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Die Terranauten 080 - Der Himmelsberg

Die Terranauten 080 - Der Himmelsberg

Titel: Die Terranauten 080 - Der Himmelsberg
Autoren: Michael Roberts
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ohne Bewußtsein bleiben. So lange hielt die Wirkung der Lähmstrahlen an.
    »Zeus hat recht«, schaltete sich Oona Karf in den Dialog ein. »Ohne Kirju sind wir nur zu viert. So geschwächt schaffen wir es nicht, das Schiff durch Weltraum II zu navigieren.«
    »Ganz abgesehen davon, daß wir längst die Orientierung verloren haben«, fügte Ain Lavalle hinzu.
    Was für ein erbärmlicher Haufen! dachte Laacon Merlander wieder.
    Er hatte versäumt, einen Gedankenschirm zu errichten. Zwar war es unter den Mitgliedern einer Loge verpönt, sich gegenseitig in den Kopf zu gucken. Aber wie so oft hielt sich Oona Karf nicht daran. Sie hatte ganz genau mitbekommen, was er dachte.
    Maliziös lächelte sie ihn an.
    »Das Kompliment kann ich nur zurückgeben«, sagte sie mit einem mokanten Augenaufschlag. »Auch ich habe nie mit einem so erbärmlichen Logenmeister zusammengearbeitet!«
    Siri Lankard machte eine ärgerliche Handbewegung.
    »Hört auf mit euren persönlichen Streitereien! Dazu ist jetzt wirklich keine Zeit. Beide Seiten haben recht. Ich glaube auch nicht, daß es uns jetzt gelingt, das Schiff wieder so unter Kontrolle zu bekommen, um unseren Flug durch Weltraum II fortsetzen zu können. Andererseits dürfen wir die Dinge aber nicht einfach treiben lassen. Wenn wir nicht schnellstens von hier verschwinden, sind wir mit Sicherheit verloren. Also gibt es nur eine Möglichkeit!«
    »Und welche?« fragte Zeus. »Warum streitet ihr immer so? Ich bekomme dann Angst.«
    »Wir müssen versuchen, uns wenigstens so weit zu konzentrieren, daß wir die sofortige Rückkehr ins Normaluniversum schaffen.«
    »Ja«, nickte Laacon Merlander, »das dürfte unsere einzige Chance sein.« Der vorausberechnete Kontratransitpunkt lag zwar noch einige Lichtjahre entfernt, aber es war ohnehin mehr als fraglich, ob ihn die STORTIS selbst in der Theorie noch erreichen konnte. Die Zeit, die das Schiff jetzt schon führungslos durch Weltraum II jagte, war bereits viel zu lang. Es konnte kein Zweifel bestehen, daß die Kursabweichung sehr groß war. Schließlich flog das Schiff mit vielfacher Lichtgeschwindigkeit.
    Zeus stellte einen bedenklichen Gesichtsausdruck zur Schau. »Zu viert? Es wird nicht gehen. Wir vergeuden nur unsere Kräfte.«
    Wütend funkelte ihn Siri Lankard an. »Was willst du? Darauf warten, daß der Banshee zurückkommt? Oder daß sonst irgend etwas Schreckliches passiert?«
    »Nein, natürlich nicht. Ich meine ja nur …«
    »Nehmt eure Plätze ein!« sagte Laacon Merlander bestimmt.
    Achselzuckend kam Zeus der Aufforderung nach. Und die anderen folgten seinem Beispiel.
    Mit aller Macht konzentrierte sich die Loge auf die Mistelblüte.
     
    *
     
    Der Clanvater hatte ein hartes Urteil über mich gesprochen, das auch sofort vollstreckt wurde.
    Drei Tage und drei Nächte Strafhaus!
    Ich war empört. Nur mich hatte man eingelocht. Dirk und Moss hingegen war nicht passiert. Die beiden konnten sich nach wie vor ihrer Freiheit erfreuen.
    In Ordnung. Gegen Dirk hatte ich nichts. Ihm neidete ich nicht, daß er mit einem Rüffel davongekommen war. Aber Moss! Daß Curd und auch Ulgor ihm seine Lügengeschichte geglaubt und von jeder Bestrafung abgesehen hatten, war in meinen Augen eine schreiende Ungerechtigkeit. Alles in mir bäumte sich dagegen auf.
    Moss!
    Unwillkürlich knirschte ich mit den Zähnen, wenn ich nur an den hinterlistigen, feisten Clanbruder dachte. Wenn ich wieder aus dem Strafhaus herauskam … Moss war gut beraten, wenn er sich jetzt schon auf den Weg machte, um beim Althar-Clan Unterschlupf zu suchen. Aber auch dort würde ich ihn finden!
    Zunächst aber saß ich erst einmal auf Nummer Sicher. Drei Tage und drei Nächte, das waren mehr als hundertundfünfzig Stunden. Eine verdammt lange Zeit, wenn man sie in einem engen Gemäuer absitzen mußte, in dem es außer einer Pritsche, einer Ingxi-Decke, einer Schüssel Wasser und dem Notdurfttopf nichts gab. Abgesehen von den tausend Messerrohlingen, die ich während meiner Strafe scharfschleifen mußte, verstand sich.
    Um mein Arbeitspensum zu bewältigen, mußte ich mich ganz schön anstrengen. Wenn ich es nämlich nicht schaffte, wurde mein Strafhausaufenthalt um weitere drei Tage und Nächte verlängert. Trotzdem machte ich im Moment noch keine Anstalten, den Handschleifer in Gang zu setzen. Ich war viel zu wütend, um konzentriert arbeiten zu können. Statt dessen lag ich auf der Pritsche und starrte böse an die niedrige, unverputzte Decke.
    Und als ich da so
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