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Die Tochter der Tryll Verborgen Band 1

Die Tochter der Tryll Verborgen Band 1

Titel: Die Tochter der Tryll Verborgen Band 1
Autoren: Hocking Amanda
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verletzt, und ich wollte, dass er das merkte. Normalerweise war ich sehr stolz auf mein dickes Fell, aber diesmal fand ich, er dürfe ruhig erfahren, dass er sich wie ein Mistkerl verhalten hatte.
    »E s tut mir leid.« Finn sprach so laut, dass seine Stimme durch das Glas klang, und sein Blick bestätigte seine Worte. Er wirkte ziemlich zerknirscht, aber ich war noch nicht bereit, seine Entschuldigung zu akzeptieren. Vielleicht würde ich ihm nie verzeihen.
    »W as willst du?«, fragte ich, so laut ich konnte, ohne Matt zu wecken.
    »M ich entschuldigen. Und mit dir reden.« Finn sah mich ernst an. »E s ist wichtig.« Ich kaute auf meiner Unterlippe herum und überlegte, ob das, was ich tun sollte, auch dem entsprach, was ich tun wollte. »B itte.«
    Trotz aller Vorbehalte öffnete ich das Fenster und wich einen Schritt zurück, ließ aber das Moskitonetz an Ort und Stelle. Dann setzte ich mich ans Fußende des Bettes. Finn hob das Moskitonetz fachmännisch mitsamt Rahmen aus dem Fenster, und ich fragte mich, wie oft er sich wohl in Mädchenzimmer schlich.
    Vorsichtig kletterte er in mein Zimmer und schloss das Fenster hinter sich. Er schaute sich um, was mir ziemlich peinlich war. Mein Zimmer war unordentlich, überall lagen Kleider und Bücher herum, aber der größte Teil meiner Habseligkeiten war in zwei großen Umzugskartons und einer Reisetruhe verstaut, die an der Wand standen.
    »W as willst du also?«, fragte ich und versuchte, seine Aufmerksamkeit vom Zimmer abzulenken.
    »E s tut mir leid«, wiederholte Finn voller Bedauern. »I ch war heute Abend grausam zu dir.« Er schaute nachdenklich zur Seite und fuhr dann fort: »I ch will dir nicht wehtun.«
    »W arum hast du es dann getan?«, fragte ich spitz.
    Er fuhr sich mit der Zunge über die Lippen, verlagerte sein Gewicht und atmete tief aus. Er hatte mich mit voller Absicht gemein behandelt. Das war kein Ausrutscher eines frechen oder krankhaft unsensiblen Proleten gewesen. Alles, was er tat, war überlegt und sorgfältig geplant.
    »I ch will dich nicht anlügen, und ich verspreche dir, dass ich immer ehrlich zu dir war«, antwortete Finn ernsthaft. »L assen wir es dabei.«
    »I ch glaube, ich habe ein Recht darauf, die Wahrheit zu erfahren«, schimpfte ich. Dann fiel mir ein, dass Matt und Maggie gleich nebenan schliefen. Ups. Ich musste leiser sprechen.
    »I ch bin hier, um dir alles zu sagen«, versicherte mir Finn. »D ir alles zu erklären. Normalerweise handhaben wir die Sache anders, deshalb musste ich noch telefonieren, bevor ich gekommen bin. Ich musste herausfinden, wie ich vorgehen sollte. Deshalb bin ich so spät dran. Sorry.«
    »M it wem telefonieren? Und in welcher Sache vorgehen?« Ich wich einen Schritt zurück.
    »E s geht um das, was du heute Abend mit Patrick gemacht hast«, sagte Finn sanft, und mein Magen verkrampfte sich.
    »I ch habe gar nichts mit Patrick gemacht.« Ich schüttelte den Kopf. »I ch habe keine Ahnung, wovon du redest.«
    »E hrlich?« Finn sah mich misstrauisch an, als wisse er nicht, ob er mir glauben sollte.
    »I ch… ich weiß nicht, wovon du redest…«, stammelte ich. Mir war kalt und plötzlich irgendwie übel.
    »D och, das weißt du.« Finn nickte feierlich. »D u weißt nur nicht, was es ist.«
    »I ch bin eben sehr… überzeugend«, sagte ich ohne rechte Überzeugung. Eigentlich wollte ich nicht länger leugnen, aber meine eigene Verrücktheit anzuerkennen und sogar darüber zu reden, machte mir schreckliche Angst.
    »D as stimmt«, nickte Finn. »A ber du darfst das nicht mehr tun. Nicht so wie heute Abend.«
    »I ch habe gar nichts gemacht! Und selbst wenn, woher nimmst du das Recht, es mir zu verbieten?« Mir kam ein Gedanke, und ich sah ihn an. »K önntest du mich denn aufhalten?«
    »B ei mir kannst du es nicht einsetzen. Jetzt nicht.« Finn schüttelte abwesend den Kopf. »S o stark ist es nicht, besonders nicht so, wie du es einsetzt.«
    »W as ist es?«, fragte ich leise. Ich gab es auf, meine Ahnungslosigkeit zu beteuern, und ließ die Schultern hängen.
    »E s heißt Persuasion – Überzeugungskraft«, antwortete Finn bedeutsam, als hätte ich nicht gerade eben fast dasselbe gesagt. »E ine Art Bewusstseinskontrolle.«
    Ich fand es verstörend, wie sachlich er darüber sprach, als redeten wir von Biohausaufgaben und nicht von der Möglichkeit, dass ich über eine paranormale Fähigkeit verfügte.
    »W oher weißt du das?«, fragte ich. »W oher weißt du, dass ich das kann? Und wie hast
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