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Die Terranauten 095 - Treffpunkt Sternenstadt

Die Terranauten 095 - Treffpunkt Sternenstadt

Titel: Die Terranauten 095 - Treffpunkt Sternenstadt
Autoren: Andreas Weiler
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Sie schritten durch die Flammen hindurch, als seien sie überhaupt nicht vorhanden.
    »Das war vorauszusehen«, kommentierte Scanner Cloud nur. Morgenstern und er hatten die Schlichter jetzt fast erreicht. Und die Schlichter blieben plötzlich stehen.
    Er … versucht … Der Rest war so undeutlich, daß Farrell kein Wort mehr verstand. Er warf Silent Chorp einen kurzen Blick zu. Der zerbrechliche, mädchenhaft zarte Körper vibrierte.
    »Seht nur!« rief Ana Madashi.
    Die Grünen Partner der beiden Fastlenker raschelten, und die einzelnen Facettenblätter begannen zu verwelken.
    »Kommt zurück!« schrie Farrell. Unschlüssig hielt er die Waffe in der Rechten. Er konnte nicht mehr feuern, ohne Cloud und Morgenstern damit zu gefährden. Und außerdem hätte er damit ohnehin nichts ausrichten können.
    Die fragilen Körper der Schlichter wiegten sich hin und her, als habe ein imaginärer Wind sie erfaßt. Und die bereits verwelkten Blätter der Grünen Partner verwandelten sich zurück. Farrell versuchte eine psionische Analyse, doch das, was sich einige Meter hinter ihnen abspielte, war so komplex und absolut fremdartig, daß er es nicht einmal annähernd begriff.
    Unsicher traten die Schlichter zurück. Cloud und Morgenstern blieben ruhig stehen. Blutbahnen in den Transparentkörpern pulsierten heftiger, und in den Augen der Fragilen schienen Elmsfeuer aufzuglühen. Zwei von ihnen sanken zu Boden. Der dritte taumelte einige Meter zurück, prallte gegen die Wand und sank daran herab. Einige Sekunden später wandten sich Cloud und Morgenstern wieder Farrell und den Kameraden zu.
    »Sie sind tot«, sagte Scanner Cloud ruhig. »Geschöpfe, die Äonen überdauert haben, sind eben gestorben.«
    »Wie …«, begann Jana müde.
    »Es gab nur eine Möglichkeit, ihren Willen zum Töten zu eliminieren - Liebe.«
    Farrell nickte langsam. Cloud hatte seine Fähigkeiten als Psyter eingesetzt, verstärkt von den Kräften des Grünen Partners.
    »Wir müssen uns beeilen«, fügte Morgenstern hinzu. »Diese drei waren nicht die einzigen. Es gibt noch mehr Schlichter. Vielleicht können wir mit Hilfe des Kristalls weitere Angriffe dieser Art abwehren.«
    »Warum habt ihr nicht sofort eingegriffen?« fragte Tse Irlowna leise. Ihre Worte klangen ruhig. Die Wut darin war dennoch nicht zu überhören. »Dann wäre Angila vielleicht noch am Leben.«
    »Angilas Tod«, sagte Cloud, »hat uns allen das Leben gerettet. Denn er bot uns die Möglichkeit zur Analyse.«
    Farrell schüttelte den Kopf und wandte sich ab. Cloud und Morgenstern waren keine Menschen mehr. Sie wirkten … gefühllos. Aber sie hatten ihnen auch das Leben gerettet.
    Sie brachen auf und folgten der Flüsterstimme des Konnexkristalls.
     
    *
     
    Wir haben das Problem erkannt.
    Wir wissen, daß die Katastrophe kommen wird, wenn wir nichts dagegen unternehmen. Unsere ganzen Hoffnungen verbinden sich mit euch, Brüder und Schwestern. Lernt. Und bringt viel Wissen zurück zu unseren Horten, auf daß wir erkennen, wie wir die kommende Katastrophe verhindern oder die Folgen des ökologischen Zusammenbruchs mildem und überwinden können.
    Lernt, die ihr auszieht, um viele andere Dinge zu sehen.
    Kommt als Wissensweise zurück.
    Wir werden euch einen ehrenvollen Empfang bereiten.
    Aber denkt immer daran, welche Verantwortung auf euch lastet. Vergegenwärtigt euch die Lage in den Horten. Erinnert euch immer an Mharan. Vergeßt eure Drittväter nicht, denn sie denken immer an euch, wo ihr auch seid …
    (Abschiedsworte der Drittväter von Mharan)
     
    *
     
    Der Ausbruch erfolgte abrupt und kündigte sich nicht durch Schmerzen im Denken an.
    Delian-amh-Kri an Trinanys’ Seite stöhnte auf und sank zu Boden. Der Wissensverwalter, der sie geführt hatte, kreischte auf und stürmte davon. Andere Körper wälzten sich am Boden: andere Lernende und Fremdbesucher, die wie sie auf dem Weg zu den im Außenbereich des Archivs gelegenen Lande- und Startkammern waren.
    Trinanys-amh-Xar schloß seine Optikerfasser, um nicht länger diese schrecklichen Bilder betrachten zu müssen. Der Gang löste sich auf, das Archiv löste sich auf. Alles veränderte sich. Und die Schmerzen, die sich mit den umherwirbelnden Gedanken verwoben, waren schrecklich und grausam.
    »Trinanys …«
    Er öffnete aus einem Reflex die Optikerfasser.
    Delian-amh-Kri befand sich in der vollen Erotikphase. Ihr Teilungsschatten hatte sich von ihrem Körper abgesondert. Noch schwebte er als diffuse Wolke neben ihr, aber er
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