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Die Tonne mit dem Totenkopf

Die Tonne mit dem Totenkopf

Titel: Die Tonne mit dem Totenkopf
Autoren: Thomas Brezine
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helfen?
    Der alte Mann seufzte und meinte: „Ich bin dabei. Sonst setzt ihr euren Plan ohne mich in die Tat um, und wer weiß, was dann geschieht. Also, was soll ich tun?“
    Axels Idee war klar und einfach, aber raffiniert. Er hatte sie schnell erklärt, und schon ein paar Minuten später machten sich alle bereit!

Ein schlauer Plan?
     
     
    Kurz vor acht Uhr am Abend konnte man ein Mädchen mit langem, braunen Haar auf das Werksgelände der Firma „Penelope“ zusteuern sehen. Das Mädchen machte einen überaus hilflosen und traurigen Eindruck. Es trug ein Matrosenkleid, das schon lange aus der Mode war, und versuchte immer wieder, über die hohe Mauer zu schauen.
    Schließlich erreichte das Kind die Einfahrt, die durch einen dicken Balken versperrt war. Daneben thronte in einem kleinen Häuschen mit riesigen Scheiben der Portier. Es handelte sich um einen mittelalterlichen, kleinen Mann, der sich ständig nervös am Ohrläppchen zupfte.
    Mißtrauisch beobachtete er das Mädchen, das nun vor dem Balken auf- und ablief und immer wieder zaghaft „Mami!“ rief. „Mami, huhu! Wo bist du?“ piepste es. Als sich seine Mami nicht meldete, begann es heftig zu schluchzen. Die Tränen kullerten über beide Wangen.
    Nun konnte der Portier nicht länger zuschauen. Er kam aus seinem Häuschen und ging auf das Mädchen zu. Das Zupfen an seinem Ohrläppchen wurde schneller und schneller.
    „Deine Mami kann nicht in dieser Firma sein, denn hier ist bereits Betriebsschluß!“ sagte er zu dem Kind.
    Mit roten Augen blickte das Mädchen den Wächter an und stieß hervor: „Meine Mami ist heute am Nachmittag da hineingegangen. Sie hat gesagt, um vier kommt sie wieder. Ich soll im Park spielen und auf sie warten. Jetzt wird es bald dunkel, und sie ist noch immer nicht zurück!“
    Der Portier bekam nun Mitleid und tätschelte dem Mädchen ungeschickt den Kopf. Er erkundigte sich nach dem Namen der Mami.
    „Kunstmann! Nathalie Kunstmann!“ wimmerte das Kind.
    In seinem Häuschen blätterte der Mann in einem dicken Buch und schüttelte immer wieder den Kopf. „Also im Besucherbuch ist sie nicht eingetragen. Allerdings hat diese Aufgabe auch der Tagportier über. Und der ist ein schlampiger Hund. Er könnte das vergessen haben. Soviel mir bekannt ist, sind noch einige Leute in der Laborabteilung. Am besten, du wartest hier bei mir!“
    Ein lautes Kreischen war die Antwort des Mädchens, das mit wehendem Haar davonstürmte. Es bog um die nächste Ecke und blieb mit einem Ruck stehen. Zuerst wischte es sich die Augen trocken, und danach warf es die Zwiebeln, mit denen es sich zum Weinen gebracht hatte, in einen Papierkorb.
    Hastig schlüpfte das Mädchen in eine prächtige, weiße Kutsche mit goldenen Verzierungen. Die Kutsche war rundherum geschlossen, und vor den kleinen Fenstern hingen weiße Spitzen. So konnte man nicht sehen, daß der Rest der Knickerbocker-Bande darinnen saß und schon ungeduldig auf die Rückkehr von Poppi wartete. „Und, ist sie noch bei ,Penelope’?“ überfiel Lilo das Mädchen, sobald es die geschnitzte Tür hinter sich geschlossen hatte.
    „Ich glaube, ja! Aber der Portier hat es mir nicht genau sagen können. Auf jeden Fall sind noch Leute in der Forschungsabteilung!“ berichtete Poppi.
    „Dann sollten wir versuchen, dort hineinzukommen!“ meinte Axel.
    „Aber vorher ziehe ich mich um“, bestand Poppi. „Dieses Matrosenkleidchen ist ein Horror!“
    Während sie sich in der engen Kutsche in ihre Jeans und einen gelben Pullover kämpfte, klopfte Dominik dreimal kurz und dreimal lang gegen die Kutschenwand, an der der Kutschbock befestigt war. Auf ihm saß natürlich kein anderer als Herr Herzog. Er trug – zur Kutsche passend – eine elegante, weiße Smoking-Jacke und eine schwarze Melone.
    Das Klopfzeichen bedeutete für ihn, daß nun Teil zwei von Axels Plan in Aktion trat. Er schnalzte mit der Zunge, zog an den Zügeln, und schon trabten die beiden weißen Pferde los. Herr Herzog lenkte sie direkt zur Werkseinfahrt, wo er sie mit einem lauten „Brrrr!“ zum Stehen brachte.
    Der Portier riß sich vor Staunen fast das Ohrläppchen aus, als er die weiße Prachtkutsche erblickte. Mit allem hatte er gerechnet. Aber damit wirklich nicht.
    Unter heftigem Zupfen näherte er sich dem Kutschbock.
    „Da bin ich! Leider nicht auf die Minute pünktlich, aber meine Rösser haben noch ,tanken’ müssen“, verkündete der Kutscher strahlend.
    „Häää?“ war das einzige, was der Portier über
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