Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 081 - Treiber-Piraten

Die Terranauten 081 - Treiber-Piraten

Titel: Die Terranauten 081 - Treiber-Piraten
Autoren: Michael Roberts
Vom Netzwerk:
»Ich wünsche mir nichts anderes!«
    Der Erste Offizier nickte freundlich. »Aber natürlich, das verstehe ich nur zu gut. Nach allem, was ihr durchgemacht habt … Wir bringen euch auf dem schnellsten Weg in euer Dorf. Steigt ein!«
    Wir kletterten die kurze Steigleiter hoch, die in den Bauch der Kugel führte.
     
    *
     
    »Es besteht kein Zweifel«, sagte Ain Lavalle, »die beiden verfügen über ein beachtliches PSI-Potential. Bist du auch dieser Meinung, Siri?«
    »Durchaus«, nickte ihr Logenbruder. »Wenn sie etwas geschult werden, könnte man zwei sehr gute Treiber aus ihnen machen.«
    »Wir haben wohl kaum Zeit, lange Schulungen durchzuführen, oder?« Jeng-Jeng machte ein mürrisches Gesicht.
    »Nein, das wohl kaum«, sagte Siri Lankard. »Außerdem bezweifle ich, daß unsere beiden jungen Freunde überhaupt Treiber werden wollen. Sie möchten in ihr Dorf zurück, sonst gar nichts.«
    »Was die beiden wollen, interessiert mich einen Dreck«, stellte der Erste Offizier klar. »Es geht lediglich darum, ob sie für uns nützlich sind oder nicht.«
    Leicht betreten blickte ihn Siri Lankard an. »Sie würden die beiden auch gegen ihren Willen mit zur STORTIS nehmen?«
    »Natürlich! Oder was dachten Sie, Lankard? Langsam sollten wir alle begriffen haben, daß für Gefühlsduseleien in unserer Situation kein Platz ist.«
    Keiner sagte etwas dagegen. Auch Siri Lankard erhob keine weiteren Einwände mehr.
    »Noch einmal«, fuhr der Erste Offizier fort. »Können wir die beiden wirklich gebrauchen? Auch ohne Schulungen, meine ich, Lavalle?«
    Die Treiberin nickte. »Ich würde sagen, ja.«
    »Lankard?«
    Siri Lankard zog die Mundwinkel nach unten. »Warum fragen Sie mich? Fragen Sie doch den Logenmeister!«
    Laacon Merlander, der sich bisher zurückgehalten hatte, räusperte sich jetzt.
    »Zweifellos können wir jeden PSI-Begabten in eine Loge integrieren«, sagte er. »Selbst einen, der noch nie als Treiber gearbeitet hat und sich seiner Kräfte vielleicht noch nicht einmal richtig bewußt ist. Seine PSI-Kräfte lassen sich durch Drogen freisetzen und können in jedem Fall das Gesamtpotential der Loge verstärken, wenn sie richtig gelenkt werden.«
    »Das gilt auch für Nicht-Telepathen wie die beiden jungen Barbaren?«
    »Treiberkräfte sind nicht spezialisiert«, erklärte Merlander. »Es spielt bei einer Transition nach Weltraum II überhaupt keine Rolle, ob sich die Loge nun aus lauter Telepathen oder Telekinetikern zusammensetzt. Nur das PSI-Potential als solches zählt.«
    »Dann könnten Thor und Jelina Haapala also durchaus vollwertig ersetzen, richtig?«
    Merlander warf einen schnellen Blick zu Kirju Haapala hinüber. Die erratische Verhaltensweise des kranken Treibers, die dieser besonders in den letzten Wochen an den Tag gelegt hatte, ließen eine gewisse Vorsicht angeraten sein.
    Haapala fing seinen Blick auf. Er verzog den Mund zu einem schiefen Lächeln. »Sag es ruhig, Logenmeister – die beiden sind besser als ich. Keine Angst, ich bin nicht beleidigt. Und ich kriege auch keinen Tobsuchtsanfall, falls du das befürchten solltest. Mir ist es sogar ganz recht, wenn ich in der Loge gegenwärtig nicht mitarbeiten muß. Wenn wir auf Parisienne sind, lasse ich mich behandeln, und dann sehen wir weiter.«
    »Vernünftige Worte, Haapala«, sagte der. Erste Offizier lobend, »sehr vernünftige Worte. Dann erübrigt sich also wohl auch die Suche nach einem Medico-Center auf diesem Drecksplaneten hier, nicht wahr?«
    Laacon Merlander nickte. »Wenn wir die beiden jungen Einheimischen tatsächlich mitnehmen, ja!«
    »Wir nehmen Sie mit«, erwiderte Jeng-Jeng. »Ob sie nun wollen oder nicht!«
    Er begann mit den erforderlichen Startvorbereitungen.
     
    *
     
    Es war schon ein eigenartiges Gefühl, als sich das Kugelschiff plötzlich in die Lüfte erhob. Einen Augenblick lang hatte ich das Gefühl, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Ich glaubte zu schweben wie ein Vogel. Aber dieser Eindruck hielt nur ganz kurz an, danach war wieder alles ganz normal. Wenn ich es nicht gewußt hätte, wäre ich niemals auf den Gedanken gekommen, daß wir jetzt mit rasender Geschwindigkeit durch den Himmel flogen.
    Leider konnte ich nicht sehen, welchen Anblick Lagund aus der Höhe bot. Der Erste Offizier hatte Jelina und mir einen Raum zugewiesen, der fensterlos war. Das war schade, aber nicht zu ändern. Zu gerne hätte ich mir unser Clandorf einmal von oben betrachtet.
    Immerhin hatte der kleine Raum mit den gerundeten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher