht verstanden, warum du so … so abweisend zu mir warst, weil ich nicht begreifen konnte, was dir angetan worden ist.«
    Greta wollte ihre Hand zurückziehen, aber Siggo hielt sie fest. So fest, dass es schmerzte, aber es war ein willkommener Schmerz. Er gab ihr das Gefühl, jetzt und hier ein neues Leben zu beginnen. Die Vergangenheit musste endlich vorbei sein.
    Â»Ich habe auch viele Fehler gemacht«, sagte sie. »Ich hätte erkennen müssen, dass du es wirklich gut mit mir meinst. Und Christoph …« Sie ließ den Rest des Satzes offen. Auch Christoph und die Gefühle, die sie einmal für ihn gehegt hatte, spielten keine Rolle mehr.
    Der Druck seiner Hand ließ nach, sein Daumen strich sanft über die Innenseite ihrer Finger.
    Ein Kribbeln durchzuckte Greta.
    Worte drängten sich aus ihrem Herzen auf ihre Lippen, die einzigen Worte, die noch wichtig waren: »Ich liebe dich, Siggo. Ich werde dich immer lieben.«
    Dann hob sie ihm ihr Gesicht entgegen, und sie verloren sich in einem tiefen, innigen Kuss.
    Sie waren einander nah wie noch nie in all den Monaten, die sie sich kannten. Stunden verstrichen, sie bemerkten es kaum. Die Zeit stand still, nur für sie allein. Und als die Zeit irgendwann wieder voranschritt, saßen Greta undSiggo immer noch dicht beieinander, sie waren ein Paar, so wie es das Schicksal trotz aller Hürden auf ihrem Weg für sie vorgesehen hatte.
    Am Abend durfte Greta für wenige Minuten zu ihrer Tochter. Leni war immer noch nicht richtig wach, aber Dr. Richter erklärte Greta, dies sei in Ordnung so. Lenis Kopf war fest einbandagiert, und Greta konnte nicht viel mehr tun, als eine Weile ihre Hand zu halten und ihr zu sagen, wie schön ihr Leben bald sein werde. Sie war fest davon überzeugt, dass Leni sie auch im Schlaf hören konnte.
    Die ganze Nacht blieben Greta und Siggo im Krankenhaus. Irgendwann bettete er ihren Kopf in seinen Schoß, aber sie schreckte immer wieder aus unruhigem Schlaf auf.
    Am Morgen durfte Greta Leni erneut besuchen. Diesmal fand sie das Kind wach und schon recht munter vor.
    Sie trank ganz allein und mühelos eine Tasse Milch und wurde dafür überschwenglich von der Schwester gelobt.
    Â»Ich bin ja dran gewöhnt, blind zu sein«, erklärte Leni gerade ernsthaft. »Oh, meine Mutti ist da.«
    Die Schwester warf Greta einen verblüfften Blick zu.
    Â»Sie erkennt meine Schritte«, erklärte Greta, eilte an Lenis Bett und verbrachte eine glückliche halbe Stunde mit ihr.
    Kaum wieder im Warteraum, kam Dr. Richter zu ihr und schickte sie energisch heim. »Vor heute Abend darf Leni keinen weiteren Besuch bekommen. Sie braucht Ruhe. Also ab nach Hause mit Ihnen, schlafen Sie sich aus. Und Sie, junger Mann, sorgen dafür, dass die junge Dame meiner Anweisung nachkommt.«
    Siggo nickte und führte Greta hinaus. Er brachte sie nach Hause in die Georgstraße und verabschiedete sich von ihr.
    Â»Möchtest du vielleicht…«, sie zögerte, fuhr dann mutig fort: »Möchtest du vielleicht einen Kaffee mit mir trinken?«
    Er sah sie lange nachdenklich an, dann schüttelte er langsam den Kopf. »Nicht heute, Greta. Warten wir ein wenig.«
    Wieder flog ihm ihr Herz zu. Er verstand sie so gut. Er wusste, ihre Liebe zu ihm war endlich erwacht, aber ihre Sorge um Leni war noch immer stärker als jeder Gedanke an ihr eigenes Glück.
    Eine ganze Woche verging, in der Greta und Siggo jeden Tag zum Krankenhaus fuhren. Leni erholte sich gut von der Operation, und sie wurde von allen Krankenschwestern heiß und innig geliebt.
    Â»Bald«, versprach Greta ihrer Tochter an einem milden Frühlingsmorgen. »Bald darfst du nach Hause, hat der Doktor gesagt.«
    Leni zeigte ihr
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