Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 090 - Das Schiff des Friedens

Die Terranauten 090 - Das Schiff des Friedens

Titel: Die Terranauten 090 - Das Schiff des Friedens
Autoren: Andreas Weiler
Vom Netzwerk:
Gedanken an eine gemeinsame Expedition zu den Entitäten nahe, um zu zeigen, daß wir guten Willens sind, um andererseits aber auch deutlich zu machen, daß die KK-Raumfahrt in absehbarer Zeit nicht völlig eingestellt werden kann.«
    Llewellyn registrierte eine kurze Gedankenkommunikation zwischen Cloud und Morgenstern. Die Signale und Symbole waren selbst ihm, einem Supertreiber, unverständlich. Er runzelte die Stirn hinter seinen goldenen Riemen.
    »Ein Vorschlag«, sagte Cloud langsam, »der große Beachtung verdient.« Er beugte sich vor. »Dies ist keine weitere Warnung, die man ignorieren kann. Wird nicht adäquat darauf reagiert, wird die Menschheit ausgelöscht. Vollständig und unbarmherzig.«
    Raunende Stimmen sickerten durch die Halle. Offenbar begannen viele der Treiberräte erst jetzt zu begreifen, wie ernst die Lage tatsächlich war.
    »Ihre Informationen«, sagte Frost, »passen in das allgemeine Bild.« Er wandte sich Asen-Ger und Llewellyn zu. »Ich hoffe, Sie glauben mir nun, wenn Sie mir vielleicht auch nicht vertrauen. Die von uns vorgeschlagene Expedition ist von existentieller Bedeutung. Und wir dürfen nicht lange zögern …«
    Der Riemenmann nickte langsam.
    »Ich unterstütze den Vorschlag.« Stille. Verwirrte Blicke hier und dort. Und Llewellyn fügte hinzu: »Unter zwei Bedingungen. Erstens: Die neue Erde stimmt einem ausdrücklichen Gewaltverzicht zu, was die Politik gegenüber den abgefallenen Kolonialwelten betrifft. Zweitens: Die Repressionen gegen die im Untergrund agierende F.F.D.E. werden sofort beendet, die verhafteten Führer der verschiedenen Widerstandsgruppen freigelassen.« Frost schluckte.
    »Nur unter diesen Bedingungen«, sagte Llewellyn glatt, »sind die Terranauten bereit, ausreichend Misteln für die Expedition und eine ebenfalls ausreichende Zahl von Treibern zur Verfügung zu stellen.«
    Frost überlegte kurz.
    »Gut«, sagte er dann. »Ich bin befugt, die Verhandlungen zu führen und abzuschließen. Ich akzeptiere die von Ihnen genannten Bedingungen. Die Erde und mit ihr das gesamte Sternenreich befinden sich in einer Situation, in der Differenzen keine Rolle mehr spielen.« Er holte tief Luft und ließ sich seinen Triumph nicht anmerken. Die Mentalblockade der Supertreiber wirkte nachhaltig. Niemand würde seine wahren Absichten entdecken können. »Auf der Erde wird bereits ein Treiberschiff für den zu erwartenden langen Flug vorbereitet. Ich schlage vor, wir starten so schnell wie möglich.«
    »Aber nicht mit Ihrem KK-Kurier«, stellte Claude Farrell fest. In seinem Gesicht war noch immer Skepsis zu lesen. Wie in den Zügen vieler Treiberräte. In der letzten Zeit waren mit der neuen Erde zu viele schlechte Erfahrungen gemacht worden …
    »Wir nehmen eins von unseren Kurierbooten.«
    Wieder nickte Frost. »Gut. Ich bin auch damit einverstanden.«
    Abstimmung. Der Treiberrat Saryms stimmte dem Vorhaben zu. Mit großer Mehrheit. Wenn auch viele der Abgeordneten ihrem Zweifel Luft machten.
    Frost lächelte still in sich hinein.
    Er hatte seine Aufgabe erfüllt.
     
    *
     
    Das Treiberschiff war in der Ziolkowskiwerft umgerüstet worden. Von außen machte es einen alten, etwas heruntergekommenen Eindruck. Es war achthundert Meter lang, und der größte Durchmesser betrug zweihundertdreißig Meter: der Durchmesser der Zentralkugel. Die am Dorn angeflanschten Behälter enthielten diverse Ausrüstungsgegenstände und umfangreiche Vorräte: Niemand wußte, wie lange die Reise dauern mochte. Viele Wochen wahrscheinlich; vielleicht Monate oder gar noch länger. Niemand wußte, in welche galaktischen Regionen die Reise führte.
    »An Bord«, sagte Lordoberst Valdec zurückhaltend, »befindet sich alles, was Sie möglicherweise brauchen können.«
    Llewellyn sah den hochgewachsenen, schlanken Mann von der Seite an. Valdec. Es war mehr als seltsam, hier neben diesem Mann zu stehen und sich mit ihm zu unterhalten. Es war eine völlig neue Situation, in der sich der Riemenmann alles andere als wohl fühlte.
    Wir haben keinen Grund zum Mißtrauen, übermittelte ihm Jana aus dem Innern der JAMES COOK, wie das Expeditionsschiff genannt worden war. Alle unsere Untersuchungen und Sondierungen erbrachten ein negatives Ergebnis.
    Du hast recht. Und dennoch … Das Mißtrauen blieb. Es löste sich nicht auf. Es war eine Sache der Intuition, nicht des Verstandes.
    »Die Vorräte«, fuhr Valdec fort, »reichen Jahre. Sie sind in dieser Hinsicht also abgesichert.«
    Mißtrauisch
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher