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Die Teufelsrose

Die Teufelsrose

Titel: Die Teufelsrose
Autoren: Jack Higgins
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die Mittel rechtfertigt, Bri gadier. Ich glaube an moralische Imperative.« Sie war jetzt zornig. »Ich habe nicht die geringste Sympathie für Martin Brosnan und seine Anliegen, und was das betrifft, habe ich auch nichts für Devlin übrig, wie unwiderstehlich Sie und alle anderen seinen Charme auch finden mögen. Für mich ist ein Terrorist nichts weiter als ein Terrorist, und eben das sind die beiden.«
      »Ja, Ma'am«, sagte Ferguson.
      »Noch einmal: Sie haben Brosnan belogen, Sie haben ihn reingelegt, und dafür macht er nicht nur Sie verantwortlich, sondern auch mich. Würden Sie sagen, daß er sich dahinge hend ausdrückte, als er Sie vorgestern anrief?«
      »Ja, Prime Minister. Er sagte wörtlich: ›Dafür muß jemand zahlen. Unter diesen Umständen werde ich mich an die Dame persönlich halten.‹ Dann legte er auf.«
      Sie nickte gelassen, ohne das kleinste Anzeichen von Be sorgnis. »Glauben Sie, daß er mich töten will, Brigadier?« fragte sie.
      »Wer kann das wissen, Ma'am? Dieser Mann ist ein ziemlich komplexer Charakter.«
      »Den Eindruck habe ich auch.« Sie blätterte in den abgehef teten Dokumenten. »Rosen, besser Teufelsrosen. Was für eine Selbstüberschätzung.« Sie klappte die Akte abrupt zu und richtete sich kerzengerade auf. »Ich bilde mir gewöhnlich in wenigen Sekunden eine Meinung über einen Menschen, und ich irre mich nicht gern. Unter diesen Umständen lege ich meine Sicherheit in Ihre Hand, Brigadier. Was sagen Sie dazu?«
      »Eine sehr schwere Verantwortung, Prime Minister.«
      »Es ist angenehm, ernst genommen zu werden. Ich habe nicht die geringste Absicht, meinen Terminkalender zu ändern, dazu habe ich viel zuviel um die Ohren. Und noch etwas – ich habe keine Lust, Brosnans Gesicht neben meinem auf der ersten Seite des Daily Express zu sehen, mit melodramatischen Schlagzeilen wie ›Verrückter IRA-Killer jagt Premierministe rin‹. Gehen Sie also bitte diskret vor.«
      »Sicher, Ma'am.«
      Sie reichte ihm einen maschinegeschriebenen Bogen. »Das sind meine Termine für morgen. Unten liegen Sonderausweise für Sie und Ihren Assistenten bereit, damit Sie sich in Downing Street und im Unterhaus frei bewegen können.« Sie nahm ihren Füllhalter. »Fangen Sie ihn, Brigadier. Ich hätte gedacht, das sei nicht weiter schwer. Nun müssen Sie leider gehen. Ich habe noch zu arbeiten.«
      Sie drückte einen Knopf, und als er die Tür erreicht hatte, wurde sie von dem jungen Sekretär geöffnet, der ihn hinaufge bracht hatte.

    Ferguson ließ seinen Fahrer am Embankment halten und sagte zu Fox: »Gehen wir ein kleines Stück zu Fuß, Harry.«
      Sie schlenderten die Straße entlang, der Fahrer folgte im Schrittempo. Schließlich blieb Ferguson stehen, lehnte sich an eine Hausmauer und schaute über den Fluß.
      »Schlimm, Sir?«
      »Sie war nicht erfreut. Die letzte derartige Standpauke be
    kam ich von meinem Hausaufseher im Internat. Damals war ich zwölf.« Er zog seine Brieftasche, nahm eine Karte heraus und gab sie Fox.
      »Was ist das, Sir?«
      »Ein Sonderausweis, für Downing Street und das Unterhaus. Sie können damit jederzeit hinein. Sie hat mir die Verantwor tung für ihre persönliche Sicherheit übertragen, bis diese Sache ausgestanden ist.«
      »Ich verstehe.« Fox steckte den Ausweis sorgfältig weg. »Ich glaube nicht, daß ihre persönlichen Sicherheitsbeamten sich darüber freuen werden.«
      Ferguson nahm den Terminplan heraus, den sie ihm überlas sen hatte, und faltete ihn auseinander »Das steht morgen auf dem Programm. Lesen Sie bitte vor.«
      Er nahm einen Stumpen aus einem Lederetui und zündete ihn pedantisch an. Fox studierte das Blatt. »Großer Gott, Sir, Sie fängt morgens um halb sieben an und hört erst um ein Uhr nachts auf.«
      »Ich weiß. Lesen Sie nur das vor, was Ihnen wichtig er scheint.«
      »Morgens ein paar Stunden Kabinettssitzung. In Downing Street.« Fox runzelte die Stirn. »Und dann … ich würde sagen, das wäre eine Möglichkeit.«
      »Was ist es?«
      »Gedenkgottesdienst für Lord Mountbatten. Glauben Sie, er würde es dort riskieren?«
      »Ich weiß nicht«, sagte Ferguson. »Was kommt sonst noch?«
      »Wieder nach Downing Street. Um drei Uhr Unterhaus. Dann wieder Downing Street, eine Besprechung mit ein paar Ministern. Warten Sie … dann gibt sie ein Rundfunkinterview und empfängt den deutschen Botschafter, offenbar ein Ab schiedsbesuch.«
      »Sonst
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