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Die Tigerin

Die Tigerin

Titel: Die Tigerin
Autoren: Carter Brown
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alles ist vergänglich .«
    »Was hast du getan, nachdem er
auf dich losschlug, Betty ?« erkundigte ich mich.
    »Ich schlug zurück«, verkündete
sie. »Ich schlug ihm sämtliche Vorderzähne ein — er hat natürlich ein Gebiß — , und möglicherweise hat er einen verschluckt, denn als
ich ging, klang es, als ob er am Ersticken sei.«
    »Mit was hast du auf ihn
eingeschlagen ?«
    »Mit einem Stuhlbein«, sagte
sie geistesabwesend, »und nun bin ich hier .«
    Sie glitt auf meinen Schoß und
kuschelte sich an mich.
    »Du hast doch nichts dagegen,
wenn ich bei dir bleibe, Al ?« fragte sie mit heiserer,
aufreizender Stimme.
    »Wie lange ?« fragte ich mißtrauisch.
    »Vielleicht eine Woche — dann
besorge ich mir irgendeinen Job in einem Klub oder so was Ähnliches. Aber im
Augenblick kann ich etwas Erholung gebrauchen .«
    »Ja«, sagte ich finster.
    »Ja«, sagte sie und biß mir ins
Ohrläppchen. »Deswegen bin ich noch lange nicht völlig ermüdet .«
    »Nein ?« sagte ich. »Na schön«, fuhr ich fort«, warum fangen wir dann... ?«
    »Nein!« Sie legte meine Hand
fest auf ihr Bein und grub dann ihre Nägel fest in meinen Handrücken.
    »Na schön«, sagte ich, »aber
warum fangen... ?«
    Ihre Lippen trafen die meinen
mit dieser kühlen, beherrschten Leidenschaft — und die früher gehabte Vermutung
von der vulkanischen Explosion die unter ihrer kühlen Oberfläche lauerte,
erwies sich als die lautere Wahrheit.
    Schließlich nahm sie ihren Kopf
zur Seite und seufzte träumerisch: »Wie du schon sagtest, Süßer. Warum
eigentlich nicht?«
    Ich zog sie wieder an mich,
traf jedoch auf heftigen Widerstand, wobei sie mir ihre Ellbogen in die Brust
bohrte.
    »Hast du dir’s vielleicht schon
wieder anders überlegt ?« spottete ich.
    »Ich habe nun mal dieses
Unsicherheitsgefühl, erinnerst du dich ?« Sie deutete
gebieterisch auf die Schlafzimmertür.
    »Ach ja, richtig, das habe ich
ganz vergessen«, entschuldigte ich mich.
    Wieder auf den Beinen, legte
ich einen Arm um ihre Schultern und einen unter ihre Knie und trug sie durch
das Wohnzimmer der Sicherheit entgegen, nach der es sie so sehr verlangte.
    »Al«, sagte sie leise, nachdem
ich mit dem Fuß die Tür hinter mir geschlossen hatte, »was ist mit diesem
Kollegen von dir passiert, — du weißt schon — mit dem Kriminaler ?«
    »Welchem?«
    »George irgendwas Schawe — der mit der Schauspielerin, die Couches ebensowenig ausstehen kann wie ich ?« — »Ach der!« Ich ließ sie auf das Bett fallen. »Hast du jemals eine Aufführung
von My Fair Lady gesehen ?«
    »Du denn ?« fragte sie ergeben, während sie ihre Hände nach mir ausstreckte.
    Na ja, ich kann Ihnen jetzt
sagen, daß das die beste Aufführung wurde, die ich je erlebt habe. Eine kleine
Besetzung, aber sie trug das Stück ohne jede Schwierigkeit. Einfache Handlung
mit gewaltigem Höhepunkt — und einer Musik, die einfach überirdisch war. Sie
werden vielleicht Schwierigkeiten haben, Karten zu bekommen — aber versuchen
Sie es nur — es lohnt die Mühe.
     
     
     
    ENDE

WENN IHNEN
     
    dieser
Kriminalroman gefallen hat, dann möchten wir Sie besonders darauf aufmerksam
machen, daß von dem gleichen Autor noch elf andere Kriminalromane in der
Sammlung DIE MITTERNACHTSBUCHER erschienen sind: per Unheimliche (Nr.
17) Attentat auf Georgia (Nr. 30), Der Schuß im Nachtklub (Nr.
50), Wenn die Würfel fallen (Nr. 62), Das kostbare Opfer (Nr.
70). Die Zwillingsschwestern (Nr. 77). Das Komplott (Nr. 87), Die fetzte Party (Nr. 96). Die
Verführerin (Nr. 104), Verlorenes Spiel (Nr. 110), Gefahr für Al
Wheeler (Nr. 138).
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