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Die Terranauten TB 03 - Planetenmuster

Die Terranauten TB 03 - Planetenmuster

Titel: Die Terranauten TB 03 - Planetenmuster
Autoren: Robert Quint
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keinen Mond, keine grauen Menschen …
    Sie atmete in tiefen Zügen die Luft ein. Die Luft war trocken. Es regnete nicht.
    Weil der Mond fehlte, hatte David ihr erklärt, setzte der Klimawechsel später ein. Noch drei, vier Tage, dann würden auch hier die Wolken am Himmel heraufziehen und Regen und Grasschrecken bringen.
    An den Bergen klebten die Weber und spönnen betriebsam ihre Netze.
    Grün stand die Sonne am Firmament.
    Sayrin sah nach oben. Das flimmernde Oval – das Tor zwischen den beiden Calharis – war verschwunden. David hatte es ausgeknipst.
    Mit seinem Kristall.
    David …
    Sayrin drehte den Kopf und sah zu dem blonden Mann hinüber, der mit dem anderen Mann namens Claude Farrell sprach.
    Das andere Ich … Es war fort.
    In jenen endlosen Momenten, in denen sie das Tor passiert hatten, waren die beiden terGordens verschmolzen. Sie waren nun eins, in Gestalt und Geist, und Sayrin fröstelte noch immer, wenn sie daran dachte.
    Das Tor aber war geschlossen.
    Für immer, wie ihr David versichert hatte.
    Die grauen Menschen bildeten keine Gefahr für die Bewohner der Täler.
    Sayrin zupfte nachdenklich an dem Netz, das nun immer heftiger an ihr zerrte. Es war nun dick und leicht und wollte dem Himmel entgegenstreben.
    »Es tut mir leid, Claude«, hörte sie Davids Stimme, »daß wir uns schon jetzt wieder trennen müssen. Doch meine Zeit ist knapp. Im grauen Universum habe ich mich länger als geplant aufgehalten. Ich muß weiter. Der Konnex-Kristall leitet mich.«
    Farrell senkte den Kopf.
    »Ich verstehe«, nickte er. »Ich bedaure es, aber ich verstehe dich. Der Weiße Stern …«
    »Der Weiße Stern«, bestätigte terGorden ernst. »Ich habe erst drei meiner parallelen Brüder in mir aufgenommen. Fünf andere warten noch. In alternativen Wirklichkeiten, und ich weiß, daß sie wie mein Ich aus dem grauen Universum in Gefahr schweben.
    Ich muß den Weißen Stern erschaffen, um die Anti-Kaiserkraft-Waffe zu aktivieren.
    Erst wenn alle acht Brüder in mir sind, wird mir das möglich sein. Neun Kosmische Spektren sind dazu nötig. Fünf fehlen noch.«
    David terGorden legte Farrell eine Hand auf die Schulter.
    »Später werde ich dir und den anderen Freunden erzählen, was ich gesehen und was ich erlebt habe. Vieles wird euch fremd und seltsam und vielleicht sogar unglaublich erscheinen.
    Später. Nicht jetzt. Erst muß die Aufgabe erfüllt werden.
    Grüß die Freunde, Claude. Grüße Llewellyn, Asen-Ger, Narda und Nayala und all die anderen von mir.
    Ich habe sie nicht vergessen.
    Sage ihnen, daß ich zurückkehren werde.«
    Claude Farrell nickte. Er umarmte David kurz und trat dann einen Schritt zurück, schloß die Augen, und Sayrin hörte seinen stimmlosen Ruf.
    Es dauerte nicht lange, dann erschien etwas Dunkles, Schlankes am Himmel. Es sah aus wie ein Tier, aber es war kein Tier.
    Ein Raumschiff, dachte Sayrin. Organsegler, ja, so hat Claude dieses Raumschiff genannt. Und es ist nur klein; ein viel, viel größeres wartet oben im Raum, wo es kalt und dunkel ist und wo es keine Luft gibt …
    »Lebwohl, Sayrin«, sagte Farrell.
    Sayrin winkte.
    Der Treiber zögerte noch einen Moment, sah kurz mit einem undefinierbaren Gesichtsausdruck zu terGorden hinüber und näherte sich dann dem seltsamen Raumschiff, dem Rochen mit der borkigen Haut.
    Die Haut teilte sich.
    Eine Öffnung entstand.
    Farrell verschwand in dem klaffenden Spalt, der sich sofort wieder schloß.
    Der Rochen erzitterte, löste sich vom Boden und schwang sich elegant in die Lüfte. Bald war er nur noch ein Punkt gegen das Türkisgrün des Firmamentes.
    Lebwohl, David. Lebwohl, Sayrin!
    Der Punkt verschwand, und der telepathische Abschiedsgruß brach ab.
    Claude Farrell hatte Calhari verlassen.
    Sayrin und David terGorden standen sich schweigend gegenüber.
    »Es ist traurig, daß du fort mußt«, murmelte Sayrin. »Aber ich fühle, wie wichtig dies für dich ist. Ich mag dich, David. Ich mag dich sehr. Vergiß mich nicht.«
    TerGorden lächelte und schüttelte den Kopf.
    »Ich werde noch oft an Calhari denken«, sagte er leise. »An die Berge, die Weber, die Ebene – und an dich. Ich mag dich auch.«
    Sayrin küßte ihn. »Viel Glück«, stieß sie hervor. Ihre Kehle war wie zugeschnürt, und sie ballte die Fäuste. Aber sie wußte, daß er gehen mußte.
    Dies war ihre Welt, aber nicht seine. Sie brauchte das grüne und das violette Licht der Doppelsonne und er das Licht von tausend mal tausend Sternen.
    Ein heller Schimmer entstand in
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