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Die Terranauten TB 16 - Das Techno-Team

Die Terranauten TB 16 - Das Techno-Team

Titel: Die Terranauten TB 16 - Das Techno-Team
Autoren: Henry Robert
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einen zur anderen Sekunde!
    Der Terranautenführer entzog seine Egosphäre der Superloge, schwang sich von seinem Moospolster, auf dem er während der Aktion geruht hatte, und spähte durch die transparente Zellulose der Außenwand ins Freie.
    Durch das Gewirr von Ranken und Flechten auf den benachbarten Wohnhöhen rieselte weißgrauer Staub abwärts, zerrann in der allgegenwärtigen Flora der planetaren Varioökologie.
    Luther Straightwire trat bedächtig an Llewellyns Seite. »Wir haben es geschafft«, sagte der Lenker. Er lächelte.
    Auch die übrigen Lenker verließen die Superloge, erhoben sich von ihren Polstern. Eine gedämpfte Unterhaltung entstand, Worte der Erleichterung und Freude fielen.
    »Ich kann’s noch gar nicht glauben.« Claude Farrell zückte fahrig einen schwärzlichen Zigarillo, zündete ihn an.
    »Damit dürfte ausgeschlossen sein, daß weitere Lebenswächter-Generationen auftreten«, meinte Zalia. Ihre Augen leuchteten.
    Diese Annahme ist gerechtfertigt, stimmte Lenker Honnk telepathisch zu. Die Überreste der Kreaturen sind biologisch tot.
    Luther Straightwire nickte, schaute in die Runde. »Nun werden unsere Wege sich von neuem trennen. Aber wir werden uns wiedersehen.« Er sah Llewellyn an. »Die Ziele und Aufgaben der Terranauten und der Lenker-Gilde berühren sich in vielerlei Hinsicht, und wir werden auch in Zukunft so manches Stück Weg gemeinsam gehen.« Aus anderen Räumlichkeiten der Konventshöhe hörte man den lauten Jubel von Haydrathern. Wie die Bewohner aller anderen Welten, die von den Lebenswächtern heimgesucht worden waren, sahen auch sie sich nun endgültig von der Plage befreit. Das ursprünglich wohlgemeinte, doch um Jahrmillionen zu spät ins kosmische Spiel eingebrachte Erbe einer vergangenen Florazivilisation war erfolgreich zurückgewiesen worden. Straightwire strebte zum Ausgang. »Wir wollen uns von den Drei Präfekten verabschieden«, sagte er. »Andere Probleme drängen. Dies ist keine Epoche des Müßiggangs.«
    Draußen erfaßten die Winde des Planeten den Staub der Lebenswächter und verwehten ihn unwiederbringlich.
     
    Im Konferenzsaal des Palais Protop auf Molly Vier hatte Lux Jamaica als Sprecher der Widerstandsbewegung soeben, während er am Kopfende der stählernen Tafel auf einem stählernen Lehnstuhl stand, seine beiden ersten Beschlüsse bekanntgegeben, nämlich erstens neue Möbel anzuschaffen und zweitens ein provisorisches Kabinett zusammenzustellen – und dadurch bei den Anwesenden Gelächter und anhaltenden Beifall erzeugt –, da kam ein erregter Haufen Leute in den Saal gestürmt. Unruhe und Stimmengewirr breiteten sich aus. Unter den Rebellen und Vertretern diverser gesellschaftlicher Gruppierungen, die sich zu ersten Beratungen versammelt hatten, ergaben sich lebhafte Diskussionen, als alle gleichzeitig versuchten, den Grund der Aufregung zu ermitteln.
    Ein Tumult drohte.
    »Ruhe!« schrie Lux, hämmerte mit einer Faust auf die Stahlplatte der Konferenztafel. »Ruhe! Verdammt, was ist los?«
    Andere Teilnehmer der Sitzung brüllten ebenfalls nach Ruhe und erhöhten damit noch das Tohuwabohu. Es dauerte einen längeren Moment, bis man wieder einzelne Äußerungen verstehen konnte.
    Ein junger Mann bahnte sich einen Weg zur Konferenztafel, fuchtelte mit beiden Armen. »Die Lebenswächter«, rief er. »Die Lebenswächter …!«
    Chantel Maikowin und Hege Krotzer fuhren von ihren Plätzen hoch. Auch der Anamorphot – noch in Farijas Gestalt – wandte sich hastig dem Ankömmling zu.
    »Was ist mit ihnen?« Besorgt beugte sich Lux vor. »Bauen Sie jetzt Nester, oder was?«
    »Sie sind zu Staub geworden! Die Bevölkerung ist vor Begeisterung außer sich. Nichts als Staub ist von ihnen übriggeblieben!«
    Lux stand der Mund offen. Auch alle anderen Menschen im Saal waren zunächst aus Verwunderung sprachlos.
    »Zu Staub?« wiederholte Farija verblüfft. »Wie mag denn das gekommen sein?«
    »Offenbar haben Luther Straightwire und die anderen Lenker Erfolg gehabt«, sagte Hege Krotzer. Seine hakennasige Miene und sein Tonfall brachten Befriedigung zum Ausdruck.
    »Na, Llewellyn war auch dabei«, bemerkte Chantal Maikowin.
    »Und einige der anderen Lenker sind ehemalige Terranauten. Das sollte man nicht übersehen.«
    »Also gut.« Hege Krotzer grinste. »Die Terranauten und Lenker haben Erfolg gehabt.«
    »Wenn die Lebenswächter zu Staub zerfallen sind, dann sind wir sie doch wohl endgültig los, oder?« fragte der Anamorphot.
    Der Neue Lenker
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