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Die Tochter der Tryll Verborgen Band 1

Die Tochter der Tryll Verborgen Band 1

Titel: Die Tochter der Tryll Verborgen Band 1
Autoren: Hocking Amanda
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unmöglich war, also schüttelte ich das Gefühl ab.
    »I ch habe gar nichts gemacht«, zischte ich und schaute wieder Patrick an. »L ass uns gehen.«
    »W endy!«, sagte Finn und warf mir einen strengen Blick zu. »H ast du überhaupt eine Vorstellung davon, was du da gerade gemacht hast?«
    »I ch habe gar nichts gemacht!«
    Ich packte Patrick am Handgelenk und zerrte ihn zum Ausgang. Zu meiner großen Erleichterung folgte Finn uns nicht. Patrick versuchte, mich zu fragen, was Finn denn getan hatte, aber ich antwortete ihm nicht. Er fuhr eine Weile einfach durch die Gegend, sodass ich mich einigermaßen beruhigt hatte, als er mich zu Hause absetzte. Ich war ihm sehr dankbar dafür.
    Matt und Maggie warteten an der Tür auf mich, aber ich sagte kaum etwas zu ihnen. Das beunruhigte Matt und er drohte, er werde alle Jungs auf dem Ball umbringen. Ich überzeugte ihn davon, dass es mir gut ging und nichts passiert war. Endlich ließ er mich in mein Zimmer gehen, wo ich mich auf mein Bett warf und begann, nicht loszuheulen.
    Der Abend wirbelte wie ein bizarrer Traum durch meinen Kopf. Ich hatte keine Ahnung, was ich eigentlich von Finn hielt. Meist wirkte er schräg und beinahe gruselig. Aber dann war da dieser wundervolle Moment beim Tanzen gewesen, den er kurz darauf vollkommen zerstört hatte.
    Obwohl er mich so mies behandelt hatte, konnte ich nicht vergessen, wie schön es gewesen war, von ihm im Arm gehalten zu werden. Normalerweise lasse ich mich nicht gerne anfassen und halte immer einen gewissen Abstand zu anderen Menschen, aber in seinen Armen hatte ich mich wundervoll gefühlt.
    Seine starke Hand, die sanft gegen meinen Rücken drückte, und die Wärme, die von ihm ausging. Als er so ernst auf mich herabgesehen hatte, glaubte ich beinahe…
    Keine Ahnung, was ich geglaubt hatte, aber das Ganze war sowieso eine Lüge gewesen.
    Er hatte offenbar gemerkt, dass ich etwas mit Patrick angestellt hatte. Wie konnte das jemand merken? Ich wusste ja selbst nicht, was ich da eigentlich tat. Ein normaler, geistig gesunder Mensch hätte niemals vermutet, dass da etwas nicht stimmte.
    Und plötzlich kapierte ich Finns seltsames Verhalten: Er war offenbar vollkommen verrückt.
    Ich wusste schließlich nichts über ihn und merkte oft nicht einmal, ob er ernst war oder mich gerade auf den Arm nahm. Manchmal hatte ich das Gefühl, er finde mich anziehend, und manchmal hasste er mich offenbar.
    Ich wusste nicht, woran ich bei ihm war. Mit einer Ausnahme: Trotz allem, was geschehen war, verknallte ich mich gerade in ihn.
    Irgendwann mitten in der Nacht– ich hatte mir ein Top und eine Jogginghose angezogen und mich stundenlang hin und her gewälzt– schlief ich endlich ein. Als ich aufwachte, war es draußen immer noch dunkel, und auf meinen Wangen trockneten Tränen. Ich hatte im Schlaf geweint. Irgendwie unfair, denn wenn ich wach war, ließ ich niemals zu, dass mir die Tränen kamen.
    Ich rollte mich auf die Seite und schaute auf den Wecker. Seine grellroten Zahlen verkündeten, dass es kurz nach drei Uhr morgens war. Warum war ich eigentlich aufgewacht? Ich knipste meine Nachttischlampe an, die das Zimmer in ein warmes, goldenes Licht tauchte. Und dann sah ich etwas, das mich so sehr erschreckte, dass mir das Herz stehen blieb.

3

    Stalker
    V or meinem Fenster im ersten Stock kauerte eine Gestalt. Na gut, vor dem Fenster ist ein kleines Vordach, aber ich war trotzdem überrascht. Und obendrein kannte ich diesen Jemand auch noch.
    Finn Holmes schaute mich hoffnungsvoll an und schien sich überhaupt nicht dafür zu genieren, dass ich ihn gerade beim Spannen erwischt hatte. Er klopfte sogar leise an die Scheibe, und ich kapierte etwas verspätet, dass mich dieses Klopfen aufgeweckt hatte.
    Offenbar wollte er gar nicht spannen, sondern sich in mein Zimmer schleichen. Okay, das war ein bisschen weniger gruselig. Ein bisschen.
    Aus irgendeinem Grund stand ich auf und ging zum Fenster. Ich erhaschte einen Blick auf mein Spiegelbild, und das sah nicht besonders gut aus. Mein Schlafanzug war bequem, aber schon ein bisschen schäbig. Meine Haare waren ein totales Desaster und meine Augen rot und geschwollen.
    Ich wusste, dass ich Finn eigentlich nicht in mein Zimmer lassen sollte. Wahrscheinlich war er ein Soziopath, und er hatte mich ganz schön beleidigt. Außerdem würde Matt uns beide umbringen, wenn er ihn hier drinnen erwischte.
    Ich stand also mit verschränkten Armen am Fenster und starrte Finn wütend an. Ich war sauer und
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