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Die Terranauten 073 - Die Maschinen von Ultima Thule

Die Terranauten 073 - Die Maschinen von Ultima Thule

Titel: Die Terranauten 073 - Die Maschinen von Ultima Thule
Autoren: Erno Fischer
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»Ich habe überlebt, weil Yggdrasil es so wollte. Doch ich bin verurteilt, niemals Yggdrasil begreifen zu können, obwohl ich der Großen Mutter gehorche und in ihrem Sinne handele. Doch ich gehorche nicht, weil sie mich zwingt, sondern aus eigenem Antrieb.
    Es ist mein Schicksal!«
    Er stand vollends auf und sah sich in den Trümmern seines Spezialgleiters um. Das Ding würde nie mehr flugfähig sein. Dessen war er sich gewiß.
    »Ich werde aus den Überresten des Gleiters ein Haus bauen, einen Metall-Iglu, und den Berg, an dem ich beinahe den Tod gefunden hätte, nenne ich Majors Berg! Ich werde hier leben, bis ich weiß, was Yggdrasil will. So soll es sein, und so ist es!«
    Es klang wie ein feierlicher Schwur, und das war es auch!
     
    *
     
    Gegenwart
    Sie traten sich in ihren unförmigen Schutzanzügen entgegen wie Monster aus verschiedenen Welten: Hauptmann Gerna und Noman Carsen auf der einen und David terGorden auf der anderen Seite. In der Begleitung des Erben der Macht befanden sich die ehemalige Queen Mandorla, Narda, die Drachenhexe Nayala und Asen-Ger. Doch er ließ sie im Gleiter zurück, nachdem er eine fruchtlose Debatte mit ihnen geführt hatte. Vor allem Narda war dagegen, sich mit Gerna zu treffen. Sie hielt es für eine Falle.
    Doch diesmal hörte David auf seine eigene innere Stimme und auch auf den Rat von Nayala, die ihre hellseherischen Fähigkeiten oft genug unter Beweis gestellt hatte.
    Er war hier und betrachtete die beiden Männer in ihren Schutzanzügen.
    »Nun?« eröffnete er das Gespräch. Per Funk wurde seine Stimme zu den beiden und auch in den wartenden Gleiter hinter ihm übertragen.
    Gerna zuckte die Achseln. »Wir sollten dich treffen, David terGorden. Der Rest liegt bei dir. Mehr kann ich nicht dazu sagen.«
    »Also eine kleine Überraschung der Großen Grauen? Die Überraschung ist wirklich gelungen, Hauptmann Gerna. Ich schlage vor, wir gehen rein ins Warme. Dort ist mehr Platz als in eurem Mini-Gleiter. Zwar sind meine Freunde dagegen, aber ausnahmsweise gilt mein Wort auch mal was.«
    Hauptmann Gerna grinste. Irgendwie gefiel ihm dieser Mann, obwohl sich alles in ihm dagegen sträubte, Sympathien für David zu entwickeln – gewissermaßen naturgemäß!
    Doch war David terGorden in der offiziellen Version nicht vom Feind der Menschheit zu einem Freund avanciert?
    Zweifelsohne hatte er die Eiswüste aufgesucht, um endlich sein Erbe anzutreten. Hier hatte sein Vorfahr Major Gorden den Grundstein für den mächtigen Konzern Biotroniks gelegt, der so lange das Monopol auf die für die Raumfahrt lebenswichtigen Yggdrasil-Misteln besessen hatte. Hier hatte Major Gorden auch die Stadt Ultima Thule gegründet, die jetzt unter dem undurchdringlichen Eispanzer begraben lag.
    Den Konzern Biotroniks gab es nicht mehr. David terGorden stand vor und auf den Trümmern einer über vierhundertjährigen Geschichte.
    David ging voraus. Gerna und Carsen schlossen sich schweigend an. Das Herz von Carsen schlug ein paar Takte zu schnell. Er ahnte längst, welche Rolle ihm in diesem Spiel zugewiesen war.
    Er, Carsen, kannte die Maschinen von Ultima Thule. Sie waren mehr Legende als Wirklichkeit. Aber er wußte, daß es sie gab, und er wußte auch, daß sie für die Vereisung und letztendlich für den absoluten Schutz von Ultima Thule verantwortlich waren!
    Chan de Nouille hatte nicht umsonst für diese Begegnung gesorgt. Und der Hauptmann war weniger der Aufpasser als mehr der Verbindungsoffizier. Er würde dafür sorgen, daß vom Ergebnis der gemeinsamen Suche nicht nur David, sondern auch die oberste Führung der Grauen Garden profitierte. Bei den Garden hatte man die seltsamen Waffen, mit denen die Nomans sich damals verteidigt hatten, offenbar nicht vergessen.
    Es waren Zusammenhänge, die er als erstes klarstellen würde, wenn sie endlich diesen Gleiter betreten hatten und er sich in der Anwesenheit der anderen gegenüber Gerna gestärkt fühlte.
    Hinter ihnen schloß sich die Schleuse. Sie schälten sich aus den unbequemen Monturen und standen sich abermals gegenüber.
    David betrachtete stumm den hünenhaften Gerna. In früheren Zeiten, als es so etwas noch gab, hätte Gerna bequem den Titel eines »Mr. Universum« erringen können, und er bewegte sich mit der Geschmeidigkeit eines Tigers.
    David terGorden spürte noch etwas: die PSI-Ausstrahlung des Hauptmanns! Es waren feine, kaum wahrnehmbare Schwingungen, die Gerna wie eine unsichtbare Aura umgaben.
    David spürte eine Gänsehaut. So
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