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Die Terranauten 068 - Der programmierte Attentäter

Die Terranauten 068 - Der programmierte Attentäter

Titel: Die Terranauten 068 - Der programmierte Attentäter
Autoren: Robert Quint
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Fahrtenschreiber der Superfrachter aus, die nach wie vor zwischen dem Rohstoffring und dem Innensektor verkehren. Dabei stießen wir auf ein interessantes Faktum.«
    Chan de Nouilles Gestalt wurde durchsichtig und machte einer dreidimensionalen Sternenkarte Platz. Ein Lichtpfeil leuchtete auf und deutete auf eine Ballung von ungefähr zwei Dutzend Sonnen, die eine nahezu kugelförmige Schale bildeten.
    »Der Vieber-Komplex im Randwelten-Sektor Laros, rund achtzehnhundert Lichtjahre von der Erde und knappe achtzig Lichtjahre von der südlichen Peripherie des Rohstoffrings entfernt. Die Sternsysteme des Vieber-Komplexes sind nicht besiedelt. Lediglich der Planet Frantic im System der Sonne Aron besitzt eine Basis der Garden, die im Verlauf der nächsten Monate aufgelöst werden soll.
    Die Fahrtenschreiber der Superfrachter, die auf ihrem Rückflug zur Erde den Vieber-Komplex tangieren, weisen sämtlich gewisse Anomalien auf, wie sie nur durch eine überproportionale Zusammenballung superphysikalischer Phänomene entstehen können. Mehrere Superfrachter gelten als vermißt.
    Die Auswertung enthüllte weiterhin, daß diese superphysikalischen Phänomene nicht allein durch die energetischen Rückstände der Frachter-Triebwerke entstanden sein können. Der Verdacht, daß reichsfremde Schiffe – also Einheiten Valdecs – dafür verantwortlich sind, ist demnach zwingend.
    Eine Expedition soll das Problem klären.
    Sie, Queen No, werden mit drei weiteren Schatten an dieser Expedition teilnehmen. Ihre erste Station wird die Garden-Basis 34-Urt sein. Da Valdec über psionisch begabte Helfer verfügt, ist die Teilnahme eines speziell trainierten Schattens an diesem Unternehmen unabdingbar. Er erwartet Sie auf 34-Urt – zusammen mit einer Loge der Terranauten.«
    Die imaginären Sterne tanzten vor Nos Augen.
    Trotz ihrer Konditionierung war der Schock wie eine eiskalte Flutwelle. Natürlich, das Konzil hatte mit der Treiber-Organisation ein Zweckbündnis getroffen, doch eine derart enge Zusammenarbeit mit den einstigen Feinden …
    Chan de Nouilles Memo-Bild schälte sich wieder heraus, und ein humorloses Lächeln umspielte die Züge der Großen Grauen.
    »Ich hoffe, dieses ungewöhnliche Vorgehen macht Ihnen klar, wie hoch die Cosmoralität die Gefahr einschätzt, die von Valdec ausgeht. Die Graue Arda möge Ihnen beistehen.«
    Der Nebel kehrte zurück, als die Aufzeichnung des Memo-Kristalls endete, und aus dem Nebel wuchsen die Umrisse der Kabine hervor.
    Benommen löste die Queen No den Reif von ihrer Stirn.
    Zusammenarbeit mit den Terranauten, dachte sie ungläubig. Auf Befehl der Großen Grauen!
    Unmöglich, unvorstellbar – und doch wahr. Kein Zweifel, die Zeiten hatten sich geändert, die Fronten waren in Bewegung geraten, und aus den einstigen Herren waren Feinde geworden.
    Mit bedächtigen Bewegungen nahm die Queen den Kristall aus dem Lesegerät, öffnete eine Klappe in der Wand und warf die grünfunkelnde Murmel in den Müllschlucker. Ein Lichtblitz flammte auf und verbrannte den Kristall.
    Terranauten, dachte die Queen No wieder.
    Ein wenig müde von dem zurückliegenden Testprogramm schloß sie die Augen und begann zu dösen.
    Inzwischen hatte die VAN HALEN-Zwei das Mutterschiff erreicht und das Einschleusmanöver abgeschlossen. Langsam und träge, mit flammenden Photonenbrennern, löste sich der gewaltige Trichter aus dem Orbit um die Eiswelt und strebte dem tintenschwarzen interstellaren Raum entgegen, um später einzutauchen in das n-dimensionale Chaos des Weltraum II.
     
    *
     
    Als Morgenstern erwachte, betäubt noch von den Nachwirkungen der Tiefschlafpillen, die ihm helfen sollten, unbeschadet den Kaiserkrafttransit zu überstehen, blickte er in ein bleiches, fettes Gesicht mit wäßrigen. Fischaugen.
    Myriam, steh mir bei! dachte Morgenstern.
    Er wollte sich bewegen, einem instinktiven Reflex folgen und die Faust dem Fischäugigen auf die Nasenwurzel schmettern, doch alle seine Glieder waren taub und schwer wie Blei.
    Der Fischäugige schenkte ihm ein humorloses Lächeln.
    »Geben Sie sich keine Mühe«, riet Sicherheitsmanag Glaucen mit seiner eigentümlich hohen, kindlichen Stimme. »Sie stehen unter dem Einfluß delikater Medikamente, die Sie zu einer unfreiwilligen Ruhepause zwingen.«
    »Bastard«, krächzte Morgenstern.
    Sein Gaumen war trocken, und sein Kopf dröhnte. Verzweiflung übermannte ihn, gefolgt von Niedergeschlagenheit.
    Aus! dachte er.
    Glaucen schien seine Gedanken zu erraten, denn
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