Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 078 - Durchbruch nach Shondyke

Die Terranauten 078 - Durchbruch nach Shondyke

Titel: Die Terranauten 078 - Durchbruch nach Shondyke
Autoren: Robert Quint
Vom Netzwerk:
den Raum.
    Erschöpft, verwirrt, glücklich und traurig blieb Margit Aacht liegen.
    »Du bist nun keine Graue mehr, Schwester«, erklang Mi Lais Stimme. »Ebensowenig wie wir. Für dich gibt es keinen Platz mehr bei den Garden. Auch nicht für uns. Deshalb wird Shondyke niemals wieder der Großen Grauen zur Verfügung stehen.
    Wir haben andere Aufgaben.
    Wichtigere Aufgaben, als für den Erhalt einer unmoralischen Militärmaschine zu sorgen.
    Ich werde dir von diesen Aufgaben erzählen, Schwester, und dann werde ich dich um deine Entscheidung bitten.
    Ob du später nach Lunaport zurückkehren oder auf Shondyke bleiben und uns helfen willst, liegt allein bei dir.«
    Mi Lai schwieg für einen Moment.
    Doch bevor sie mit ihrem Bericht von den Weltenbäumen und Hütern, von Scanner Cloud und Morgenstern und dem Lenker Straightwire begann, wußte Margit Aacht, wie ihre Entscheidung ausfallen würde.
    »Ich höre, Schwester«, flüsterte sie.
     
    *
     
    Urdbrunnen
    September 2503
    »Das also ist inzwischen auf Shondyke geschehen«, beendete Scanner Cloud seine Erzählung. Er sah David terGorden forschend an. »Die ökologische Umformung der Feuerschalenwelt ist in vollem Gange. Ebenso die Reparatur der Weltraumstraßen. Aber wenn ich Straightwires Andeutungen genau bedenke, dann scheint mir dies nur der Anfang zu sein.
    Und mit Sicherheit spielen Sie in Straightwires und Yggdrasils Plänen eine bedeutende Rolle.«
    David schnitt eine Grimasse. »Aber welche? Noch immer ist alles so dunkel, unverständlich … Wie, sagten Sie, hat mich Straightwire bezeichnet?«
    Der Psyter lächelte. »Als Träger des Monochords.«
    »Seltsam. Yggdrasil teilte meiner Mutter etwas Ähnliches mit. Aber alle Treiber tragen das Monochord.« David zuckte die Schultern.
    Sternenlicht beschien matt die beiden Männer.
    Morgenstern verzehrte den letzten Rest des Proteinriegels, der einen Geschmack nach Truthahn und Reis in seinem Mund hinterließ, und setzte sich bequemer hin.
    Nur mit halbem Ohr hörte er dem Gespräch der beiden Männer zu.
    Urdbrunnen.
    Das also war Urdbrunnen, der Knotenpunkt der Weltraumstraßen.
    »Verrückt«, brummte Morgenstern. »Völlig verrückt.«
    Dann brauchst du dich ja nicht umzustellen, spottete sein Grüner Partner.
    Morgenstern saß auf der breiten Plattform eines Turmes, der über und über von golden funkelnden Blüten bedeckt war. Jede Blüte maß dreißig oder vierzig Meter im Durchmesser, und sie erstreckten sich, soweit das Auge reichte, in die schwindelerregende Tiefe.
    Der Turm, so hatten sie kurz nach ihrer Rematerialisierung gemessen, besaß eine Höhe von rund zwölftausend Kilometern und einen Durchmesser von etwa neunhundert Metern. Zur Spitze hin verjüngte er sich und bildete eine flache Plattform von der ungefähren Größe eines halben Fußballfeldes.
    Der Turm schwebte im Weltraum.
    Schwärze, Vakuum umgaben ihn. Und das stete Leuchten von ungezählten Sternen und Nebelhaufen.
    Sah man nach unten, dann blickte man schräg auf die ungeheure Spirale der Milchstraße. Reglos schwebte die Galaxis im Raum, und ihr Glanz war hell genug, daß man sogar lesen konnte.
    Doch wer greift unter diesen Umständen schon zu einem Buch? dachte Morgenstern.
    Er trat an den geländerlosen Rand der Plattform, die blaugrün war von einem weichen, knisternden Rasenteppich, und musterte die Milchstraße.
    Da er sie ganz überblicken konnte, schätzte er ihre Entfernung auf mindestens zehntausend Lichtjahre.
    Einige von den Lichtpunkten in der Finsternis, durchfuhr es ihn, mußten Außenseiter-Sonnen sein wie Moloch, die hinaustrieben in den Raum zwischen den Galaxien.
    Von der Plattform aus gab es keinen Eingang in den Turm. Und nichts deutete auf den Zweck hin, dem er diente. Nur diese Blüten … Sie besaßen Ähnlichkeit mit jenen Objekten, auf die ein Terranauten-Kommando unter Llewellyn und Hadersen Wells im Wrack-System gestoßen war.
    Sie saugen Energie auf, vermutete Morgenstern. Ernähren sich vom Photonenwind oder sogar von den entropiebeschleunigenden Kräften des Weltraum II.
    Wieder verwünschte er Luther Straightwire.
    Der Lenker hatte ihnen bisher nur das Nötigste über die Grundlagen der RZS verraten. Das, was sie wissen mußten, um ihre Aufgabe erfüllen zu können. Und sämtlichen Fragen nach dem Aufbau der Pflanzenzivilisation oder dem Alten Wald wich er beharrlich aus.
    Morgenstern rümpfte die Nase und drehte sich herum, betrachtete Cloud und terGorden, die noch immer in ihr intensives
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher